Neulich, als Lonnie von “A Miracle Plumbing” die Toilette für entstopft erklärte, muß er schon so ein Gefühl gehabt haben, denn er versprach, daß er wiederkommen und die Prozedur gegebenenfalls wiederholen werde, wenn ich innerhalb der nächsten beiden Wochen noch einmal “sewer issues” haben sollte. Hatte ich. Beim wochenendlichen Wäschewaschen flutete Abwasser aus der Badewanne und sehr verdächtigen Ritzen im Garagenboden – come back, Lonnie!
Heute gegen Mittag* meldeten sich seine Mitklempner Joseph und Ray zum Einsatz und obwohl wir alle Waschbecken, die Badewanne und die Waschmaschine mit Wasser befüllten und gleichzeitig ablaufen ließen, passierte nix Übles. Klar. Vorzeigeeffekt. Sie berieten sich kurz telefonisch mit Lonnie und der wies an, das Prozedere zu wiederholen und beim synchronen Wasserablassen auch noch auf die Toilettenspülung zu drücken. Und siehe da, statt brav nach unten abzufließen, übergab sich die Kloschüssel auf den Badezimmerboden. So ein Dreck! Fanden Joseph und Ray auch.
Auf zum Truck und alles wieder von vorn: Kompressor und Snake hereinwuchten. Nein. Geht nicht. Das ist der kleine Kompressor. Lonnie hat aber gesagt, daß sie den großen nehmen sollen. Und der ist bei Lonnie aufm Truck. Die beiden machen sich auf den Weg, das richtige Gerät zu holen. Ich bleibe derweil mal da, versuche zu arbeiten und trinke nichts, die Kloschüssel steht nämlich immer noch in der Badewanne.
Zwei Stunden später sind sie zurück und es geht los. 30 Meter Snake arbeiten sich durchs Abflußrohr, Joseph schafft an und geht ständig ums Haus und hört – manchmal nämlich nähme die Snake eine Umleitung durch den Belüftungsschacht und dann stoße man versehentlich durchs Dach… Ist gut. Will ich gar nicht wissen. Macht ihr nur und macht es vor allem richtig! Ray werkelt das Ding tiefer und tiefer und… hallo! Wieso steht Greisin Lyn von nebenan auf einmal im Wohnzimmer und verwickelt meine Klempner in Gespräche? Lyn hat heute frei, das heißt, der Senior Center Bus hat sie nicht abgeholt und nun ist ihr fad und bei mir ist was los. Geh weg, Lyn! Es ist ohne dich schon laut und voll genug! Ich schicke sie mit dem Versprechen, nachher vorbeizukommen und alles ganz genau zu erzählen, wieder nach Hause. Derweil verpasse ich Rays “Eureka-Moment”, also den Augenblick, wo er mit der Snake auf Widerstand stößt und das Hindernis aus dem Weg und in den großen Sewer in der Straße weiterschiebt. Endlich!
Nun noch Kompressor wegschaffen, das heißt Joseph schafft an, Ray weg – so geht Arbeitsteilung, die Toilette wieder montieren und dann nochmal “testen”. Ich fühle mich richtig schlecht, daß wir soviel Wasser vergeuden, aber wat mutt dat mutt. Dieses Mal läuft alles in die richtige Richtung. Wir hoffen jetzt mal gemeinsam, daß das so bleibt. Und wenn nicht, meint Ray, hätte ich ja immer noch ein paar Tage aus der 15-Day-Warranty gut. Ganz ehrlich, darauf verzichte ich gerne, mir langts mit der Klempnerei!
Nachmittags, gegen 16:00 Uhr. Die Waschmaschine quirlt eine dicke Ladung Handtücher und Putzlumpen wieder sauber und ich bin durch mit Schon-Wieder-Gründlich-Bad-Putzen. Ich bin, wenn ichs recht bedenke, überhaupt durch. Schade, daß ich keine amerikanischen Gene habe, dann würde ich jetzt shoppen gehen. Das hilft denen immer. Ich probiers mit einem halben Stündchen Schlaf.
* Wartezeitfenster von 09:00 bis 12:00 Uhr…