Als Diktator hat man es nicht leicht, man muss man ja an so vieles denken, woran der gemeine unterdrückte Untertan gar keinen Gedanken verschwendet. So zum Beispiel den Fußabdruck. Nei-hein, nicht den ökologischen, was für ein Schwachsinn. Dafür gibt’s gleich mal 20 Peitschenhiebe.
Nein, der Diktator (ich lasse es mal beim generischen Maskulinum, mir fällt auf Anhieb gerade gar keine Frau in dem Job ein), also der Diktator denkt an den genetischen Fußabdruck. Also seine höchstpersönlich eigene Diktatoren-DNA, die er natürlich niemandem zur möglicherweisen bösen Verwendung überlassen will.
Und so reisen Despoten wie Vladimir Putin und Kim Jong Un usw. mit einem Team aus Oberflächenabwischern. Tische, Stühle, Bänke, geschüttelte Hände, geküßte Babies – flugs DNA-wisch und weg. Keine Ahnung allerdings, wie man sich das bei Staatsbanketten vorzustellen hat. Reist der Diktator mit eigenem Geschirr und Besteck? Oder führen die hierfür zuständigen Helferlein mobile Verbrennungsöfen mit sich? Werden abgegessene Teller und leere Gläser von ihnen gegriffen und gehen wu-husch in Flammen auf? Muss immer nach der Abreise das gute Geschirr wieder nachgekauft werden? Wie lange machen selbst wohlwollende Gastgeber bei drei bis fünf Mahlzeiten am Tag (ohne Snacks) sowas mit?
Bettwäsche und Handtücher bringt ein erfahrener Despot in alter Jugendherbergstradition wahrscheinlich von daheim mit und wäscht sie erst wieder zu Hause in linientreuen Waschmaschinen. Das ist zugegebenermaßen eine Vermutung. Belegt hingegen ist, dass Tyrannenscheiße vom hierfür verantwortlichen Autokratenexkrementbeauftragten (“Dr. AEB”, wenigstens der Titel soll gut klingen bei diesem Sch…job) aus den jeweiligen Kloschüsseln gefischt, in einen Metallbehälter verbracht und vom Chef wieder mit nach Hause genommen werden.
Leider funktioniert die Pointe nur auf Englisch und nur für den russischen Obermufti, aber das schafft ihr. Scheiße heißt auf Englisch “poo”, gesprochen “pu”. Ein metallener Behälter, als quasi eine große Dose, heißt “tin”, gesprochen “tin”. Es handelt sich bei dem Behälter also um Vladimirs poo tin. Höhö.