Blindbewerbung

Jaspreet ist auf Jobsuche. Jaspreet bewirbt sich bei jedem, der nicht bei 3 auf dem Baum ist, also auch bei uns:

Dear Sir or Madam:
At this time, I am seeking a challenging position with an organization such as yours. I believe strongly that my professional experience and skill sets are an excellent fit with your company objectives. As you will certainly agree after reading my resume, which is attached for your consideration, I possesses all the attributes and abilities that you are seeking in an ideal candidate.
I look forward to your favorable response and thank you in advance for your time and consideration.
Sincerely,
JASPREET

Was genau Jaspreet glauben macht, dass er der ideale Mann für uns ist (wir machen Software-Entwicklung) hat sich mir angesichts seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten nicht so recht erschlossen:
• Adjusted the flow for curb and gutter near an abandoned and removed railroad track.
• Completed the planning of the seven-year street rehabilitation and slurry seal cycle within city boundaries.
• Presented concerns to the senior Army Corps of Engineers so that they could update the records.

Wer Gossen an Geisen optimiert ist vielleicht beim CalTrain besser aufgehoben. Oder bei der Armee, als Captain Bedenkenträger. Bei uns ist der Job schon vergeben.

Kannitverstan

Vieles, was über sie gesagt wird, sei wahr ist, sagte Diallo auf der Pressekonferenz.” Ist hier die Konjugation des Verbes “sein” verunglückt?

Was will uns der Spon-Autor wohl mit diesem Satz sagen (Quelle: http://bit.ly/oFIqEH)?  Ich vermute, es handelt sich um einen verzweifelten Appell an den Verlag, doch endlich wieder Korrekturleser einzustellen.

Neu im Kino: “Captain America: The First Avenger”

Ein lustiges Amerika-Patrioten-Propaganda-Spektakel in Rot-Weiß-Blau, unterlegt mit schmissiger Musik (Marschmusik und ein Schild für den amerikanischen Helden ‘The Star Spangled Man’, Schurken*-Wagner für Herrn Schmidt, den Rotschädel-Okkult-Nazi und Anführer der Blümchen-Totenkopf-Standarte), und darüber hinaus feinen Special Effects, großartigen Stunts und witzigen Dialogen. (Tommy Lee Jones haben sie einen herrlich trockenen Schnauze-mit-Herz-Colonel auf den Leib geschrieben). Ein Comic-Super-Hero-Film mit echten Menschen mit erstaunlichen Sixpacks.

Unterhaltsam. Reingehen und der Zeiten gedenken, wo noch Amerika drin war, wenn Amerika draufstand.

 

* This one’s for you, Toni.

 

Weed Control

Wenn man kein Muttersprachler ist, dann könnte man bei dieser Reklame erfreut vermuten, dass auch bewußtseinserweiternde Substanzen hierzulande einer strengen Qualitätskontrolle unterliegen.

(Muttersprachler haben nur den halben Spaß, die wissen natürlich, dass “Weed Control” ein Euphemismus für Herbizid ist. Wie zum Beispiel Agent Orange).

Debt-Rap

Remy, der Rapper, hat seinen Beitrag zur Schuldendiskussion geleistet: “We may not be able to address our current debt ceiling woes, but we can at least put them to a good beat.” Immerhin hat er eine Meinung, die über “too big to fail” hinausgeht.

http://www.youtube.com/watch?v=EoS52fVtVQM

Butterfly

Irgendwie hatte ich bei bei den letzten drei Lebensmitteleinkaufstouren immer versäumt, Butter zu erwerben. Nicht so Toni, der aus einer Gegend stammt, wo man schließlich fürzisch Johre lang nix hatte – Toni hat sicherheitshalber immer noch ein Pfund nachgekauft und inzwischen einen reichlichen Bestand angehäuft. Dieser Umstand war heute Teil unserer Heimfahrkonversation und als gut geschulter Marxist-Leninist hat Toni mit mir geteilt.

Hab’ ich wohl eine Butterfahrt nach San Carlos unternommen. Dankeschön!

Wenn ich wüßte,

was das Gegenteil von Rufschädigung* ist, dann hätte ich den Blog-Post damit überschrieben. Um dieses Antonym dem CalTrain zu widmen, der mich letzte Woche brav und zuverlässig zur Arbeit und wieder heim gebracht hat, mit insgesamt nur 8 Minuten Verspätung (davon eine entschuldbar, es war nämlich Game Day und viele Fans benutzen den CalTrain to the Ball Game zum ersten Mal in ihrem Leben und halten den Ablauf erfolgreich auf). Zwei Morgenzüge sind sogar jeweils 2 Minuten zu früh losgefahren, diesen Zeitgewinn müßte man eigentlich noch verrechnen.

Wenn das immer so glattginge und die Arbeitszeiten immer so steuerbar wären, dann wäre der Zug eine echte Alternative zum Auto. Außer, man hätte abends was vor, das über Zuhausesein hinausgeht. Dann geht’s nicht ohne Auto.

*Reputationswiederherstellung? (59 Treffer bei Google, keiner bei Duden.)

Gimme, gimme, gimme

Neulich, mir sind die Ein-Dollar-Noten ausgegangen, wozu ein Kollege tröstend bemerkt: “Macht nix, dann zahlst du halt mit Two-Dollar-Bills.” Haha. Klar, und die male ich mal schnell selbst? Mit Dagobert Ducks Konterfei? Nein, nicht doch. Die gebe es im Ernst. Das sei “commu…, commem…, commemu… – also, eine Gedenkedition (“commemorative”, darüber stolpert selbst ein Muttersprachler). Wessen man denn gedenke, will ich wissen. “Der Indianer”, “Nein, der Unabhängigkeit”. “Ah, woher denn! Des 200. Geburtstags.”

Ich habe mir dann umgehend auf der Bank einen Zwei-Dollar-Schein besorgt, von dem sich die Schalterfrau fast nicht trennen wollte, da es sich um ein Einzelstück handle, das schon seit Monaten in ihrer Schublade wohne. Hab ihn aber doch bekommen. Man mache sich nun selbst ein Bild. Der Herr vorne drauf ist Thomas Jefferson und auf der Rückseite sind ganz eindeutig Indianer.

Am 2. August

müssen die Vereinigten Staaten von Amerika wegen Zahlungsunfähigkeit Konkurs anmelden. Wenn sich Demokraten und Republikaner nicht doch noch vorher auf ein Sparpaket einigen. Dass sie momentan mit ihren Verhandlungen nicht vom Fleck kommen, ist schon dem Wahlkampf geschuldet (nächstes Jahr im November sind Präsidentschaftswahlen).

Was mich wundert, ist, dass das Thema die Menschen hier kaum beschäftigt. Warum eigentlich? Hat mir heute wer erklärt: kurz vor dem Due Date werde sich alles regeln, “‘because, you see, we’re too big to fail.”

Soweit ich mich erinnere, ist das ein Zitat. Dem letzten Brachiosaurus zugeschrieben.