“Dude, give me Canada’s social policies with Mexico’s weather and I’m there yesterday.”
Aufstehen!
Heute war in Punxsutawney richtig was los, denn Phil wurde aufgeweckt. Phil ist zuständig für die mittelfristigen Wettervorhersagen und nicht etwa Meteorologe, sondern ein Murmeltier. Wem jetzt Bill Murray eingefallen ist, der hat recht: Am 2. Februar ist “Groundhog Day”. Man sagt, wenn Phil so wie heute seinen Schatten sehe, dann dauere das aktuelle Winterwetter noch mindestens sechs weitere Wochen an.
Bei uns ist es tagsüber um die 20°C warm, die Sonne scheint und die Aussicht auf Regen ist Null.
Also, ich habe damit ü-ber-haupt kein Problem. Gar kein bißchen!
Die Bewerberin des heutigen Tages
ist ein Individuum. Und zwar ein individual with passion, motivation, skills and experience.
Ihr Selbstbild ist das einer Die-Hard-Pragmatikerin:
* I’m a kind of person who wants get to the end result regardless.
* I’m a kind of “Do it anyway!” person.
* I’m a kind of “Get it done” person.
* To me, there is always a solution to every single problem.
Ihre Lieblingsfreizeitbeschäftigungen sind: Hiking, reading and listening to audio books about personal, professional and motivational books. Java kann sie nicht. Für sie ist das wahrscheinlich kein Problem. Für uns schon. Absage.
Für den 2. Platz hat sich der junge Mann qualifiziert, dessen wesentliche Lebensleistung bis dato darin bestand, Most Valuable Player on Sparcstation 10 gewesen zu sein. Er studiert noch, wird voraussichtlich 2014 überragend abschließen (sagt er). Zwischenzeitlich kann er sich aber vorstellen, nebenher bei uns den erfahrenen Vollzeit-Software-Entwicklern zu zeigen, wo’s lang geht.
Den haben wir auch nicht genommen.
Die Welt ist ein Dorf
Früher, in den dunklen Präfacebooktagen oblag es den Menschen noch selbst, miteinander in Verbindung zu bleiben. Eine recht gängige Methode war Handgeschriebenes auf Papier, via Boten zugestellt. Zuweilen kam auch der Fernsprecher zum Einsatz, jedoch mußten in jenen finsteren Präskypezeiten Gespräche der Kosten wegen kurz gehalten werden. Ja, so war das damals, zu Beginn der neunziger Jahre.
Dann kam Internet für alle und damit e-mail und so haben’s der Ex-Kollege Norbert und ich über die Jahre geschafft, uns jeweils zu den Geburtstagen über die wichtigsten Ereignisse des zurückliegenden Lebensjahres auf dem Laufenden zu halten (in der Größenordnung von “ich bin Vater geworden” oder “ich gehe nach Amerika”). Als Norberts Kollegin Christiane aus München nach Palo Alto umzog, hat er ihr neben seinem Segen auch meine e-mail-Adresse gegeben und den flockblog ans Herz gelegt. Kaum zwei Jahre später hat sich Christiane bei mir gemeldet (seit sie hier ist hat sie einen Sohn geboren, eine Tochter eingeschult und ist schon einmal umgezogen, das erklärt die Verzögerung) und wir haben uns gestern zum Mittagessen getroffen.
Kaum unterhält man sich ein bißchen, stellt sich heraus, daß wir sogar eine gemeinsame Bekannte haben. Die Klassenlehrerin ihrer Tochter ist eine Freundin von Eric, der Christoph die Wohnung in Sunnyvale vermietet hat. (http://bit.ly/wmG6GW)
Small world, indeed.
It must be the Speed
So wirklich Spaß gemacht hat es in letzter Zeit nicht mehr, das Browsen bei mir daheim. In den Feierabendzeiten lag die Vorpufferzeit für ein drei-Minuten-youtube-Video bei 10 Minuten (mit Glück gings dann auf einen Sitz durch), lebensnotwenige Streams wie der ARD-Tatort waren in meiner Internetwelt auf einmal unmöglich geworden, in einer Welt, in der selbst das Hochladen eines einzigen Photos in den flockblog (Möwe vor Schiff vor Sonnenuntergang zum Beispiel) hinreichend Zeit für eine Zigarette bot. Schlimmstenfalls sogar für die Zubereitung einer kleinen Mahlzeit. Gegen 11:00 nachts gings langsam, nach Mitternacht wurde es geradezu flott, aber da muß ich schlafen. Irgendwann letzte Woche hatte ich die Faxen dicke und war genervt genug, um mich mal wieder auf einen Anruf beim Technical Support einzulassen.
Ein Déjà vu. Oder vielmehr Déjà entendu. Wieder war Lucy dran (http://bit.ly/yPLvnB), wieder hat sie heiße Kartoffeln im Mund herum- und erst mal dem W-Lan Router die Schuld in die Schuhe geschoben. Wieder habe ich ihr erzählt, daß ich per Ethernet cable “hardwired” bin, und es daran nicht liegen kann. Wie schon im Sommer hat sie aus der Tatsache, daß alle LED-Anzeigen am Modem blinken auf die Mangelfreiheit ihrer Dienstleistung geschlossen. Ich bin dann sauer geworden und habe ihr die Ergebnisse des Speed-Tests vorgelesen: 623 ms bis zum Ping und dann 0.2 MBit Download Speed ist nicht normal, vor allem nicht, wenn ihr mich für 16 bezahlen laßt! Hat Lucy aber immer noch nicht überzeugt, was für einen Speed-Test ich denn da benutze (mit einem deutlichen “Da-könnte-ja-jeder-kommen”-Ton)? Da wurde ich wirklich fuchtig und habe nach dem Supervisor verlangt. Das war der Moment, als Lucy doch langsam willens wurde, ein “issue” zu konzedieren. Sie werde mir nächste Woche einen Techniker schicken. Gut, prima, und warum nicht mehr diese Woche? Wie ich mir das denn vorstelle? Die Techniker hätten alle randvolle Terminbücher, so kurzfristig gehe da nichts. Okay, dann halt nächste Woche – und zwar Montagfrüh um 8:00! Ich bin so lange hartnäckig geblieben, bis sie mir den Termin bestätigt hat; allerdings fühlbar ungern.
Heute früh gegen 9:00 kam der Techniker, hat seine Diagnosewerkzeuge angeschlossen und bestätigt, daß die Verbindung recht langsam sei. Ja, das weiß ich. Warum ist das so und wie kann man das ändern? Es könne unter anderem daran liegen, daß ich am Ende der Straße wohne und vorne, wo das Signal stark sei, ein paar “heavy gamers” leben. Da bleibe dann halt nicht mehr viel übrig… Aaargghh – aber zahlen soll ich trotzdem? Drinnen war alles funktionstüchtig und -fähig, also nach draußen: er ist auf sein Leiterchen gestiegen und hat die Buchse über dem Kabel an der Hauswand aufgeschraubt. Und war dann recht überrascht, daß offensichtlich irgendwer eine Sicherung (oder wie auch immer der korrekte Terminus lautet) eingebaut hatte, die die Geschwindigkeit auf nahezu Null drosselt. Moooment! Wer ist “Irgendwer”? Das sei wahrscheinlich ein Mitarbeiter von San Bruno Cable, der Routinekontrollen mache, und wenn er irgendwo “leakage” messe, dann tausche er die Sicherungen aus. (Das geht in Amerika, weil alle Kabel außen an die Hauswand getackert sind und jeder sich daran zu schaffen machen könnte und es offensichtlich auch tut.) Eigentlich sollte der Kollege anschließend an diese Aktion das Haus “taggen”, damit der Kunde informiert sei und sich bei irgendwelchen Auffälligkeiten mit dem Provider in Verbindung setzen könne. Nope. Da war nix. Kein Zettel, keine Nachricht, nix. Ja mei, “these things happen”, das könne ja auch mal vergessen worden sein. Oder der Wind hat’s verblasen. Manchmal gingen ja auch Leute am Haus vorbei, die einfach böswillig die “Tags” abziehen. Sischer dat. Man hat schon von den wildesten Hobbys gehört, wer möchte da Klebezettel-von-fremden-Türen-abziehen ausschließen. Wurscht. Er hat das Sechser-Ding gegen eines der Stärke 10 ausgetauscht und die Speed-Meßnadel hat sich auf einmal im zweistelligen Bereich bewegt. So isses recht! Wenn wieder was ist (nicht etwa “sein sollte”), soll ich doch einfach anrufen. Außerdem müsse demnächst ohnehin das Modem ausgetauscht werden, dafür brauchen wir eh wieder einen Termin. Warum man das nicht heute in einem Aufwasch machen kann? Weiß er eigentlich auch nicht, geht aber nicht.
Kaum im Büro war meine Internetverbindung lahm und ich habe mich lauthals beschwert. Bei den anderen war aber alles ganz normal, was unsere Praktikantin zu der Schlußfolgerung brachte: “Well, Sabine. Face it. The Internet hates you.”
Brecht hat recht
Allen, die je mit Software-Entwicklung und Entwicklern zu tun hatten, in’s Stammbuch geschrieben. http://b.qr.ae/x1vtyk
Sie meinen’s nicht böse. Sie wären gut – anstatt so roh / Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so.
Gastbeitrag
Haben mir gestern Freunde aus Deutschland geschickt:
typisch ami … keine ahnung, wofür „semi“ in „semifinal“ steht… deswegen gibt’s bei denen auch eine dritte hälfte 🙂
gefunden auf: http://empmuseum.org/programs/index.asp?categoryID=27
Buy local!
Ärgerlicherweise ist bei meiner Mukka-Cappuccino-Maschine inzwischen das dritte Druckventil defekt und nochmal ein neues rechnet sich einfach nicht mehr. Ersatz muß her, am besten eine Feld-Wald-und-Wiesen-Espresso-Bialetti, die Dinger sind erfahrungsgemäß nicht tot zu kriegen. Also schnell zu Sears ‘rüber und gut ist. Habe ich gedacht. Von wegen. Dergleichen exotische Geräte führe man nicht, “no demand – no offer.” In der Mall gibt es noch zwei Kaufhäuser, bei beiden das gleiche: “Haben wir nicht und kriegen wir auch nicht wieder ‘rein.” Endgültig gereicht hat’s mir, als ich gefragt wurde, warum ich’s nicht im Internet versuche.
Ihr habt es so gewollt! Amazon verfügt nicht nur über eine immense Auswahl, sonder hat’s auch binnen zweier Tage geschafft, zu liefern.
Buy local? My Ass!

