Aus dem Vokabelheft. Sonderedition Grammatick!

Wenn man hierzulande als “Soundso-Nazi” bezeichnet wird, dann ist das nicht zwingend politisch gemeint oder gar ehrenrührig. Nein, das Gegenüber erkennt einen als Menschen mit überdurchschnittlicher Hartnäckigkeit bis hin zu vollkommen verbohrter Sturschädligkeit an, also von der Sprachwurzel her doch recht nahe am Original. Der wohl bekannteste Vertreter dieser Spezies ist der “Soup Nazi” aus der schon etwas älteren New Yorker Sitcom “Seinfeld”, der es sogar zu einem Wikipedia-Eintrag gebracht hat (http://en.wikipedia.org/wiki/The_Soup_Nazi).

Mir ist jüngst von einem sehr geschätzten Kollegen der Titel “Grammar Nazi” verliehen worden, weil ich jedes Mal, wenn die Diätpulvertante im Radio plärrt “Our prices can’t be beat!” zusammenzucke und ein “en” für “beaten” hinzufüge. To beat ist ein unregelmäßiges Verb und “beaten” die Partizipform und ihr seid hier verdammt nochmal aufgewachsen und solltet das mit der Muttermilch eingesogen, spätestens aber in der Schule gelernt haben! Hah! Stattdessen verhunzen sie ihre Sprache ordentlich weiter, und adjektivieren das Verb fröhlich und grundverkehrt. Beispiel: “After the long day, she was feeling completely beat.” (“beat” steht hier für erschlagen, erschossen, fix und fertig und es müßte selbstverständlich ebenfalls “beaten” heißen.)

think differentWas soll ich? Ruhig bleiben? Mich nicht aufregen? Einfach “Think different”?

Das heißt “differently”, dammit!

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