Ebbe um halb zwölf

Dieses Wochenende soll ein sonniges werden, danach, so unken alle, “comes the rain”. Wenn kein Wasser von oben, dann halt von unten: ich fahre zum Pazifik, zu meinem Lieblingsstrand Moss Beach, über den Highway N° 1. Auf den knapp 20 Meilen zeigt sich der Highway von seiner schönsten Seite, Serpentinen durch lichte Eukalyptuswälder, spektakuläre Blicke auf den Pazifik, dramatische Klippen (Devil’s Slide), güldene Sandstrände und … – schon bin ich da. Nicht nur ich habe den Tide Schedule studiert, vor dem Parkplatz am Fitzgerald Marine Reserve stauen sich Autos mit laufenden Motoren (man könnte ja mal ein paar schreckliche Minuten ohne Klimaanlage sein) – nicht aber in der nächsten Querstraße, von der aus man halt in Gottes Namen die paar Schritte bis zum Ozean zu Fuß gehen muss.

Überall Schilder und Pelonen “Mammal Breeding Area” (vor meinem geistigen Auge sehe ich immer dicke Seelöwinnen, die riesige (stabile) Seelöweneier ausbrüten; dahinten auf dem Felsen liegen sie tatsächlich – ein Anblick, der mir immer das Herz weitet). Es ist zu vermuten, dass eine Ausweitung der Brutzone ausgerufen worden war: am ganzen Strand war nicht eine Frau über 20 und unter 40 nicht sichtbar schwanger.

Was noch? Ein herrlich sonniger warmer T-Shirt und Sandalen-Tag, Tide Pools wie aus dem Bilderbuch für marines Leben (“Ma’am?” “Ja, kleiner unbekannter Junge?” “Don’t hit star-fish with a stick – they don’t like it and get all crumpled. Look…”), nasse Füße und Sand in den Schuhen.

Meine Sorgen möchte ich haben.

https://picasaweb.google.com/mucbiene/20110213TidePools?authkey=Gv1sRgCOb9tu2ukOHnGA&feat=directlink

Wanted!

Dead or Alive (letzterem wird der Vorzug gegeben.)

Wo ist der flockblog-Troll?

Volk ohne Raum

Der gemeine deutsche Fahrschüler lernt: “Abstand halten. Mindestens einen halben Tacho.” Amerikaner lernen, dass die “distance” auf dem Highway drei Sekunden betragen soll. So wie ich das hier täglich erlebe, haben die ausnahmslos alle in dieser Unterrichtsstunde gefehlt, denn ein vernünftiger Abstand zum Vordermann wird als Lücke und eine Lücke wiederum als Aufforderung zum Spurwechsel wahrgenommen.  (Reihen fest schließen – welches Liedgut schwirrt denen im Kopf herum?) Vielleicht waren die auch in einer Verhaltentherapie und haben gelernt, Nähe aufzubauen? Man weiß es nicht. Man will es auch nicht wissen. Man ärgert sich bloß, weil man wegen dieser Kuschelsuchtler ständig abbremsen und neu beschleunigen muss, statt einfach den Tempomaten zu aktivieren und fröhlich und sicher in gleichbleibender Geschwindigkeit dahinzurollen.

Dabei lehrt Führerscheinvorbereitungsbuch des “Department of Motor Vehicles” ausführlich, wann sich Abstand empfiehlt:

Problem Drivers: Increase your following distance and allow a bigger space cushion for drivers who may be potentially dangerous. Persons who present dangers are:
•Drivers backing out of driveways or parking spaces with the vehicle’s windows covered by snow or ice.
(Noch nie was von einem Eiskratzer gehört oder wie?)
Pedestrians with umbrellas in front of their faces or hats pulled down over their eyes. (Zum Beispiel auf dem Weg zum Banküberfall oder zum Schwarzer-Block-Demo-Treffpunkt; die fallen wahrscheinlich zusätzlich in die nachfolgende Subkategorie:)
Distracted people, such as: Delivery persons. Construction workers. Drivers talking on cell phones or speaking to their passengers. Drivers taking care of children, eating, or looking at maps while driving. (Was man hier alles im Auto sonst noch macht, sehen wir jeden Morgen: Schminken, Frisieren, Rasieren und anschließend oder währenddessen eine Mahlzeit und Getränke zu sich nehmen.)

Wenn einem Leib und Leben lieb ist, wird empfohlen, eine große Entfernung zu bringen zwischen sich selbst und
•Confused people, such as: Tourists, often at complicated intersections. Obacht: Hexen stehen immer zwischen Birken und der gemeine Tourist lauert an komplizierten Kreuzungen auf seine Opfer. Drivers who are looking for a house number or who slow down for no apparent reason.

Genau. Ich sag’s doch. Einfach Abstand halten, auch wenn einem der Fahrer vor einem gar keinen speziellen Grund dafür gibt. Wo waren die alle als das unterrichtet wurde?

Lunch with Zuck

So kann’s gehen, wenn Facebook ein paar Blocks die Straße runter ist. Da sitzt man harmlos beim Japaner und sucht seine Sushi aus, während ein paar Milchgesichter draußen die Speisekarte studieren und hastenichtgesehen tafelt man mit Mark Zuckerberg. (Das ist wie in München, wo man immer über den Eichinger gestolpert ist – halt auch so eine lokale Größe).

Noch 0,87 Jahre,

dann ist wieder Weihnachten. Die Zeit, in der alle Deutschen sich von Shtoh-luhn ernähren.

Danke für das Fundstück.

7/7

Wie? Das soll’s gewesen sein? Meine letzte Stunde in Carolinas Händen? Och nö, dazu tut mir das doch viel zu gut! Außerdem habe ich seit letzter Woche mal wieder Rücken – wie gut, dass die klugen Leute vom “Massage Therapy Center” mir gleich für die erste Nach-Geschenk-Anschlußstunde einen Discount-Coupon gegeben haben (das gibt eine 1+ für Marketing und Kundenbindung). Ab nächste Woche geht es dann los mit 1/x.

Heute haben wir gelernt, dass man weder die Zähne zusammenbeißen, noch die Arschbacken zusammenkneifen soll. Vielmehr gilt ab sofort die Regel: “Don’t clinch your glutes!”

St. Valentin

hat’s auch nicht leicht. Jedes Jahr vermehrt sich die Anzahl der Branchen, deren Schutzpatron er vorgeblich auch noch sein soll. Neben dem Blumen-, Süßigkeiten-, Papeterie- und Schmuckhandel scheint es in diesem Jahr besonders die Barbier- und Manikürengilde auf ihn abgesehen zu haben: Ich habe ungefähr einen Zentner Rosa-Herzerl-Coupons für Nägelfeilen und Bemalen sowie für alles, was man Haaren antun kann, im Briefkasten gefunden. Darüber hinaus hat auch mein Virenscanner eine Valentinsedition.

Herrschaften, es reicht! In einer Woche werden endlich die rosa M&Ms zum halben Preis abverkauft und dann ist wieder Ruhe.

You’ve got mail

Nette Menschen haben mir heute geschrieben. Sie wollen mir nämlich helfen. Helfen meinen “E-Waste” loszuwerden, insbesondere iPods, iPhones, E-Instrumente (e.g “e-guitars)”, Laptops und MP3-Player. Mikrowellen oder Staubsauer (ohne den Dirt Devil könnte ich leben) schließen sie aus ihrer Entsorgungsbereitschaft aus.

I hob a Idee: wenn ich etwas ihren Wünschen entsprechendes finden sollte, dann e-maile ich’s ihnen.

Der heutige Bewerber des Tages

ist, laut Selbstbeschreibung: “Consultant – Geek for hire”

Zu seinen bisherigen beruflichen Erfolgen zählt er unter anderem:

• Applied liberal doses of sanity and adult supervision as required.
• Delivered miracles on demand.

Aber mal ganz ehrlich: tun wir das nicht alle ständig?

Superbowl – All Hail the Green and Gold!

Nach dem Halbzeitanruf nun das Ergebnis: Gewonnen haben die Green Bay Packers – und ohne eine Ahnung von Spiel, Tabelle, Wettbewerbern zu haben sind mir die sympathisch; die Mannschaft gehört nämlich nicht einem Magnaten oder Konzern, sondern ganz vielen einzelnen Anteilseignern. Also quasi dem Volk.

One more time: Green Bay 31, Pittsburgh 25. Super Bowl XLV is in the books.