Gelesen: Kate McKinnon – “The Millicent Quibb School of Etiquette for Young Ladies of Mad Science”

Kate McKinnon ist eine begnadete Komikerin und wer sie noch nicht kennt, möge sich auf YouTube davon überzeugen. Eine begnadete Autorin ist sie nicht. Leider. Es ist nicht so, dass sie es nicht nach Kräften versucht, ihr Buch ist vielmehr ein großer Kessel ganz Buntes: viktorianische Ambiente in der Stadt Antiquarium, in der drei Waisenmädchen, die bei ihren bös-ignoranten Verwandten und deren vorbildlich braven Töchtern, die alle “Lavinia” heißen, im Gartenschupppen untergekommen sind, fliegen – einmal wieder mißverstanden – von der nächsten Feine-Damen-Schule und landen stattdessen im Institut von Millicent Quibb (Tarnname: “Marjory Questions”). Dort lernen sie in den drei Tagen, die die Geschichte dauert, neben kritischem Denken auch Selbstbewußtsein und decken eine Verschwörung (ja, Keller, Capes, Masken, Kerzen, dumpfe Gesänge) der Stadtoberen auf – und bewahren die Stadt vor dem Untergang, was ihnen natürlich nicht gelohnt wird. Soweit, so vorhersehbar, mit allerlei komisch-sein-sollenden Wendungen und Formulierungen und Fußnoten und allem an Schrifttypen und -größen, das man sich nur vorstellen kann. Außerdem Illustrationen. Hmmm.

Das Buch ist so dermaßen bemüht, witzisch zu sein, dass ich manchmal aus Mitleid gelächelt habe, aber für die über 200 Seiten konnte ich meine Empathie dann doch nicht strecken. Vielleicht sollte man es an sehr jungen Menschen mit wenig Leseerfahrung ausprobieren, vielleicht finden die es komisch.

Als erwachsener Mensch kann man sich die Lektüre sparen. Nicht lesen!