Jetzt geht’s lohos

Der VWK nicht nur gepackt, sondern auch zu, ole!

Beim Reißverschlußzuzerren darüber kontempliert, dass ich noch jedes Mal anders gepackt habe (Mittelwinter, Argwinter, Dochfrühlingsähnlich). Bookworm noch schnell auf über Level 100 und 10 Millionen hochgetrieben, in die Bestenliste eingetragen, Kühlschrank leer, Milch ausgeschüttet (auch hier klüger geworden und vorsorglich Halbliterpackungen gekauft), Müll und Altpapier weggebracht, Taxi bestellt.

Neuknie, ich komme!

Nimmer ganz neu im Kino “Wilde Maus”

Der Hader hat sich einen Film geschrieben und gleich selber inszeniert, wahrscheinlich, damit er hemmungslos politisch unkorrekt viel rauchen darf und damit ihm keiner reinredet, wenn er lange lange Kamerafahrten macht und ganz ganz lange sehr ruhige Einstellungen dreht.

Es ist ein sehr österreichischer Film geworden und ich hab irrsinnig viel lachen müssen und kann gar nicht verstehen, was den Herren und Damen Kritikern nicht gereicht hat.

Gehet hin und freuet euch am lakonischen Aberwitz der Alpenrepublik!

“Ohne Befund”

… hat es in der Hitliste meiner Lieblingswortkombinationen seit heute auf die vordersten Ränge geschafft. Weil nämlich die letzten final finalen Tests dieses quasi magische Ergebnis zeitigten, gehe ich morgen ins Krankenhaus und werde übermorgen mit einem Neuknie versehen.

“Ohne Befund”. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. “Ohne Befund”. Zwar weiterhin mit abnormen Werten, aber die sind halt mein Normal.

Befundlos glücklich, so bin ich.

Frechheit siegt

Chuzpe ist ein Wort aus dem Jiddischen, steht für Frechheit mit dem gewissen Extra und wird im allgemeinem mit dem Beispiel erklärt, dass ein Elternmörder vor Gericht auf mildernde Umstände plädiert, da er schließlich Vollwaise sei.

Seit gestern hätte ich noch ein Beispiel aus der Praxis anzubieten. Chuzpe ist auch, wenn man die Frau flockblog mit einem randvollen Wäschekorb im Keller vor dem Liftschacht knopfdrückend verhungern läßt, während es drüber rumpelt und pumpelt, dann angefahren kommt und wenn sich die Türen öffnen, strahlend inmitten einer mit Kartons, Kruscht, Krempel, Möbelteilen sowie zwei fraushohen* Topfpflanzen kunstvoll zugetetristen Kabine steht und der armen Frau im Keller und ihrem Wäschekorb mit den Worten “Und Sie wollen wirklich nicht mit?” das Gefühl gibt, es läge an ihr, sie sei weder willens noch fähig und obendrein zu raumgreifend, um sich in dieses Gebilde noch hineinzuwurschteln.

“Macht nix”, hab ich mir gedacht, als sie huldvoll entschwebte, “dann denke ich mir halt derweil den Text für den blogpost aus”.

 

* Die Autokorrektur macht aus “fraushoch” gleich mal “grausig”. Zeugt das nun von Überforderung oder weiß sie es einfach besser?

Wenn

  • ich nicht gerade in einer Besprechnung mit stummgeschaltetem Telefon gewesen wäre, als die Ärztin am Freitagfrüh anrief
  • sie irgendwann im Laufe des Vormittags auf meine mehrfachen Rückrufwünsche reagiert hätte
  • der letzte nicht ins Leere gelaufen wäre, weil die Praxis wegen der Quartalsabrechnung schon früher geschlossen hatte
  • die Ärztin mir dennoch die Ergebnisse + das entsprechende Attest zugefaxt hätte, so wie wir das ausgemacht hatten, wenn wir einander telefonisch nicht erreichen

DANN

  • wüßte ich immerhin schon seit Freitag, ob irgendwas dagegen spricht, dass ich übermorgen ins Krankenhaus einchecke und am Mittwoch operiert werde
  • hätte ich nicht schon die zweite Nacht in Folge sehr unruhig geschlafen und davon geträumt, wie Ärztin und Chirurg in einer hellerleuchteten Rotunde mit viel Publikumsverkehr meine Ergebnisse öffentlich diskutieren

TROTZ ALLEDEM

  • hoffe ich immer noch, dass wir am Montagfrüh zusammenfinden und alles gut ist
  • packe ich heute wieder den VWK und mache die Wohnung rückkehrfein, getreu dem Motto “Verlassen Sie diesen Ort so, wie Sie ihn anzutreffen wünschen”
  • bleibt mein Nervenkostüm angespannter, als ich das mag

DARUM

  • habe ich mir für heute Abend wen gesucht, der mit mir Essen und Hader anschauen geht, auf dass ich ordentlich abgelenkt werde

Gebraucht hätt’s das ganze Theater aber nicht, mir hätte die Nummer altes Knie raus/neues Knie rein lässig gereicht. Und zwar an Weihnachten, wie geplant.

Aus dem Vokabelheft

Gestern ist mir zum ersten Mal der Begriff “Pfandschlupf” untergekommen, der für die Beträge steht, die Getränkehändler für nicht zurückgegebene Pfandflaschen einsacken.

Die Praxis ist nicht schön. Das Wort aber schon. Und so ur-deutsch.

Sprachpflege

Nix Inkontinenz! Wenn meine Hausverwaltung die Insassen der Anstalt von porös gewordenem Material informiert, dann schon auf gut Deutsch. Oder zumindest so ähnlich.

Undichtigkeit

Verheißung

An jedem sonnigen Morgen, an dem ich von der Hauptverkehrsstraße in dieses grausig-graue Gräfelfinger Industriegebiet abbiege, fällt mein Blick auf das unruhig gepflügte graubraune Feld mit den ersten matschig-grünen Stoppeln zu meiner Rechten und wenn ich ihn hebe, schiebt sich die grau-ernste Nadelbaumwand des Friedhofs am vorderen Feldhain in mein Sichtfeld. Davor prangt ein einziger recht kleiner aber umso lebensbejahender Weißblühbaum und weiß gar nicht, wohin mit seiner Saftkraftlenzenergie.

Nur ihm ist es zu danken, dass ich dann doch mit einem Lächeln im Gesicht auf dem Firmenparkplatz zu halten komme und mein Tagwerk frohgesinnt beginne. (Hält nicht lang, der Frohsinn, aber das ist eine andere Geschichte.)

“Weniger lesen?”

Ich hätte nie gedacht, dass ich dieses Angebot von Amazon mal ernsthaft in Erwägung ziehen würde, aber angesichts dieses Werks und seiner Autorin ist das wohl einfach Notwehr…

Weniger lesen