Gelesen: Robert Harris – “Pompeji”

Nach dem Zombieendzeitgedöns war mir dringend nach einem literarischen Big Mac und um diesen Appetit zu stillen, ist Harris eine sichere Bank. Seine Bücher sind im allgemeinen glänzend recherchiert und mit viel Quellenmaterial unterlegt, griffig geschrieben, nicht blöd und trotzdem leichtes Lesefutter.

So auch “Pompeji”. Keine Ăśberraschungen zu erwarten, der Vesuv bricht aus und begräbt die Stadt unter sich. Harris hält sich auch nicht mit langem Geplänkel auf, das erste Kapitel ist ĂĽberschrieben “Mars (Dienstag), 22. August – Zwei Tage vor dem Ausbruch” und wir springen mit den Protagonisten, einer bunt durchgewĂĽrfelten Mischung zwischen erfundenen und historisch belegten Figuren, kopfĂĽber in die Handlung. In der sind und bleiben die Bösen böse, die wenigen Guten ändern sich auch nicht, das Liebespaar (reiche Römertochter und integrer Wasserbaumeister) ist schon so frĂĽh angelegt, dass die vielen Hindernisse, bis sie sich endlich kriegen, mich schon ab diesem Moment nicht mehr interessiert haben, die paar Sexszenen zeugen arg vom “male gaze” – macht aber alles nichts: ich habe Fastfood bestellt und mal schnell in einem Tag weggeputzt.

Man sollte sich einen Liegestuhl an Meer oder Pool stellen, lesen und immer, wenn die Hitze um den Vulkan herum zu unterträglich wird, eine Runde schwimmen. Dann ist das genau das richtige Buch.