Kerzenkürbis beleuchtet und Außenlampe an, Vollplastikfledermaus mit dem Gesicht zur Straße ausgerichtet, “100% fat free Treats” vorrätig (fettfrei heißt, sie bestehen zu 100% aus Zucker und weiteren 100% aus künstlichen Farbzusätzen). Keine Schokolade, sondern Plastikringe mit Augäpfeln oder Monsterköpfen und “Mini-Meals” (Gummi-Burger und -HotDogs).
Dieses Jahr ist die Süßigkeiten heischende Klientel sehr jung, hat gerne mal Probleme mit der “R”-Aussprache und erscheint in Begleitung der Eltern bzw. gleich der ganzen Latino-Großfamilie (wobei das vorgeschickte Kind dann immer ordentlich zulangt, weil es ja die kleinen Geschwister mitversorgt). Inzwischen haben sechs Skelette, 3 Freddy Kruegers, eine ganze Menge Nachwuchs-Schlampen (warum man kleine Mädchen in Kostüme mit Spitzen, Dekolletees, Wippröckchen und Netzstrümpfe stecken muss ist mir schleierhaft), Pionierinnen mit gestreiften Schürzen und Häubchen, Vampirellas, zwei Teufelchen, ein Dalmatiner, eine sehr fette kleine Biene (eher Hummel), ein ca. 22 Jahre alter Mann mit Watte auf dem Kopf und Falsettstimme sowie ein rosa Schweine-Engel geklopft, die Schüssel ist schon fast leer. Der Korb voller Äpfel stößt eher auf Irritation, wahrscheinlich, weil das Obst nicht einzeln in Zellophan verpackt ist.
HAPPY HALLOWEEN!
Wenn man den Tag vor Allerheiligen (Assoziation: naß, grau, novembrig) am Pazifikstrand verfaulenzt, die Möwen mit selbstgebackenen Halloween-Keksen füttert und sich dabei einen leichten Sonnenbrand holt, dann bin ich so richtig gern im Spätherbst in Kalifornien. Auch ohne “Indian Summer” (Blätter werden hier nur trocken, gelb und fallen vom Baum).