Stumpy

Gestern war Lyn (meine greise Nachbarin) zum Tee und seitdem hat das Scheißkatzenbiest einen Namen: wegen ihres Reststummelschwänzchens nennt Lyn sie liebevoll “Stumpy”. Das arme Kätzchen sei ja so scheu und schwer “traumatized” und dennoch eine ganz zauberhafte “little mommy” (3-4 mal im Jahr).  Deswegen brauche “poor wee kitty” auch viel Liebe und darüber hinaus zwei Mahlzeiten täglich. Lyns und meine Wahrnehmung unterscheiden sich erheblich: in meinen Augen ist das “arme Geschöpfchen” ein gut 10 kg schweres Monster, das meine Wäsche zerfetzt, sich auf meinem Liegestuhl haarend lümmelt und dessen ausgezeichnete Verdauung meinen Garten kontaminiert. Ich fürchte, ich habe bei Lynnie an Sympathiepunkten eingebüßt: sie war gar nicht begeistert, dass “Caribbean Black Pepper” die bisher beste Abschreckwirkung zeigt. Sie sei auch schon öfter in die “wee leaves” von Stumpy getreten – ob denn die Deutschen das Sprichtwort nicht kennten, dass das Glück bringt.

Den Rest der Teestunde haben wir über unverfänglichere Themen gesprochen, nämlich über unsere Kriegserlebnisse, vor allem World War 2 und Korea. (Meine Beiträge sind meist Zitate, fußend auf dem intensiven Studium von “Band of Brothers” und “M*A*S*H”, ihre sind selbst erlebt – wichtig ist immer nur, dass wir uns am Ende darauf einigen, dass Krieg die Hölle ist, und wir das nie nie wieder erleben wollen…)

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