Lehn-Akronym

Der gemeine Ami ist eine faule Socke und wenn er was abkürzen kann, dann tut er’s. Und so wird der “Quacksalber” zum “quack”.

Etymology: The word “quack” derives from the archaic word “quacksalver,” of Dutch origin (spelled kwakzalver in contemporary Dutch), meaning “a boaster who applies a salve.” In the Middle Ages the word quack meant “shouting”. The quacksalvers sold their wares on the market shouting in a loud voice; synonyms: charlatan, con artist, fraud, imposter, mountebank

FBI zum Dessert

Heute nach dem  Lunch wurde zum Nachtisch “FBI” gereicht. Agenten gabs keine, stattdessen Bananen, deep fried with Icecream. Der Koreaner zeigt eine unerwartete Neigung zum Wortspiel.

Leihgabe

Ich habe immer wieder viel Freude daran, deutschstämmige Worte in der amerikanischen Alltagssprache zu entdecken. Wie heute, in der Werbung für das “Debut album by wunderkid Jordan Witzigreuter. – Jordan Witzigreuter spent his early adolescence locked in his bedroom methodically analyzing stacks of CDs. His debut album, “I’m Alive, I’m Dreaming,” reflects the extent of this wunderkind’s abilities – he plays every instrument on the record.”

Vom wunderkid zum Wunderkind in 2 Sätzen – nicht übel.

Terminix

ist nicht, wie der Name vermuten ließe, der Bewohner eines kleinen unbeugsamen gallischen Dorfes. Im Gegenteil. Terminix will mir ein Abo andrehen. Weil nämlich jedes Jahr “termites are consistently one of the costliest disasters in America and cause more damage than fires, floods and storms”. Und wenn ich monatlich nur $28.25 bezahle, dann bekomme ich dafür vom Terminator “protection”. Von wegen. Mit mir nicht! Ich kenne mich aus mit Schutzgeldforderungen. Nix zahl’ ich! Und mit meinen Ameisen werde ich selber fertig.

Außerdem habe ich heute gelernt, dass der Ameis der natürliche Feind der Termite ist. Angesichts der Geschwader, die gerade wieder auf ihren Highways durchs Bad ziehen, bin ich wahrscheinlich eh vor Termiten gefeit.

Soforthilfe

Die amerikanische Homemade Security hat manchmal direkt Anfälle von Großzügigkeit. Wenn daheim alles von Erdbeben und Tsunami zerstört und/oder radioaktiv verseucht ist, dann darf man als Japaner beantragen, das 3-monatige Touristenvisum um 4 Wochen zu verlängern und es wird einem sogar noch die wohlwollende Erwägung dieses Ersuchens in Aussicht gestellt. (Wenn man partout nicht nach Hause will, was selbstverständlich die einfachste Lösung wäre.)

The terrible tragedy in Japan has deeply affected all of us and made us think about the really important things in life. Though trivial in comparison to other problems some people may have immigration trouble if they aren’t careful.

People who have come to the U.S. on under the VWP (Visa Waiver Program) are the most at risk because if their 90 days expires while they are in the U.S. they have violated their immigration status and this can cause trouble in the future.

If they take the appropriate steps they can avoid this trouble.

The easiest way, from an immigration point of view, is to leave the U.S. before the 90 days expires, even if they go somewhere other than Japan.

However, if this is impossible, The US Department of Homeland Security announced that Japanese and other foreign travelers stranded in the United States due to the earthquakes and tsunami devastation in Japan, may be permitted up to an additional 30 days to depart (for a $290 filing fee).

Eigentlich ein Schnäppchen: für einen Zehner am Tag einen Monat länger in God’s own country bleiben zu dürfen.

Bavarian Dinner

Am Samstagabend hatte ich zum Essen geladen, zu Schweinsbraten mit Semmelknödln, Speckkrautsalat und zum Nachtisch Bayerischer Creme. Der Zutatenkauf entpuppte sich als eine Art Schnitzeljagd durch den internationalen Lebensmittelhandel: 3 Stangen Billigsttoastbrot, Gelatinepulver, “Angel Hair Coleslaw” (das ist wirklich sehr schön feinstgeschnittenes Weißkraut und enthebt einen von der Anschaffung eines Krauthobels) aus dem Supermartk, Bier und Milchprodukte ohne Hormone vom Trader José, die tote Sau (in Stücken zu maximal 2 Pfund und ohne Krusterl), leckeren Speck, extra glückliche Eier, freilaufendes Wurzelgemüse und Himbeeren vom Mexikaner – und scho is ois beinand.  

Den Samstagnachmittag haben wir mit Brot rösten und würfeln, Schwein mit zweierlei Senf massieren und im Gemüsebett ofenfein machen und Kraut marinieren verbracht. Jetzt bloß noch schnell das Dessert und dann hammas. Dessen Rezept begann mit “man nehme 8 Eigelb”. Mann, haben wir gerührt! Fast zwei Stunden lang. Und dann steht diese Creme auch noch auf Kneippkuren: Rühren im warmen Wasserbad, weiterrühren auf Eiswasser, Sahne unterheben bei Raumtemperatur und dann ab in den Kühlschrank. (Der Geschmack war jede einzelne Vorbereitungsminute wert!)

Es ist alles zur rechten Zeit fertig gworden und wunderbar gut gelungen. Meine Gäste haben gut zugelangt, wobei der chinesisch-stämmige Los Angelito ein wenig überrascht war, dass die Dumplings wirklich nur aus Brot gemacht waren (ganz ohne Fleischfüllung? Echt?) und der fitnessbewußte Kalifornier sich zwischen Carbs und Non-Chicken etwas gewunden hat (dafür isst er dann bis Mittwoch nur noch Salat). Vom Sachsen kam auf Nachfrage der Kommentar “Ich esse es ja” (das ist in diesem Idiom eine Eins mit Sternchen, ähnlich wie im Bayerischen “nix g’sagt is gnua g’lobt”). Christoph und ich haben uns heute früh Bratenbrote fürs Büro geschmiert und abends Knödlgröstl mit Schwammerl (Portobello Mushrooms) geschlemmt. Ganz unamerikanisch und richtig gut!

So übrigens erklärt der Amerikaner unser Dinner: Semmelknödl are bread dumplings made of old rolls (German style). They are usually served aside of pork roast or mushroom sauce and have been seen classified as a (alien) sort of pasta to be served with a joyful “Jodler”.

Gretchenfrage

Christoph hat mich dankenswerterweise mit Bill Maher und dessen Film “Religulous” (der Titel ist ein Wortspiel aus religious und ridiculous) bekannt gemacht. Das sind eindreiviertel sehenswerte Stunden über die führenden monotheistischen Weltreligionen und Menschen, die Glauben an sich für einen Wert halten und sei einem und einer jeden ans Herz gelegt:  http://video.google.com/videoplay?docid=-3791007322683758535 (Hier auf Google Video komplett und für umme.)

Apocalypse now?

Wenn man es hätte kommen sehen können, die Zeichen aber ignoriert, dann spricht man davon, dass jemand das “writing on the wall” nicht früh genug erkennt. Kalifornien war erst kürzlich noch Wilder Westen; woran sonst könnte es gelegen haben, dass ein hiesiges Lokalblatt gestern titelte, dass Gaddafi das “Riding on the Wall” nicht deuten könne?

Irgendwie is ois Wurscht

Eben wurde eine Kollegin von ihrem kleinen Sohn abgeholt, der mit mir, auf Mama wartend, Konversation machte: “Bad things happend in Japan, you know, Sabine? They had a Quake and a Salami.”

Es ist zwar billig, über Kindermund zu lachen, aber das fand ich doch sehr sehr nett.

too good to be true

XYZ’s goal is to provide the best possible experience, exceed your expectations with every interaction, and to fulfill your needs the first time you contact XYZ.”

Da denke ich, mir schreibt ein Mann, den frau sich gerade mal in ihren kühnsten Träume herbeizuphantasieren wagen täte, und dann ist es leider doch nur die payroll company, die mit mir nach einem langen quälenden Telefonat* mit dem inkompetenten Customer Service eine “Satisfaction Survey” machen will.

Dazu fällt echt nur noch Mick Jagger ein.

* Ich will unsere Anschrift ändern, wozu der Kunde nach Meinung des Unternehmens nicht berechtigt ist. Stattdessen soll ich der Dame am Telefon sogenannte “Security Questions” (Name des ersten Haustieres, des Grundschullehrers, des Prom-Night-Tanzpartners und so weiter) beantworten, damit sie meine Berechtigung, Änderungen im Kundenkonto vornehmen zu dürfen, verifizieren kann. (Warum das nicht online geht, wo ich mich mit 2 Passwörtern einloggen muss, ist mir schleierhaft. Im Erfinden von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen sind die hier ganz groß.) Dann stellt sie fest, dass sie bei Adressänderungen als “proof” vorab eine “utitlity bill” (Stromrechnung oder dergleichen mit der neuen Anschrift) zugefaxt bekommen muss. “Haben wir nicht, ist in der Miete inbegriffen.” Nein, das ist nicht üblich, und darf deswegen auch nicht sein. Gerade als ich laut nach ihrem Supervisor schreien will, fällt ihr auf, dass wir innerhalb der gleichen Stadt umgezogen sind. Dann kann sie auch ohne utility bill leben. Ich verstehe das zwar nicht, bin aber froh, dass nach kaum einer halben Stunde Telefonat ein Ticket für mich aufgemacht wird, und die Adressenänderung von der Adressenänderungsfachabteilung der payroll company voraussichtlich binnen der nächsten “2-3 working days” vollzogen sein soll.

United States of ABM.