… “speaks fluent Spanish (family from Spain) and is semi-fluent in French (lived in France)”
Sollte man in diesem Fall nicht korrekterweise von “Français craquĂ©” sprechen?
… “speaks fluent Spanish (family from Spain) and is semi-fluent in French (lived in France)”
Sollte man in diesem Fall nicht korrekterweise von “Français craquĂ©” sprechen?
Giacomo Cacca muss vom Weltgeist fĂŒr den ehrenhaften Beruf des Klempners ausersehen worden sein. Er weiĂ offensichtlich um seine Bestimmung und fĂ€hrt einen Lieferwagen durch die Bay Area, dessen freie FlĂ€chen alle den stolzen Schriftzug tragen: “Cacca – Sanitary with Integrity“.
Man nehme:
1 TĂŒte Linsensuppe aus der TĂŒrkei (beim gutsortierten Araber auf der HauptstraĂe erhĂ€ltlich)
1 Dose Linsen (aus Kanada, gibt’s beim Inder)
4 “Original German Beef Franks” (vom “Bavarian Butcher” aus Fremont, CA, der hat einen Stand auf dem sonntĂ€glichen Farmer’s Market)
1 l Wasser aus San Brunos Quelle
1 Portion Gas von PG&E
Jede Menge GewĂŒrze aus aller Herren LĂ€nder, 10 mins. auf kleiner Flamme kochen, fertig ist das SĂŒppchen.
Als Beilage reichen wir
1 koscheren Sesambagel (Izzy’s Bagel Bakery, von mexikanischen BĂ€ckern gerollt, gekocht und gebacken)
1/2 Fingerbreit Cream Cheese Spread aus Milch von glĂŒcklichen KĂŒhen aus Vermont.
Schon schön, wenn die Welt einem was kocht.
Wenn hierzulande einer eine Reise tut, dann ist er “OOO” (out of the office), wer sich nicht treffen kann, macht’s “OTP” (over the phone) und wer kommen kann, schickt sein “RSVP” was RĂŒckschlĂŒsse darauf zulĂ€Ăt, dass die wenigsten des Französischen mĂ€chtig sind.
Selbst die Kriminalmedizin ist davor nicht gefeit.
Pathologe:”The victim was DBS.”
Ermittler: “DBS?”
Pathologe: “Yeah, Dead Before Shred.”
Ja wie? HeiĂ’ ich vielleicht Houston oder was? Aber weil der Mann an der Supermarktkasse so nett “Miss” gesagt hat (und nicht “Madam”) bleibe ich auch freundlich und frage nach: “Was denn fĂŒr ein Problem, guter Mann?” Die Antwort hat mich fast aus den Socken gehauen. “Well, Miss, you saved too much.” Was?
Wie jetzt? Euer Laden verstopft mir jeden Dienstag den Briefkasten mit Sonderangebotsprospekten und Couponheftchen und ich habe den Papierwust auf dem Weg zur MĂŒlltonne auch nur durchgeblĂ€ttert, weil mir aktuell die GetrĂ€nke ausgehen. Klar habe ich heute zugeschlagen (nach dem Motto “stock up and save”), weil es zu 2 Fridgepacks Cola noch 3 weitere fĂŒr umme gab, also fĂŒr 6 bezahlt und 15 gekriegt. (MĂŒĂig zu erwĂ€hnen, dass es ihn total fasziniert hat, dass ich genau die richtige Menge zum Sparen im Wagen hatte.) Weil ich damit aber 42% der Gesamtsumme “spare”, muss der Manager kommen und prĂŒfen, ob das auch seine Richtigkeit hat. Hatte es. Unter den GlĂŒckwĂŒnschen und dem Beifall des Verkaufspersonals (“Wow – what a BIG BARGAIN you made today!”) habe ich den Laden ohne “Help out” (das sind meist sehr klapprige Rentner oder dĂŒrre Studentinnen, die einem den Einkaufswagen zum Auto schieben und dann den Kofferraum vollpacken) verlassen.
Sogar ein simpler Lebensmitteleinkauf wird zum Triumphzug umgemĂŒnzt. Das ist schon ein tolles Land.
titelt heute eine der hiesigen Zeitungen in riesigen roten Lettern. Dabei haben die Kalifornier weder der Legalisierung von Marihuana (“Prop 19”) zugestimmt, noch ist “Don’t Ask Don’t Tell” wirklich aufgehoben und diese perverse Regelung wieder auf unbestimmte Zeit in Kraft und Nancy Pelosi ist auch nicht mehr Speaker of the House. Als Rote Flut gilt denen offenbar schon, dass alles, was in Kalifornien zu gewinnen war, von Demokraten gewonnen wurde.
Ein biĂchen gefreut hat’s mich schon, dass Meg Whitman sich den Gouverneurssitz nicht hat kaufen können, trotz desÂ ĂŒber $160 Millionen teuren Wahlkampfes. Der Demokrat Jerry Brown wird wahrscheinlich im unregierbaren und bankrotten Kalifornien auch nicht viel ausrichten; die meisten haben eher nicht fĂŒr ihn gestimmt, sondern gegen Meg.
Der Amerikaner rĂ€t in solchen FĂ€llen zum therapeutischen Heil-Shoppen und – Meg zum Trost – das Sprichwort oben geht weiter: Money isn’t everything but it’s a long way ahead of what comes next.
Autokorsos hupen, ZĂŒge auch, ein Nachbar blĂ€st meisterlich die SĂŒdafrika-Tröte, enthusiastische Freudenschreie erklingen, Mariachis dudeln fröhliche Weisen, Feuerwerke krachen laut und funkenfunkelsprĂŒhen im Nachthimmel, Menschen in oranger Kleidung liegen einander in den Armen. Was ist bloĂ los? Ist endlich der Weltfrieden ausgebrochen? Hat Holland was gewonnen?
Nicht ganz: “unsere” Giants haben die World Series gewonnen und jetzt wird gefeiert, dass die Schwarte kracht. Eben im Zug hat der Schaffner den Sieg schon durchgesagt (und war davon so geschwĂ€cht, dass er fĂŒrderhin die Stationsnamen verschwiegen hat – wenn man da nicht aufpasst wie ein Haftlmacher, dann ist man in den hiesigen stockdunklen NĂ€chten (Bahnhofsbeleuchtung und -beschriftung finden nicht statt) ganz schnell mal an zu Hause vorbeigefahren) und die mitreisenden Fans haben spontan eine PolonĂ€se organsiert (sie nannten den GĂ€nsemarsch durch den Wackelzug “Parade”).
Alle sind sie unterwegs in die City, zum Feiern. Auch die Girlie-Gruppe im Vierersitz. Bei FĂŒnfen ist die “Like-per-Minute”-Quote mit bloĂem Ohr nicht mehr meĂbar. Und der Typ, der sich mit mir zum “Silicon Valley Turkey Trot” treffen will. Der Name ist vollkommen irrefĂŒhrend! Da laufen nicht etwa TruthĂ€hne sondern Menschen. Unter anderem – this one’s for you, Rainer – gibt es die “KPMG Military & Veterans 5K Challenge”…Â
Mitfeiern wird wohl auch die Dame, die, als sie mit mir in Palo Alto auf den leicht verspĂ€teten Zug (was sind schon 25 Minuten angesichts der Ewigkeit), noch ein kahlköpfiger Herr war und zunĂ€chst ihre langhaarige brĂŒnette LockenperĂŒcke aus der Laptoptasche nestelte und aufsetzte, dann SchminktĂ€schchen und -spiegel zĂŒckte und die nötige Farbe auflegte, im Zug rasch auf der Toilette verschwand und Jeans, T-Shirt, Turnschuhe (das Standard-Silicon-Valley-Outfit) gegen High-Heels und fesches Mini-KostĂŒm getauscht hatte.
Das wird wieder so ein Fun werden.