Zeitumstellung

FĂŒr mich ist das nix. So oft, wie ich heute auf die Uhr gesehen habe und die Zeit war falsch… nein, nein, nein. Schafft diesen Dreck endlich ab!

https://www.reimlexikon.net

Grad mal bei Korff und Ludewigs bestem Freund nachgesehen, was alles mit Gewalt gereimt werden kann und dabei auf folgenden Satz gestoßen: Oft wird auch nachgeschlagen, was sich auf „Augen“ reimt. Aber auch hier sind die Ergebnisse nicht zufriedenstellend, wenn man einen reinen Reim sucht. Oder möchte man in einem Liebesgedicht den Begriff „saugen“ verwenden? 

Werte Damen und Herren Reimlexikonautor*innen: Warum denn nicht? Was dem Schlegelfriedrich recht ist, sollte anderen doch nur billig sein.

An eine Freundin in der Ferne
Oft seh’ ich vor mir deine blauen Augen
Und tĂ€usche mich, vergessend daß du ferne.
Ich möchte Huld aus deinen Blicken saugen,
Versinke trÀumend in die dunkeln Sterne,
Und acht’ es nicht, daß andre wenig taugen,
Froh, wenn ich dein GemĂŒt vernehmen lerne;
Seh’ ich dann um den Mund dein LĂ€cheln schweben
So wĂŒnsch’ ich heiter neben dir zu leben.

Gestern in der Lach- und Schieß: KORFF/ LUDEWIG mit “Pop Cabaret”

WĂ€hrend des ersten Teils noch erwogen, in der Pause zu gehen, weil ich keine Lust mehr hatte auf noch mehr unzulĂ€nglich vorgetragene schlechte schlagerĂ€hnliche unter Mißbrauch eines Regalmeters Reimlexika gedichtete Sangeswerke im Liedermacherstil, wenn auch mit lustigen Zwischenmoderationen (Bastian Korff) und begleitet von Klavier oder Gitarre (Florian Ludewig, dessen vorherrschende Eigenschaft sein Veganismus zu sein scheint).

Wir sind dann aber doch geblieben und die zweite Halbzeit entsprach eher dem, was man sich landlĂ€ufig unter Musikkabarett vorstellt. Gemessen an dem, was vorher war, war ich inzwischen bereit, einen Titel wie “Inken” (s. http://bit.ly/32QwQsd), lustig zu finden. Wie es besser und komischer geht, kann man bei anderen sehen.

Der neue Asterix “Die Tochter des Vercingetorix”

Timur Vermes, der Comic-Kritiker des Spiegel, fand den neuen Asterix gar nicht gut (s. http://bit.ly/31OUzrx). Ich finde, es reicht fĂŒr ein “ausreichend”. Nichts Dolles, aber wenn ichs recht bedenke, bin ich sogar bereit, fĂŒr ein paar reizende kleine Details noch ein “+” draufzulegen.

Welche? Nun, einmal die unterschiedlichen Positionierungsvarianten eines lĂ€ngere Zeit nicht auszulieferenden Hinkelsteins und die herzzereißenden BemĂŒhungen des kleinen Idefix, ganz egal wie nicht abzustĂŒrzen. Dann die hĂŒbschen Sepiazeichnung der “historischen” Zitate. Und natĂŒrlich die Krönung: der wunderbarste Schlager des klassischen Altertums, der MitsingbrĂŒller “Amphore, Amphore, Amphore”.

Dass die Nachfahren Ferri und Conrad das politische Motiv vom Aufstand der Jungen gegen die umweltverhunzende Ă€ltere Generation nicht durchhalten? Geschenkt. Dass der Schurke Miesetrix sich bei Methusalix ausheult? Da hat Vermes recht, das ist zu sehr Talkshow. Aber auch das: geschenkt. Warum man den Namen des Helden auf einmal nicht mehr laut aussprechen darf? Weiß keiner. Will aber auch keiner wissen. FrĂŒher gings noch um die Lage von Alesia, dem Ort der gallischen Niederlage gegen CĂ€sar. Aber von mir aus auch das: geschenkt. Dass der FischhĂ€ndlerssohn am Ende eine Karriere als Schmied, sein Kumpel, der Sohn des Schmieds, eine Ausbildung zum FischhĂ€ndler machen will, ist so unnötig wie nur was, aber es sind halt ein paar Panels, die das Heft vollmachen. Am Ă€rgerlichsten ist, dass die Titelheldin Adrenaline, statt ihren staatsbĂŒrgerlichen Pflichten nachzukommen, am Ende mit einem gut aussehenden Surfer-Dude in den Sonnenuntergang segelt. Aber immerhin kann der ganz arg schön John Lennon zitieren und das MĂ€del hat zwei VĂ€ter. Huiuiui.

Wie gesagt, als Asterix-Fan kann man das lesen. Hat aber auch nichts verpaßt, wenn man es nicht tut.

Zeit wird’s

Das ist eine der Zeitungen, von denen der PrĂ€sident sagt, sie verbreiteten Fake News und drum jetzt seine Behörden ihre Abos kĂŒndigen lĂ€ĂŸt.

Der ÜbersĂ€zzer

… hat wieder ein ganz wunderschönes Schmankerl gefunden. Offensichtlich ist der Übersetzungsalgorithmus mit dem Wilden Westen nicht vertraut und hat keine Ahnung, dass ein shoe-in das Messer ist, dass der Held traditionell aus seinem Stiefel zaubert, wenn ihn Schurken seiner Pistole entledigt haben. (Wobei man sich schon fragt, welche Art von Kunden diese Website hat, die ihre Alltagsprobleme mit dem Messer lösen. Aber das ist ein anderes Thema, das ein anderes Mal besprochen werden soll. Und auch, aus welchem Universum die Maschine wohl kommt. Einem, wo Schuhe Problemlöser sind? Wahrscheinlich GrĂ¶ĂŸe 42.)

en: Intended to become an instant shoe-in for your everyday carry, to solve a range of problems throughout the day.
de: Soll ein Sofortschuh fĂŒr den Alltag werden, um eine Reihe von Problemen den ganzen Tag ĂŒber zu lösen.

Gelesen: John Scalzi – “The End of all Things”

Scalzi scheint jetzt langsam selbst genug von “Old Man’s War” zu haben und lĂ€ĂŸt seine Helden in diesem sechsten Band nach Betrug, Verrat und allerlei bösen Dingen aber sowas von knapp am Ende der Menschheit vorbeischrammen. Und dann ist die Geschichte aus und das ist gut so.

Wie schon der Band davor (s. https://flockblog.de/?p=39717) ist auch “The End of all Things” eine lose Sammlung von Kurzgeschichten, in denen die lang bekannten Helden in filmreifen Dialogen (kein Wunder, die Filmrechte hat sich Netflix gesichert und die Dreharbeiten fĂŒr den ersten Teil sind schon abgeschlossen) die Katastrophe abzuwenden suchen. Manchmal ĂŒbertreibt Scalzi es mit der Regel aus dem Creative Writing Grundkurs: “Nicht der Autor erklĂ€rt dem Leser, was er wissen muss, sondern er lĂ€ĂŸt es einen Protagonisten dem anderen erzĂ€hlen”, aber man sieht es ihm nach. Schließlich ist Nr. 6 das Ende von allem und er kann einfach schreiben.

Lesen!

Hallo Fee

Mein erster Wunsch ist inzwischen (altersentsprechend) bitte Gesundheit, dicht gefolgt von Wohlstand (filthy rich muß gar nicht sein, aber genug plus ein bißchen obendrauf fĂŒr ExtrawĂŒnsche wĂ€re recht). Und dann hĂ€tte ich bitte gerne ein selbstfahrendes Auto, damit ich, wenn ich schon stĂ€ndig quer durch die Republik zu bahnhofsbereinigten Orten reisen muß, wenigstens zum Lesen komme.

Das ganze gerne zĂŒgig. Danke, Gute Fee!

MenschenflĂŒsterer

Jedes Mal, wenn ich einen Joghurtbecher auskratze, sehe ich mich unwillkĂŒrlich nach dem andalusischen Hund um, auf dass der ihn plastikmĂŒlltauglich reinlecke. Der Hund kommt aber nicht. Der Hund wohnt weit weg bei Karin auf dem Algodonaler Berg und ich muss meine BehĂ€lter selber ausspĂŒlen.

Nicht ohne jedes Mal bewundernd an Chico zu denken, der uns alle so gut abgerichtet hat. Ich schĂ€tze, in der kaninen Welt genießt er den Ruf, der echte Pawlow zu sein.

Ganz vergessen

Kaum decken die BĂ€ume ihre Wurzeln gegen die kĂŒhlen LĂŒfte mit warmen bunten Decken zu, schon kommen sie aus ihren GerĂ€teschuppen gekrochen, die RadaubrĂŒder mit den röhrenden Rohren.

Gebt’s a Ruah, zefix!