… und sie haben sich alle drangehalten. Alle.
Aber von Anfang an: in San Francisco sind die Giants zuständig für Baseball und das AT&T-Stadion liegt praktisch in Ballwurfweite zum CalTrain Bahnhof. Gestern war “season opener” und wir hatten den Spaß, uns mit den Fans bei der Heimfahrt (WIR kamen ja vom Büro…) den Zug zu teilen. Männer wie Frauen im vorbildlich schwarz-orangen Outfit hatten schon sehr ordentlich dem Alkohol zugesprochen (der erreichte Wunschzustand heißt dann “I am hacked”) und ließen uns an der aktiven Nachbesprechung des Spiels teilhaben… Weiah, was in so einem Abteil für ein Geräuschpegel entstehen kann, man möchts kaum glauben.
Genau verstanden habe ich es noch nicht, aber es wird immer an drei aufeinanderfolgenden Tagen gegen die gleiche gegenerische Mannschaft gespielt, also heute wieder und morgen noch mal.
Heute erreichte ich kurz vor der Einfahrt des Halb-Acht-Zugs den Bahnhof und bekam noch das Gespräch zweier Schaffner mit, deren einer sich, weil sein Schichtende erreicht war, glücklich pries. Der Nachtdiensthabende meinte bekümmert “it’s gonna be another hard night…” und wischte sich vorsorglich schon den Schweiß von der Stirn. Der CalTrain hat einen besonderen GameDay-Fahrplan, der im wesentlichen darauf hinausläuft, dass ein Sonderzug eingesetzt wird “approximately 15 minutes after the last out or when full” – und das zu entscheiden obliegt den Schaffnern. Hinzukommt, dass sie auch noch das Alkoholverbot zu überwachen haben: “Alcoholic beverages are prohibited on trains departing from San Francisco beginning at 9 p.m.” Ich glaube, wenn ich mir die Fans von gestern in einem Zweistundenspäterzustand vorstelle: der Mann hat sehr recht mit seiner Vorhersage…
Ich werde in ein paar Wochen (Jürgen sei Dank, ohne ihn würde ich nie Männer mit Bällen spielen sehen) bei einem Spiel der Giants gegen die New York Mets zugegen sein. Ich bin sehr gespannt, was ich dann zu erzählen haben werde. Hängt wahrscheinlich davon ab, ob ich hinreichend hacked bin.