Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe, aber hier in meiner Straße ist Englisch für alle die erste Fremdsprache, die anderen sprechen allesamt fließend Spanisch. Und ich glaube, man hat mich an diesem Wochenende vollends in die “communidad” aufgenommen.
Ich habe Samstagfrüh Francisco (von nebenan) und Samuel (von gegenüber) bei einem Schwätzle getroffen und sie haben mir noch mal erzählt, wie sie in der Vorwoche meine Vorgarten zum Mähen unter sich aufgeteilt hätten, der eine die rechte, der andere die linke Hälfte. Daraufhin habe ich mir ein Herz gefaßt und angefragt, ob denn Samuel (von dem ich weiß, dass er Gartenauftragsarbeiten erledigt) sich auch mal der Wiese hinter dem Haus annehmen wolle. Er wollte, gleich am Sonntagfrüh, nach der Nachtschicht.
Und so kam er dann an, mit seinem Rasenmäher, einer Heckenschere und weiß ich was noch allem gerüstet, warf den Motor an und mähte fröhlich. Drei Minuten später stand auch Francisco im Garten und teilte beiläufig mit, “I’ll give him a hand” und dann brummten zwei Rasenmäher durch den bis dato eher stillen Sonntagmorgen. Der eine war für den groben Erstschnitt zuständig, der andere für die Feinrasur, immer in denselben Bahnen hintereinander her – ein Bild für Götter. Und weil meine große grüne Tonne schon fast voll war (ein Baum, zersägt mit dem frisch erstandenen Fuchsschwanz sowie jede Menge Unkraut) und in ihren noch Platz war, rollten sie die auch noch rüber und befüllten sie mit der Mahd.
Muchas gracias, Senores!
Den Nachmittag haben Toni und ich damit verbracht, uns The City zu erlaufen, von China Town über North Beach (das hiesige “Little Italy”) mit einer Schleife durch den Red Light und den Financial District (liegen gut nah beieinander) über sonnenbeschienene Parks mit echtem Gras und an vielen Kirchen vorbei bis zur Bay (rechtzeitig zum Sonnenuntergang). Gut haben wirs getroffen – hier kann man gerne sein. Ach ja, hellster Frühling natürlich, viel Sonne, viele Blüten; nur der Wind noch einen Tick zu kalt – das geht besser…
und wie gut ist dein Spanisch inzwischen? ich könnt’ dir da ‘n paar tipps geben 🙂