Vorhin, in der U-Bahn 2 (Heute war viel los)

“Haa-aalt! Halloho! Haa-aalt!” rufe ich, während ich mit den Armen wedelnd dem Herrn nachlaufe, mit dem ich bis eben die Wartebank geteilt hatte – “Haa-aalt! Halloho! Sie haben Ihren Schirm liegenlassen!” Er, zwischen Waggonschwelle und automatischer Tür: “Deafan’S bhoitn. Hod eh aufghert.”

Ja, dann. Dankeschön, Herr Unbekannt, für den neuen schönen handlichen blauen Knirps fürs Auto. Falls es doch je irgendwann mal wieder regnen sollte.

Vorhin, in der U-Bahn

Die junge Frau neben mir liest “Rich Habits”, womit ich erst mal nichts anfangen kann. Seit ich es aber eben nachgelesen habe, kann ich: Die junge Frau unternimmt offensichtlich den Versuch, sich selbst zu optimieren. Durch die Lektüre eines Ratgebers, dessen Botschaft in der Essenz ist “Benimm dich wie ein Reicher, dann wirst du reich”.

Hier die zehn bahnbrechenden Schritte zum Erfolg:

Ich vermute ja, dass sie mit Regel 11 “Entferne qualvoll langsam deine Handtasche vom freien Sitz neben dir, damit die freche Alte merkt, dass sie in deiner Nähe nichts zu suchen hat” angefangen hat – bei solchen Leuten macht es mir immer extra Spaß, mich gut vernehmlich für ihre Freundlichkeit zu bedanken. Vielleicht hätte ich ihr alternativ den Ratgeber “Bitch Habits” ans Herz legen sollen. (Muss ich bloß noch schreiben…)

Weil ich das Buch nicht kaufen wollte, sondern nur schnell gucken, um was es sich eigentlich handelt, habe ich kurz bei Amazon nachgesehen und dabei zu meiner Freude entdeckt, wofür Menschen, die dieses dumme Machwerk kaufen, sonst noch so Geld ausgeben.

Nichts sagt so deutlich “ich wär so gerne Millionär” wie Klamotten von Tommy, Hugo und Calvin. Im Fünferpack.