Schon wieder gewonnen

Hab’ ich’s nicht gesagt? Ich habe einfach einen Mordsdusel bei Verlosungen und wenn das so weitergeht, gestaltet mir das zukünftig die Samstagabende:

From: Kinga Pfeifer
To: Sabine Flock
Subject: French Kissing Sat 7/3
Hello Sabine,
Congratulations! You are one of our winners to see Cherry Zonkowski’s “Reading My Dad’s Porn and French Kissing the Dog”. I’ve put you down for two complimentary tickets for Saturday, July 3, 2010.  The show starts at 8:00 pm. Your name will be on the will call list. Seating is first come/first served. Doors open 30 minutes before the show. The Marsh Studio Theater is located at 1074 Valencia St between 21st & 22nd. (Parking @ 22nd St & Bartlett). The box office and will call is in our adjacent Marsh Café. Enjoy! And remember to tell your friends about the show.
 
Tue ich hiermit: Cherry heißt eigentlich Sonja, nach der russischen Koseform von Sophia, was wiederum Weisheit bedeute, “because my mother wanted to have a smart kid”. Und schon sind wir mitten drin in einem autobiographischen Nummernprogramm (das ist wörtlich zu nehmen), behandelnd ihre erste und weitere Sexparties (was zieht man – vorher – an und mit wem muss man ficken und wie geht man mit masturbierenden Voyeuren um), den Army-Vater und die Versetzung der Gesamtfamilie von Texas nach Norwegen (zu wenig Alkohol, zu viel Fisch, immer dunkel und an Weihnachten Marzipanschweine, die der Natur nachempfunden sind und aussehen wie braune aggressive Eber – und das, wo sie Marzipan sowieso nicht mag), ihre Karriere als Aushilfslehrerin für Literatur (in vollkommen leere Gesichter hinein von den Schönheiten der englischen Sprache und Literatur lehren und 500 sinnfreie Essays pro Schuljahr mit motivierenden Kommentaren versehen), eine kurze Eheepisode mit Kind und deren Scheitern. Und immer wieder ihre Herkunftsfamilie, deren Selbstbild die heile Sitcomfamilie ist, und deren Fremdbild, wie immer im Leben, ein ganz ganz anderes.

Dazwischen singt sie mit einem erfreulich guten Alt (ich mochte besonders ihre Version von “One Tequila, Two Tequila, Three Tequila, Floor!”), macht ein bißchen Mitmachtheater (ein Gast darf “Spank-Machine” sein und ihr den Hintern versohlen) und gegen Ende wird’s in Anklängen gruppentherapeutisch, nämlich immer dann, wenn das Publikum gemeinsam mit ihr aus Leibeskräften brüllt: “I did not come here to back down.”

Entsprechend in der Seele gestärkt werde ich heute den 4. Juli begehen. Erst mal Flagge hissen.

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