Und wenn keiner käme außer MP#söderisst – die Parteigetreuen grillen Würschtl, das reicht.

Silber-Streifen, die
in milder Brise knispeln.
Fort ist das Mistvieh!
So ein schöner sonniger Herbsttag. Hach! An den See vielleicht, nein, nicht zum Eisschwimmen, Mann, aber zum Spazierengehen und an eine warme Hauswand gelehnt einen Kaffee zu trinken. Oder alternativ, dies und das erledigen. Ach nein, in die Stadt kann man ja nicht. Sind immer noch die vielen Kostümierten unterwegs. Dann ganz was anderes?
Ganz was anderes. Ich beschließe, dass heute genau der richtige Tag ist, um es diesen fliegenden Ratten heimzuzahlen, die meinen Balkon zum Schlaf- und Kackplatz erkoren und wirklich alles, was dort herumsteht, viellagig vollgeschissen haben. Ich rüste mich mit Eimer, Putzlumpen, Schaufel, Besen, Schrubber, Gummihandschuhen und Mundschutz und kratze, wische, fege und ekle mich die ganz Zeit. Ich putze schon mein eigenes Klo nicht gerne, aber diese Vogellatrine? Echt eine Zumutung.
Als ich endlich fertig bin, habe ich einen Müllsack voller Taubenscheiße, Lappen, verdreckter Bürsten usw. voll und die Viecher so recht von Herzen dick. Muss nur noch meine Schuhe abwaschen (man möchte den Dreck ja nicht in die Wohnstube tragen) und dann können auch die Handschuhe und die Maske in den blauen Sack.
So, und jetzt zur Prävention. Mit Panzertape verklebe ich viele Streifen vorgeschnittener Alufolie (zum im Wind flattern und irritieren), die vorerst, bis ich Lametta besorgt habe, abschreckend wirken sollen. Ich weiß das, der blöde Vogel (mindestens einer) weiß es offensichtlich nicht. Kaum bricht die Dämmerung herein, kommt er angeflogen. Seitdem bin ich mehrfach mit einem langstieligen Besen in der Hand (und wirren Haaren, das gehört, glaube ich, so) hinausgelaufen und scheuche ihn fort. Dann fliegt er aufs Hausdach und schaut mich mit einem sehr verkniffenen Gesichtsausdruck an. Wahrscheinlich muss er dringend.
Ich bleibe dann erst mal hartnäckig!
In Portugal ist es schön. Immer scheint die Sonne auf Landschaft, Berge und Meer und man darf mit dem Auto über die Straßen, alle Straßen heizen wie auf einer deutschen Autobahn ohne Tempolimit. Der männliche Portugiese trägt Bart, volles Haupthaar sowie Glutaugen, die Portugiesin auch, läßt aber den Bart meistens weg. Schurken sind eher dunkelhäutig. In der Freizeit trifft man sich mit seiner Familie, gerne erweitert um Kollegen und Freunde und die Mama kocht aufwendige Mahlzeiten. Außerdem Fado. Ständig. So ist das in Portugal, das habe ich selbst gesehen.
Aber manchmal ist es aber auch in Portugal nicht gut. Manchmal stirbt einer. Und dann kommt die Polizei, erst die uniformierte und die ist korrupt (aber nur die Männer), und dann die Guten vom Kommissariat, die gerade, was ein Glück, einen Austauschbeamten aus Hamburg, “o alemão” Leander Lost (“Ja, wie die Serie.”) da haben. Und obwohl der dafür verantwortlich ist, dass ein Verdächtiger erst die Chefin der kleinen Truppe niederschlägt, dann das Beweismaterial abfackelt und er zu guter Letzt den portugiesischen Austauschkollegen ins Bein…
schießt, verdammt, … schießt. Was seid ihr denn für einer Leserschaft? Also, obwohl er nur Mist baut, verzeihen ihm die portugiesischen Kollegen schließlich, weil er ist Autist. Die Diagnose hat die kleine Schwester der Kommissarin gestellt, weil er ihren Einkaufszettel nach einmal Draufgucken auswendig aufsagen konnte. Sie erklärt: fotografisches Gedächtnis, Gesichts- und Gefühlsblindheit, kein Humor. Da lassen sie ihn dann doch nicht nach Hamburg zurückreisen, sondern behalten ihn im schönen Portugal, denn einer muss den Fall schließlich aufklären.
Ich hätte zu dieser Produktion bitte ein paar Fragen:
Es scheint sich um ein erfolgreiches Konzept zu handeln: Eine weitere Doppelfolge ist bereits in der Mediathek, eine dritte wird gerade gedreht. Ich denke, meine Welt wird nicht ärmer, wenn ich es bei dem einen Versuch belasse. Danke für die Empfehlung, lieber Herr W. aus M. – wie ich schon sagte: “Wenn es mir nicht gefällt, dann ist es Material für einen Verriß.” QED.
Und was Google daraus macht:
Die eine Dame im Vierer zur anderen: “Unsere Nachbarn heizen ihr Haus ja jetzt mit Geometrie”.
Ich mag die “Despicable Me”-Reihe und dass mir ein ganzer Minions-Film seinerzeit entgangen ist, kann ich nur damit erklären, dass ich wohl 2015 durch einem transatlantischen Umzug und Leben neu sortieren vom Kinoprogramm abgelenkt gewesen sein muss.
Macht aber nix. Die kunterbunte Wundertüte von Film spielt eh im Swinging London der Sechziger und sprudelt über vor popkulturellen Referenzen, die ich alle verstanden habe und wenn nicht, ist das auch nicht schlimm, denn man kann sich die Produktion auch an einem langen Winterabend noch mal ansehen und dann die verstehen, die einem bisher entgangen sind.
Wer ein Alibikind dazu braucht, möge es sich leihen. Hauptsache, gelegentlich mal anschauen!
Ani ist Vielfachpreisträger und Mitglied im PEN-Club und es hat Zeiten gegeben, da fand ich seinen Romanhelden Tabor Süden interessant und spannend. Lang, lang ist es her.
Der neue, Jakob Franck, der in diesem Buch sein Debut gibt, hat es nicht leicht. Er muss nämlich, eingebettet in Anis unglaublich selbstverliebte Sprachbilder, in einem Cold Case ermitteln, in dem ein Mann “durch das Gehege seiner Fragen irrt”, während in seinen “Augen der schwarze Vogel Einsamkeit nistet”. Ich konnte dieses Gesülze nicht lang ertragen und habe, nur damit ich sicher sein konnte, dass es an Ani liegt und nicht an mir, ein, zwei, drei Seiten willkürlich diagonal gelesen und den Schluss, damit a Ruah is. Es liegt an Ani.
What an utter shyte! Jetzt will ich aber bald mal wieder ein gutes Buch in die Hände bekommen, zefix!