Neuer Trend, ganz frisch aus Kalifornien: “Tribalism”

Habe ich heute früh im Radio gelernt: “Humans are social animals, and ill-equipped to live on their own.” Und deswegen solle man sich auf die ethnosozialen Strukturen der alten (Indianer) Stämme besinnen, und zukünftig auf neuen Pfaden wandeln. Mit dem Ziel “to connect with your inner primitive self”.

Ich bin nicht sicher, ob ich wirklich im Umfeld von Rednecks leben möchte, die jetzt sooo dick mit ihrem inneren primitiven Selbst sind. Mir reicht die aktuelle Außenansicht.

Wochenendpläne?

Hier ein Auszug aus San Franciscos Veranstaltungskalender….

Freaktoberfest: Burlesque & Beer Party | Mission Dist.

This is not an Oktoberfest…This is “Freaktoberfest.” Shmaltz Brewing Company is releasing a bewitching offering of the season: Coney Island Freaktoberfest – Brewed with 6 malts, 6 hops, and 6.66% alc., this blood-red lager is artfully crafted to lure the spirit’s deepest rapture. Celebrate the release of this delicious brew on October 17th at Benders with Hubba Hubba Revue, San Francisco’s biggest, wildest, and most elaborate burlesque & variety show. A mix of irreverent comedy, classic striptease and variety acts, the Hubba Hubba Revue is a fast-paced explosion of entertainment.

Erotic Writing Workshop at Good Vibrations | SF

Ever wanted to try your hand at writing erotica and found yourself stuck? Want to connect with other local lustful scribes? Then catch this workshop designed to spark your creative (and other!) energies and tap into new writing realms. A widely-anthologized erotica writer, Jen Cross has also been facilitating erotic writing workshops for 6 years – let her introduce you to some new enticements for getting those hot stories out! This is a space for folks of all genders and orientations, open to folks of all writing abilities! Just bring your favorite notebook, writing implement and most open mind.

Star Wars “Clone Wars” Takeover | SF

Cartoon Network, Comcast and Parkmerced are collaborating on a Star Wars Clone Wars takeover. Stop by to meet our life-size Clone Wars Troopers and take pictures in front of a green-screen. First 500 to arrive get free prints of their pictures. There is also a raffle for Clone Wars giveaways and the first 50 people to sign up for the Costume Contest win free lightsabers.

The Big Rumble: Earthquake Preparedness Fair

Four San Francisco neighborhood communities in partnership with City departments and the San Francisco Department of Emergency Management will set up neighborhood fairs with a preparedness theme.  Quake cottage; Fire Department equipment on display; The Rumble Preparedness Map; activities; giveaways; preparedness supply vendors; Red Cross; The San Francisco Department of Public Health and other City departments will be on hand to pass out information and answer any questions.  Information will be available on H1N1 as well.

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Ich bin noch vollkommen unschlüssig – aber ein Lichtschwert wollte ich immer schon haben: vielleicht finde ich damit endlich raus, wer Lukes Vater ist. http://www.youtube.com/watch?v=rZddPasDsWQ Oder doch im “Good Vibrations” vorbeischauen? Hmmm….

Das kleine Biest

Donnerstag. Mülltonnenrausstelltag. Ich fahre in die Einfahrt, das kleine Katzenbiest saust herbei und plaziert sich betont unauffällig unter dem vor dem Haus parkenden Pick-up-Truck. Ich spreche eine ernsthafte Ermahnung aus, die mit einem “bleib bloß, wo du bist, du Mistvieh” endet. Dann öffne ich die Garagentür von innen, schiebe die erste Tonne Richtung Gehweg – und wusch, schon flitzt das Miststück an mir vorbei, mit einem “Ätsch-da-bin-ich-wieder-Grinsen” im Gesicht und will spielen.

Das einzige Spiel, das ich mit ihr spiele, ist die anderen beiden Tonnen noch rauszustellen und sie dann aus der Garage zu scheuchen – die Küchentür, die ins Haus führt, hatte ich dieses Mal wohlweislich verrammelt. Habe ich auch zum ersten Mal gesehen, eine Katze, die mit hängenden Schultern und einem “pphhhh” auf den Lippen ‘rausschleicht.

Es wird Herbst

Woraus ich das (vom Blick in den Kalender abgesehen) so messerscharf schließe? Ganz einfach, die nächste Invasionswelle Ameisen bricht ins Bad ein (mit Wohnzimmer und Küche sind sie durch). Heute morgen krabbelte mir die Vorhut über die Zahnbürste entgegen, ich vermeinte, sie halblaut “invest, invest, invest” murmeln zu hören.

Doch dieses Mal bin ich gerüstet. Ich habe die erste der guten deutschen Qualitätsfallen (danke, Karin) neben dem Duschkopf appliziert. (Der ist so unqualifiziert in die Fliesen gedemmelt, dass hinreichend Durchschlüpfraum für die Ant-Heerscharen bleibt – doch auch das werde ich am Wochenende ändern und mit der hiesigen rosa Paste abdichten.) Vorhin konnte ich schon an die 30 Leichen wegspülen – der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Angriff der Killertomaten

Ich war am Originaldrehort. Ganz bestimmt. Da, wo die Tomaten besiegt werden. Final.

Der Weg nach Yosemite nämlich führt durch das größte Obst- und Gemüseanbaugebiet, das ich je gesehen habe (halb Amerika wird von hier versorgt). Wir fuhren nach einer Kaffeepause hinter einem mit Tomaten übervoll beladenen Laster wieder auf den Highway, die Auffahrt eine steile Linkskurve. Natürlich prasselten die Tomaten auf die Fahrbahn und wurden platt gefahren. Offensichtlich ist das üblich, die nächsten Kilometer haben wir spontan “The Ketchup Mile” getauft.

Be Bear Aware!

Reisender, kommst du nach Yosemite… dann kommst du dem Bären nicht aus. Entweder auf Warnschildern, oder als ekelige Schnitzerei oder sonstwie versouveniert, zum Beispiel auf Bumper Stickers, hibearbyebearoder angesichts der “bear proof” Mülltonnen, den leuchtend gelben Gedenkmarterln am Straßenrand, wo mal wieder ein depperter Tourist einen Bären totgefahren hat oder dem Touri-Hybrid-Shuttle-Bus, der abwechselnd Fahrziel oder Bärenwarnung in Leuchtschrift anzeigt.

Wir haben keinen einzigen Bären gesehen, dafür aber jede Menge Hörnchen (Chipmunks)  chipmunks-vi (A, B, C – das ganze Alphabet rauf und runter, auch Eich-), Vögel in unendlich vielen Blauschattierungen,  Rehherden, und einmal sogar einen Hirsch im Vorgarten. Und Bäume. Majestätische uralte Sequoias (der älteste ca. 1800 Jahre alt), denen Wetter und Feuer nichts anhaben konnten, und ein paar ganz wenige versprengte Laubbäume. Bei denen ging mir dann auch wieder das Herz auf; sie lassen Licht und Sonne durch und zeigen wenigstens einen Ansatz von herbstlicher Färbung. Das heißt in diesen Wäldern, erst grün, dann hell-, dann dunkelbraun und dann am Boden – Indian Summer gibt es nicht.

Spätsommer schon. Wir hatten das riesige Glück, das letzte schöne Wochenende des Jahres zu erwischen; für Montag war eine Schlechtwetterfront vorhergesagt, mit Sturm, schwerem Regen, in den hohen Lagen Schnee und erste gesperrte Straßen. Für uns war alles geöffnet und so haben wir uns die Mariposa Grove erwandert, an der Wawona Tunnel View yosemite2 mit großer Ehrfurcht Yosemite Valley, El Capitan, die Bridalveil Falls und den Half Dome bestaunt, abseits von den Hauptwegen in Flußtälern gepicknickt, mit Freude zur Kenntnis genommen, dass (nachdem es vor zwei Wochen schon einmal geregent hatte) der eine oder andere Wasserfall nicht nur ein moosiger Streifen an der Felswand war und uns viel draußen an der frischen Luft bewegt. Es sei denn, wir kamen durch die Gebiete, in denen es vor ein paar Wochen Feuer (wild oder kontrolliert) gab, dort hing der Brandgeruch noch sehr fest.

Außerdem haben wir gelernt, dass die Parkpolizei mit “oh Ranger” anzusprechen sei, wenn man denn eine Frage zum Wohlverhalten in der Natur hat. parkranger Wir erwägen, uns um eine Position als “Junior Ranger” zu bewerben: http://www.nps.gov/yose/forkids/beajuniorranger.htm

Ich hatte gleichermaßen Muskelkater in Armen und Beinen, ersteren vom Rumgekurble auf den Paßsträßchen, letzteren vom ewigen auf und ab in den Wäldern – ich fürchte, aus mir wird nie ein echter Waldläufer  (dafür kann ich gut Karl May zitieren) – was habe ich diese Drecksnatur verflucht, wenn’s mal wieder nur bergauf ging. Hat sich aber immer gelohnt, entweder wegen der Aussicht oder der touristenfreien Ruhe. Oder beidem.

Wir haben in diesen drei Tagen eine ungefähre Ahnung von der Schönheit des Südlichen Teils des Yosemite Nationalparks bekommen – und ich habe, angesichts der herrlichen Photos von Ansel Adams den Vorsatz, da auch im Winter mal hinzufahren.

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Wenn ich warme Stiefel gekauft habe.

Nochmal Wetter…

Komm’ ich heute morgen in Izzy’s Coffee Shop und lese beim Warten auf meine Latte den Anschlag am Schwarzen Brett, dass man sich von einem echten Native American, “Chief Swinging Johnson” im traditionellen Regentanz unterrichten lassen könne. Hatten sich wohl ein paar angemeldet, denn es hat ja nun heute wirklich geschüttet und mir war ehrlich ganz Angst und Bange vor der langen Heimfahrt, bei Wind und Wetter auf überfluteten miesen Straßen und mit schlechter Sicht.

Hab’ ich mich umsonst geängstigt: der Regen endete, ein warmer Wind kam auf und hat die Straßen (bis auf die tieferen Schlaglöcher) für den Heimweg trockengeblasen. Mein tiefempfundener Dank gilt den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen des  Trockentanzkurses.

Gute Reise, Karin

Ich hoffe, Du hattest trotz der Sturmfluten einen guten Flug und konntest die yosemitischen Gipfel in weiß sehen. Komm bald wieder (am besten vor der Kur), damit wir uns den Tioga Pass vornehmen können. Es gibt noch viel elendes Rumgekurble zu tun…

Neues vom Shake Out

Ich bekomme von denen, wie versprochen, jetzt täglich eine mail zum Thema “Erdbeben”. Heute war DCH noch mal dran (wir wissen, der Mensch lernt durch stetiges Wiederholen am besten):  http://www.dropcoverholdon.org/.

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Für die ganz Harten noch ein interaktives Training (Beat The Quake): http://www.dropcoverholdon.org/_flash/ – Zum Glück gibt es hierzulande Duct Tape und Super Glue.

Erinnert sich eigentlich noch wer an die “Duck and Cover” Drills aus den Fünfzigern zum Schutz vor Atomwaffen? Ist doch klasse, dass, was gegen atomare Strahlung nützt, auch bei Erdbeben hilft.