Samstag

Ich versuche, jeden Samstag auf dem Weg zum Einkaufen, neue Wege nach Downtown San Bruno zu entdecken (nein, Rainer, das hat nix mit ODP zu tun!) und heute hat sich mal wieder eine Wunderwelt aufgetan. Ich bin an einem HĂ€uschen vorbeigekommen, in dessen Garten ein Schild prangte, man sei der Gewinner des “San Bruno Beautification Award 2003”. Die 2×3 Quadratmeter große FlĂ€che war zugestellt mit Gipsfigurinen; und zwar mit allem, was der Baumarkt so hergibt: Delphine (der schönste in Regenbogenfarben), Ballerinen in Tutus, Frösche und Kröten, Madonnen, Heilige (ich denke zumindest, dass es Heilige sein sollten: abgemagerte MĂ€nner im Lendentuch mit waidwundem Blick und bösen Verletzungen, die von Stich-, Hieb- und Bißwunden herzurĂŒhren schienen) sowie Mönche in allen GrĂ¶ĂŸen.

Ich erzĂ€hle das so ausfĂŒhrlich, weil mir der Besitzer untersagt hat, Photos zu machen. Im Bilde sei Böses wurde ich beschieden, seine Gattin wolle das nicht, denn seit sie den Preis bekommen hĂ€tten wĂŒrden sie von gehĂ€ssigen Neidern verfolgt. Aber Gott werde das alles richten. Und auch ich solle in meinen Gebeten fĂŒrderhin darauf abstellen, dass die Feinde vernichtet werden. Hab ich selbstverstĂ€ndlich umgehend zugesagt, denn der Herr war nicht nur stark im Glauben, sondern auch im Griff, mit dem er mich an der Schulter gepackt hielt…

Warum eigentlich haben zum Fanatismus neigende Menschen fast immer eine sehr feuchte Aussprache?

Der Resttag verlief erfreulich ereignislos, ich habe vorwiegend, sonnenbestrahlt, dem Garten beim BlĂŒhen und dem Gras beim Wachsen zugesehen. Die nĂ€chste Arbeitswoche wird nur eine Viertagewoche sein, auch wir haben am Karfreitag (“Good Friday”) frei und ich gedenke, dieses Programm (abzĂŒglich des SprĂŒhpredigers) an einem der Osterfreiertage zu wiederholen. Faulsein hat was.

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