Ein Wintergedicht

All Kudos to Rainer!

Stimmt. Seit vorgestern regnet es immer ab Nachmittag und macht kalte Nächte (Temperaturen im einstelligen Celsius-Plus-Bereich). Und dann friert es einen in einem Holzhaus. Habe ich empirisch untersucht und kann ich belegen. Mit Gänsehautphotos.

Dolce far niente

Ich habe mich in den letzten Tagen so richtig intensiv dem Faulsein gewidmet, mit wohlbemessenen Dosen Aufenthalt im Freien und unmäßigen Mengen an Gedrucktem sowie Filmen. Von “Nighty Night” hatte ich schon erzählt? Hatte ich. Des weiteren ist mir “Dexter” zugelaufen, ein psychopathischer Massenmörder im Polizeidienst. So geschickt gemacht, dass man – natürlich – auf seiner Seite steht (weil er nur die meuchelt, die dem Gesetz durch die Lappen gegangen sind) und in der bisher letzten Folge die Daumen drückt, dass ihm die ermittelnden Kollegen nicht auf die Schliche kommen. Staffel 2 ist ab heute dran, wenn ich das recht sehe, wird es eine lange Nacht werden…

Gestern habe ich mal wieder einen Ausflug in die City unternommen. Ich glaube, San Bruno und das Büro im Süden haben aus mir ein echtes Landei gemacht, dafür, dass San Francisco eigentlich nur knapp 20 Minuten entfernt im Norden liegt, bin ich inzwischen sehr selten da. Ein kleiner Bummel über die Market Street (Eddie hatte mir schon wieder einen 20-Dollar-Einkaufsgutschein geschickt und war schon wieder in Sorge, dass ich das Einlösedatum verpasse, aber jetzt ist wieder alles in Ordnung zwischen uns), dann einen Kaffee auf dem Union Square und fassunglos die Menschenmassen betrachtet, die sich jetzt in die “After-Christmas”-Sales stürzten. Kaum eine Person mit weniger als drei vollen Tüten unterwegs und der Tag war noch jung. Manche haben ein Päuschen am Moscone Center eingelegt und auf der dortigen Kunsteisbahn mehr oder weniger gelenk (na, kommt, wenn’s “ungelenk” geben darf, dann hat “gelenk” eine klare Daseinsberechtigung) ein paar Runden gedreht.

Ich habe mir Hummer-Ravioli gekauft und zu Hause gut gekocht.

With a spoonful of pepper…

Ich hatte heute morgen im Garten Wäsche aufgehängt und als ich mit der zweiten Ladung nach draußen komme, überrasche ich ein Nachbarskatzenbiest, wie sie hochspringend die Krallen in die lustig im Wind flatternde Bettwäsche schlägt, in dem Versuch, ihre knapp 10 Kilo Lebendgewicht daran emporzuziehen. Also habe ich sie wüst beschimpft, dergleichen Blödsinn fürderhin untersagt, sie mit nassen Lappen beworfen und schließlich über den Zaun gescheucht. Nicht zuletzt, weil ich in den letzten Tagen auch drei ausgeweidete Vogelleichen gefunden habe und dieses Vieh für die Mörderin halte.

Während ich nach meinem Strandtag abends die Wäsche abhänge fällt mein Blick auf den ersten großen Katzenhaufen, demonstrativ in die Wiese vor der Wäschespinne geschissen. Und einen zweiten, knapp 2 Meter daneben. Und einen dritten. Mann, habe ich die gepfeffert!

Dieser Garten, Kitty-Baby, ist MEIN Revier!

On the first Day of Christmas

Analog zu den uns vertrauten Rauhnächten gibt es im angelsächsischen Kulturkreis die “Twelve Days of Christmas” (von 25. Dezember bis 5. Januar).  An jedem dieser Tage gibt’s ein Geschenk von “True Love”, Details entnehme man diesem Liede: http://www.youtube.com/watch?v=FF1xcKW2e-g

Ich habe heute einen Regenbogen geschenkt bekommen und ein paar herrliche Stunden am Strand in Pacifica.

Mit höchst erfolgreichen Anglern 

und glücklichen picknickenden Anglerfamilien auf der langen langen Pier.

Unglaublich verwegenen Windsurfern (Bild rechts unten, im Gegenlicht),

viel Brandung, Gischt und Felsenstrand.

Einziges Manko: Nirgends gabs Kaffee. Nirgends? Da sind doch welche mit Bechern? Hach ja, ein unbeugsamer Seven/Eleven (die bringen nicht Sturmflut und nicht Weihnachten aus dem Geschäft…) hatte doch geöffnet. Das Gebräu war trinkbar und die frischen Cranberry Scones überaus delikat. Da bin ich noch geblieben und habe (nun ebenfalls picknickend) Leute geguckt. Darunter einen schwarzen Museklprotz im ärmellosen Leibchen mit Shorts, Turnschuhen und Santamützchen beim “Public Exercising” (leider kein Bild). Dafür noch einen Regenbogen (mit Vogel).

… und leider auch Theologie

Meine gute Tat für den Tag war, meine greise Nachbarin Lyn zu einem Grocery-Shopping-Ausflug zu Trader Joe’s (einem hiesigen Öko-Aldi) einzuladen. Morgen ist Christmas Day und einer der wenigen Tage, an denen selbst Supermärkte mal geschlossen haben; und wie immer vor Feiertagen neigen manche Menschen zu Hamsterkäufen. (Zum Beispiel Lyn, die sich mit ein paar Flaschen “Two-Buck-Chuck” eingedeckt hat; einem qualitativ hochwertigen und sehr günstigen ($1.99) Wein http://cbsn.ws/3BQpbG). Es war viel los, dennoch war die Stimmung erfreulich gelassen, alle Kassen besetzt und wir waren flott wieder draußen.

Auf der Rückfahrt ergab sich eine Diskussion über Weihnachten an sich und den Mythos der Unbefleckten Empfängnis. Zitat Lyn: “Poor Mary. What’s so wrong with conception anyway?”

Also, wo sie recht hat, hat sie recht.

Augenmaß

Ich pflege beim Möbelkauf nicht zu messen, weil ich wunderbar einschätzen kann, ob, was ich da gerade erstehe, auch dahin passt, wo es soll. So wie eben bei den neuen DVD-Regalen. Breite, wie abgemessen, Tiefe perfekt, Höhe auch – bloß, irgendwer hat wohl heimlich den Lichtschalter tiefergelegt.

Hmmmm. Läßt sich lösen, ich habe da ein Paar Regälchen, die mein Papa seinerzeit für eine meiner Münchener Wohnungen maßgeschreinert hat, und die nach jedem Umzug immer wieder eine Nische gefunden haben. Die werden wieder rochiert (das tun sie hier im Häuschen schon zum dritten Mal), und dann paßt alles perfekt. Mein hochgeschätzter persönlicher Innenausstattungsberater- und dübler ist zum Glück nicht im Lande. Den graust es immer, weil die Dinger nicht ordentlich mit der Wand verankert sind. Mich nicht.

Stellenangebot

Habe ich heute per e-mail bekommen.

“An: jobs@firma.com
Betreff: job

Guten Tag,
wir haben Ihre Jobsuche auf Jobmanager24 gesehen und bieten Ihnen die Stelle des Auβendienstmanagers und Frachtaufseher. Die Stelle ist sowohl vollzeit, als auch teilzeit.
Sie verdienen 400 EUR pro Monat plus Bonusse.
Alle weiteren Informationen bekommen Sie per Mail. Bitte, schicken Sie Ihr Lebenslauf mit Kontaktdaten an arbeiten.germany@gmail.com
Wenn Ihnen dieses Angebot nicht passt, dann beantworten Sie bitte dieses Mail nicht.”

Den ganzen Tag (das ist wohl gemeint mit “sowohl vollzeit, als auch teilzeit”) Fracht zu beaufsichtigen, für 400 Ocken – passt mir nicht. Wem anders?

Für die Feiertage

Als Alternative zum Zuckerweißeweihnachtglockenklangprogramm kann ich von ganzem Herzen empfehlen: Julia Davis’ “Nighty Night”. Eine BBC-Serie. Julias Rollenfigur Jill ist die Mutter aller Bitches! Alle Hüte ab!

Hier in dem Youtube-Schnipselchen hat sie eben erfahren, dass ihr Mann an Krebs erkrankt ist. Ihr nächster Schritt? Sie sucht das Partner-Institut “Lasso the Moon” auf, um für einen Nachfolger zu sorgen. Viel Spass – ich habe mir die 2. Staffel für morgen aufgehoben. http://www.youtube.com/watch?v=5EvCEa3RUvQ

Nachtfrost

Vereiste Windschutzscheibe. Mit dem Teigschaber abgekratzt, weil, Eiskratzer gehören hier  nicht zum Standardwerbegeschenksortiment der Autohändler. Mein Nachbar hat mir erzählt, dass er das zum zweiten Mal im Leben tut. Das erste Mal? War auch dieses Jahr, Anfang Dezember.

Herrschaften, ich denke, das heißt global WARMING?