Heute früh auf dem Markt einen großen Topf Basilikum gekauft. Ihn noch auf dem Heimweg in alter Tradition “Pesto” getauft.
Wie? Nein. Ich find das nicht gemein.
Heute früh auf dem Markt einen großen Topf Basilikum gekauft. Ihn noch auf dem Heimweg in alter Tradition “Pesto” getauft.
Wie? Nein. Ich find das nicht gemein.
Wenn das Wasser im See nicht so scheußlich kalt gewesen wäre, dann hätte ich diesen zweiten Band der Wayfairer-Reihe sicher nicht so schnell ausgelesen…
Es ist der für meinen Geschmack kitschigste und ich freu mich jetzt sehr auf den dritten.
Heute habe ich ein neues Wort gelernt: “Astroturfing”.
Der Begriff Astroturfing (englisch abgeleitet von AstroTurf, einem Kunstrasen, der vor allem in Sportstadien verwendet wird), zu deutsch sinngemäß künstliche Graswurzelbewegung, bezeichnet – insbesondere in den USA – politische Public-Relations- und kommerzielle Werbeprojekte, die darauf abzielen, den Eindruck einer spontanen Graswurzelbewegung vorzutäuschen. Ziel ist es dabei, den Anschein einer unabhängigen öffentlichen Meinungsäußerung über Politiker, politische Gruppen, Produkte, Dienstleistungen, Ereignisse und Ähnliches zu erwecken, indem das Verhalten vieler verschiedener und geographisch getrennter Einzelpersonen zentral gesteuert wird. Quelle: Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/Astroturfing).
Ich muss hierzu ein wenig ausholen: Um eine Abstimmung über die Offenlegung der Epstein-Files zu verhindern, hatte House Speaker Mike Johnson die Abgeordneten früher in die Sommerferien geschickt. Nun, da sie zu Hause in ihren Wahlkreisen sind, halten sie dort traditionell Town Hall Meetings ab, um ihre Wählerschaft von ihren Erfolgen in Washington zu unterrichten. Weil aber selbst republikanische Wähler langsam an Präsident und Regierung und dem Wahrheitsgehalt von deren Aussagen zweifeln, sehen sich die Abgeordneten in diesen Bürgerversammlungen kritischen Fragen und lautstarken Protesten ausgesetzt.
Weil aber nicht sein kann, was nicht sein darf, geben sie nach außen vor, dass es sich dabei nicht um ihre echten Wähler und deren Sorgen handelt, sondern um Provokateure. “Astroturfing”, halt. Wenn sie sich da mal bloß nicht täuschen.
Hier ein Ausschnitt aus einem Bericht von Rachel Maddow:
“To get crickets” = Keine Reaktion bekommen, Funkstille (s. https://flockblog.de/?p=51143).
Ich bin durchaus eine Anhängerin der Philosophie vom “Leben und leben lassen”, möchte aber vorerst zwei Sorten Fluggetier davon ausschließen und zwar a) Tauben und b) Lebensmittelmotten.
Erstere erweisen sich als so hartgesottenes Stadtgeflügel, dass sie nur noch gelangweilt auffliegen, wenn ich mit dem langstieligen Besen und lautem “Gsch, gsch, gsch” auf sie zugeschossen komme. Demnächst hilft wahrscheinlich nur noch ein Flammenschwert…
Letztere zwingen mich mit schöner Regelmäßigkeit, Schränke mit Essig auszuwaschen und befallene Lebensmittel wegzuwerfen und obwohl ich inzwischen alles in Schraubgläsern verstaue, reisen sie mit irgendwas wieder ein und zeigen sich extrem vermehrungsfreudig. In der Küche gehen immer und andauernd mehrere Mottenfallen verschiedenster Hersteller (man will ja nicht, dass sich die Viecher gewöhnen) ihrer Aufgabe nach. Es zeigt sich bis dato allerdings kein Abschreckungseffekt.
Ich hab’s so dick! Haut doch endlich ab, Tauben wie Motten! Gsch, gsch, gsch!
Vorhin mit einer Freundin Stellenanzeigen durchgegangen. Ihr empfohlen, sich bei den Leuten zu bewerben, die mit “Teamsprit” protzen.
Sprit ist gut. Wenn wir erst alle in elektrischen selbstfahrenden Autos unterwegs sind, kann sie sich ja wieder nach einem neuen Job umsehen.
Die “Daily Show”, eine der führenden Late Night Shows in den USA mit Frontmann Jon Stewart, macht den August über Ferien. Das ist, nein, war, bisher nicht unüblich. Seit aber Colbert gecancelt wurde (s. https://flockblog.de/?p=51437), versichern die Moderatoren ihrem Publikum doch lieber, dass sie planen, im September wieder auf Sendung zu sein.
“Just to let you guys know, we’re going on a production break for August, which was planned months and months ago. So don’t freak out. Have a great summer and we’ll see you in September when we can all freak out together.” (Desi Lydic, am Ende der letzten Vorurlaubsshow.)
Vorhin in der Wochenendeausgabe der Süddeutschen Zeitung einen Artikel über luzide Träume gelesen. Zur Erinnerung: beim luziden Träumen kann die schlafende Person Verlauf und Ende ihres Traums steuern. Dem Vernehmen nach handelt es sich hierbei um eine erlernbare Fertigkeit.
Leider ist die Künstliche Halbintelligenz, die den Job des Säzzers übernommen, offensichtlich von einer menschlichen Halbintelligenz trainiert worden, und hat den für dieses Phänomen im Deutschen üblichen Begriff “Klartraum” konsequent so getrennt:
Klart-
raum.
Ich weiß weder, was ein “Klart” sein soll, noch in welcher Art von Räumes er/sie/es sich aufhält. Ich weiß hingegen sicher, dass mir diese Schlamperei das Lesen des Artikels auf einem kleinen Mobiltelefonmonitor elendiglich verleidet hat.
Herr Unterstöger*, falls Sie von oben eingreifen könnten, bitte? Ich kann mich nicht um alles kümmern.
* Der vor kurzem verstorbene Hermann Unterstöger war ein Meister der deutschen Grammatik und hat für die SZ zu seinen Lebzeiten das eindeutig dringend einer Nachfolge bedürfende “Sprachlabor” betrieben.
Man sollte meinen, dass der “Keine-Werbung”-Aufkleber auf meinem Briefkasten ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass ich schon genug Altpapier habe. Dass mir nun ein mir nicht bekannter Markus Walbrunn einen Flyer “Neues aus dem Landtag, 2. Halbjahr/2024” einwerfen läßt, ist dann wohl ein Hinweis darauf, dass die AfD entweder nicht lesen kann oder nicht lesen will. Dann lese ich zurück. Knallhart. Das sind halt mal die Regeln.
Schon auf der Vorderseite ist erkennbar, dass Herr Walbrunn ein medienaffiner Mensch ist: vor einem Foto des Siegestors unter weiß-blauem Himmel hat er sein Konterfei von einer App in eine Zeichnung umwandeln lassen. Ohne weiteren Sinn und Zweck, nur, weil er es kann. Auf der Rückseite eine Liste Sozialer Medien, auf der “Sie meine Arbeit verfolgen” können. Die Arbeit verfolgen. Ihm folgen. Ist doch kaum ein Unterschied. Oder? Über der Aufzählung ein Bild. Da steht auf einem Felsen, martialisch mit Flagge in der linken und eine mit Nägeln gespickte Keule (Morgenstern?) in der rechten Pranke ganz in Parteiblau gehalten der Schmied von Kochel. Dass es den wirklich gegeben hat, ist zwar zweifelhaft, aber hey, sieht cool aus. Das sollte doch reichen.
Innen hetzt Walbrunn, wenig überraschend, gegen Flüchtlinge und Asylsuchende sowie gegen die Finanzierung von “Trusted Flaggern”, die gegen Haß und Hetze im Internet vorgehen. Die Zahlen, die er aufruft, belegt er selbstverständlich nicht mit Quellen, das wäre ja noch schöner. Auf der nächsten Seite, unter der Überschrift “Im Außeneinsatz!” (das Ausrufezeichen ist von Walbrunn, nicht von mir) erzählt er vom Politischen Frühshoppen im Landtag (“leckere Weißwürste und Weißbier” sowie “Austausch mit Gästen”) und den Betriebsausflug seiner Fraktion zu den Kollegen in Berlin und Potsdam (“Austausch und Vernetzung”).
Der Ton des Wischs ist bieder, deutsch-vereinsmiefig, ähbäh-behäbig – nur ein paar Ausrufezeichen zuviel. Der Inhalt, gerade wenn er so kreuzbrav daherkommt, ist brandgefährlich.
Wie ist denen noch beizukommen?