500 Internal Server Error

Sorry, something went wrong. A team of highly trained monkeys has been dispatched to deal with this situation. If you see them, show them this information:

Gerade eben wieder beim Blog schreiben – nach der Schrecksekunde (nix passiert, wahrscheinlich hatte sich nur das W-Lan kurz verschluckt) habe ich mich dann nur noch über witzische Programmierer geärgert.

“Kind a’ Marketing”

Ein Nachtrag zu gestern: wir haben eine Einladung zu einem anderen Theaterstück bekommen. Wir seien wohl Deutsche? Dann könnte uns ihre Performance interessen: sie sei Abkömmling eines dem Holocaust entkommenen ungarischen Juden und eines ehemaligen BDM-Mädels, die sich in England kennengelernt hätten und zwecks Familiengründung nach Amerika ausgewandert seien – wir könnten uns möglicherweise annähernd vorstellen, wieviel komisches Potential diese Konstellation enthalte, auf jeden Fall mehr als der “average American”.

Kann ich. Dann schauen wir mal.

Schon wieder gewonnen

Hab’ ich’s nicht gesagt? Ich habe einfach einen Mordsdusel bei Verlosungen und wenn das so weitergeht, gestaltet mir das zukünftig die Samstagabende:

From: Kinga Pfeifer
To: Sabine Flock
Subject: French Kissing Sat 7/3
Hello Sabine,
Congratulations! You are one of our winners to see Cherry Zonkowski’s “Reading My Dad’s Porn and French Kissing the Dog”. I’ve put you down for two complimentary tickets for Saturday, July 3, 2010.  The show starts at 8:00 pm. Your name will be on the will call list. Seating is first come/first served. Doors open 30 minutes before the show. The Marsh Studio Theater is located at 1074 Valencia St between 21st & 22nd. (Parking @ 22nd St & Bartlett). The box office and will call is in our adjacent Marsh Café. Enjoy! And remember to tell your friends about the show.
 
Tue ich hiermit: Cherry heißt eigentlich Sonja, nach der russischen Koseform von Sophia, was wiederum Weisheit bedeute, “because my mother wanted to have a smart kid”. Und schon sind wir mitten drin in einem autobiographischen Nummernprogramm (das ist wörtlich zu nehmen), behandelnd ihre erste und weitere Sexparties (was zieht man – vorher – an und mit wem muss man ficken und wie geht man mit masturbierenden Voyeuren um), den Army-Vater und die Versetzung der Gesamtfamilie von Texas nach Norwegen (zu wenig Alkohol, zu viel Fisch, immer dunkel und an Weihnachten Marzipanschweine, die der Natur nachempfunden sind und aussehen wie braune aggressive Eber – und das, wo sie Marzipan sowieso nicht mag), ihre Karriere als Aushilfslehrerin für Literatur (in vollkommen leere Gesichter hinein von den Schönheiten der englischen Sprache und Literatur lehren und 500 sinnfreie Essays pro Schuljahr mit motivierenden Kommentaren versehen), eine kurze Eheepisode mit Kind und deren Scheitern. Und immer wieder ihre Herkunftsfamilie, deren Selbstbild die heile Sitcomfamilie ist, und deren Fremdbild, wie immer im Leben, ein ganz ganz anderes.

Dazwischen singt sie mit einem erfreulich guten Alt (ich mochte besonders ihre Version von “One Tequila, Two Tequila, Three Tequila, Floor!”), macht ein bißchen Mitmachtheater (ein Gast darf “Spank-Machine” sein und ihr den Hintern versohlen) und gegen Ende wird’s in Anklängen gruppentherapeutisch, nämlich immer dann, wenn das Publikum gemeinsam mit ihr aus Leibeskräften brüllt: “I did not come here to back down.”

Entsprechend in der Seele gestärkt werde ich heute den 4. Juli begehen. Erst mal Flagge hissen.

Meine WM

Wachwerden. Samstagfrüh, halb sechs? Alle wahnsinnig, sofort weiterschlafen. Wieder Aufwachen. 4:0 gegen Argentinien und im Halbfinale. Was ich nicht alles im Schlaf kann…

“I wanna be in America” – Ehrlich?

Jetzt sind’s fast zwei Jahre, die ich hier lebe, und da möchte das Department of Homeland Security schon gerne nachprüfen, ob ich möglicherweise bei der Erlangung meines Visums seinerzeit falsche Angaben gemacht habe. Man stellt mir wieder absurde Fragen, der Art, wo es einen total reizt, mit “Ja” zu antworten – und man es tunlichst unterläßt, weil die Homeland Security nicht gerade als Spaßversteherbehörde bekannt ist. Ich hab’s ausprobiert, wenn man ein “Ja” anklickt, dann wollen sie es in einem unlimitierten Textfeld ganz genau erklärt bekommen, wie auf dem Beispiel unten. 

Do you have any specialized skills or training, including firearms, explosives, nuclear, biological, or chemical experience?   *
Explain   *
Nachfolgend meine Lieblingsfragen aus dem 2010er-Katalog:
  • Have you ever served in, been a member of, or been involved with a paramilitary unit, vigilante unit, rebel group, guerrilla group, or insurgent organization?
    Ich geh öfter mal bei der Heilsarmee shoppen, kann das als Unterstützung einer paramilitärischen Gruppe gewertet werden?
  • Have you ever violated, or engaged in a conspiracy to violate, any law relating to controlled substances?
    Eine Frage, die gerade bei San Franciscanischen Neubürgern jeder Grundlage entbehrt (es gibt alles in Papiertüten, Booze und Gras…).
  • Are you coming to the United States to engage in prostitution or unlawful commercialized vice or have you been engaged in prostitution or procuring prostitutes within the past 10 years?
    Da hätten sie mich beinah gehabt: ich träume schon seit je von einer Karriere als Puffmutter.
  • Have you ever been involved in, or do you seek to engage in, money laundering?
    So wie das Geld hier stinkt? Kein schlechter Vorschlag.
  • Do you seek to engage in terrorist activities while in the United States or have you ever engaged in terrorist activities? / Have you ever or do you intend to provide financial assistance or other support to terrorists or terrorist organizations? / Are you a member or representative of a terrorist organization?
    Hätten sie das mal früher gefragt – 9/11 wäre zu verhindern gewesen.
  • Have you ever ordered, incited, committed, assisted, or otherwise participated in genocide?
    Gilt das auch für Schnecken und Ameisen?
  • Have you ever committed, ordered, incited, assisted, or otherwise participated in torture?
    Das sollten sie mal meine Physiotherapeutin fragen – ich kriege inzwischen immer schon eine Höllenangst, wenn sie mich anlächelt und sanft spricht “da muss ich wohl mal tiefer rein.”
  • Have you committed, ordered, incited, assisted, or otherwise participated in extrajudicial killings, political killings, or other acts of violence?
    Nein, aber durchaus Vorschläge.
  • Have you, while serving as a government official, been responsible for or directly carried out, at any time, particularly severe violations of religious freedom?
    Was würde Jesus tun?
  • Have you voted in the United States in violation of any law or regulation?
  • Have you ever renounced United States citizenship for the purpose of avoiding taxation?

Die beiden letzten Fragen sind der Hammer. Illegal gewählt? In den USA? Wo floridische Wahlzettel nicht ordentlich gelöchert und deswegen ein Dubbja Präsident wird? Auf die Staatbürgerschaft verzichten, damit ich keine Steuern zahlen muss? Auf die Idee wäre ich nie gekommen. Kommt so was wirklich vor, oder haben die Fragenausdenker eine dermaßen üble Phantasie?

Whatever. God bless America!

Verpasste Gelegenheit

Schlange an der Supermarktkasse. Der Herr hinter mir fragt an, ob ich denn nicht hier in San Bruno einen “nice spot” für ein “nice dinner” kenne. Hmmm. Doch ja, es gibt einen recht guten Koreaner. Die Mundwinkel gehen leicht nach unten. Was ich denn da gerne esse? Also, die haben einen gegrillten Aal, mit Kimchi und Klebereis, der ist superb. Die Mundwinkel gehen noch weiter südlich. Fisch? Ob ich tatsächlich Fisch zu mir nehme? Aber ja, alles was aus dem Wasser kommt, roh oder gekocht, Tang oder Tentakel. Mundwinkel auf dem Tiefststand. Gequältes Grinsen: “Enjoy your seafood, Arielle…”

Wenn ich Pizza gesagt hätte, wäre ich wohl zu einer freien Mahlzeit gekommen. Sah die Frau an der Kasse auch so: “I love fish, too. Honey, you can’t trust men who don’t…” Er hat nebenan bezahlt.

Brückenzoll

Hier in der Gegend sind die Brücken über die Bay “inbound” (also Richtung City bzw. Peninsula) gebührenpflichtig. Man entrichtet die “Toll” in Drive-By-Mauthäuschen oder hat bei Fast-Track vorbezahlt, dann wird der Brückenzoll per Barcode erfaßt.

Bis dato wurde Car-Pooling (2 und mehr Insassen pro Fahrzeug) durch Kostenfreiheit belohnt; angesichts knapper Kassen ist das seit heute vorbei. Sowohl auf der Bay Bridge ($2.75) wie auf der Golden Gate ($3.00) muss jetzt auch für volle Autos bezahlt werden. Aber die Kalifornier sind ja nicht blöd: auf allen anderen Brücken (Richmond, San Mateo, Dumbarton) herrschte Hochbetrieb und Stau. Lieber drei Gallonen Sprit für den Umweg verblasen, als dieses Raubrittertum akzeptieren.

Doch blöd, die Kalifornier?

Forward Christian Soldiers

Möglicherweise hat der eine oder die andere mitbekommen, dass ich den Heilsarmeeladen in San Bruno regelmäßig und gerne aufsuche. Natürlich selbstverständlich schwerpunktmäßig, um soziologische und ethnologische Studien zu treiben. Man lernt schließlich viel über ein Volk und eine Gesellschaft, wenn man sich die Dinge ansieht, die weggegeben werden.

Die meisten Amerikaner haben keine Umstände damit, sich Gebrauchtes ins Haus zu holen – wo es bei den einen Spaß an “Antiques” ist, ist es bei anderen die schiere Notwendigkeit. Und selbst diese Gruppe ist dann doch noch bereit, für ein T-Shirt mit Markenlabel das Doppelte auszugeben – oder auf den nächsten Ausverkauf zu warten. “Sale” und Sonderaktionen gibts ständig. Mir geht es manchmal wie auf Friedhöfen, wenn ich Grabsteine studiere: ich würde gerne die Geschichten dazu kennen, zum Beispiel zum gutgefüllten aber offensichtlich nie genutzten Golfsack, oder dem ganzen Stapel Handtücher mit handgestickten Monogrammen, oder dem vollständigen Set Schnapsgläser aus allen Bundesstaaten. Laufband, Stepper, Hanteln mußten wohl aus dem Haus, damit sie nicht ständig an die ehemals guten Vorsätze erinnern. Es würde mich interessieren, ob es anderen auch so geht (muss mal Erin dazu befragen): ich bestelle mental vor. Als ich noch sehr schlimm Rücken hatte zum Beispiel einen Gymnastikball. (Stand in der Woche danach, originalverpackt zum halben Preis zum Verkauf.) Oder Terassenstühle. Was man halt so braucht. Demnächst hätte ich gerne einen Spaten und eine Heckenschere.

Letzte Woche hat man mir zur Erbauung die neue Ausgabe der “New Frontier” mitgegeben. Ich wußte schon, dass die Salvation Army fundamentalistisch christlich ist. Eigentlich hätte ich mir denken können, dass der Begriff “Armee” auch militärische Organisation impliziert, aber drei Photoseiten voller neu ernannter “Lieutenants”, “Majors”, “Colonels” etc. und einem Bild von 400 “new enrolled soldiers” vor einer roten Flammenleinwand, auf der ein achtzackiger roter Stern in schwarzer Schrift von “Blood & Fire” kündet, haben mich doch zum Schlucken gebracht. Nicht weniger erschreckend ist der Beitrag “Prayer Power for Prayer Warriors” von Lt. Colonel Mervyn Morelock, aus dem ich im folgenden auszugsweise zitiere: It’s springtime [for Hitler? Neijein:] for the Salvation Army.  … U.S. Western Territory will gain 27 new lieutenants who will march into their first appointments. [Nachdem sie eine fast zweijährige Ausbildung im Westpoint der Salvation Army absolviert haben. Keusch und im Gebet.] It is a time of leaving familiarity and the place you’ve called home, to a new and often unknown place of ministry and service. [Aber egal, wohin sie auch gesandt werden, sie wissen eines:] We are an Army that fights, not with guns and bombs, but with the most powerful weapon of God … prayer! [Und wer ist der Gegner, der da niedergebetet werden soll?] A society, secular, selfish and materialistic. A depersonalization of human contact brought on us by cell phones, Facebook and countless other influences. [Um was betet man bei dieser Mission? “Herr, lass deine Stürme die Sendemasten fällen und Mark Zuckerberg eine Karriere als Buchhalter gemacht haben?”] Ganz gegen das Internet sind sie nicht. Auf www.saprayusw.com outet sich Mervyn als “Territorial Prayer Coordinator”.

Mal ehrlich. Was würde Jesus tun? Mitsingen? Keine Ahnung, warum mir beim Schreiben dieses Lied ständig durch den Kopf ging. http://www.youtube.com/watch?v=G5le92UmPmU

Temperatursturz

Endlich, Feierabend, ‘raus in den lichten warmen Sommerabend, Jacke aus (tagsüber bin ich wegen der Büroklimaanlage immer warm eingepackt), nichts wie nach Hause und den Sonnenuntergang im Garten genießen.

Von wegen. Wegen Windes in diese und noch eine Fleecejacke drüber geschlüpft, während des Sonnenuntergangs schon ein bißchen gefröstelt, danach ordentlich gefroren und doch ins Haus gegangen. Der Makler hat’ s damals gesagt: “Here in San Bruno we have the wind.” Das führt auch dazu, dass es hier, knapp 20 Meilen nördlich von Palo Alto, im Durchschnitt immer mindestens 5 Grad (Celsius) kälter ist.

Ich hätte mir vielleicht auch das Stadtwappen von San Bruno besser ansehen sollen. Das ist höchstwahrscheinlich gar kein Grizzly, sondern ein angeschmuddelter Eisbär.