Der neue Asterix “Die Tochter des Vercingetorix”

Timur Vermes, der Comic-Kritiker des Spiegel, fand den neuen Asterix gar nicht gut (s. http://bit.ly/31OUzrx). Ich finde, es reicht fĂŒr ein “ausreichend”. Nichts Dolles, aber wenn ichs recht bedenke, bin ich sogar bereit, fĂŒr ein paar reizende kleine Details noch ein “+” draufzulegen.

Welche? Nun, einmal die unterschiedlichen Positionierungsvarianten eines lĂ€ngere Zeit nicht auszulieferenden Hinkelsteins und die herzzereißenden BemĂŒhungen des kleinen Idefix, ganz egal wie nicht abzustĂŒrzen. Dann die hĂŒbschen Sepiazeichnung der “historischen” Zitate. Und natĂŒrlich die Krönung: der wunderbarste Schlager des klassischen Altertums, der MitsingbrĂŒller “Amphore, Amphore, Amphore”.

Dass die Nachfahren Ferri und Conrad das politische Motiv vom Aufstand der Jungen gegen die umweltverhunzende Ă€ltere Generation nicht durchhalten? Geschenkt. Dass der Schurke Miesetrix sich bei Methusalix ausheult? Da hat Vermes recht, das ist zu sehr Talkshow. Aber auch das: geschenkt. Warum man den Namen des Helden auf einmal nicht mehr laut aussprechen darf? Weiß keiner. Will aber auch keiner wissen. FrĂŒher gings noch um die Lage von Alesia, dem Ort der gallischen Niederlage gegen CĂ€sar. Aber von mir aus auch das: geschenkt. Dass der FischhĂ€ndlerssohn am Ende eine Karriere als Schmied, sein Kumpel, der Sohn des Schmieds, eine Ausbildung zum FischhĂ€ndler machen will, ist so unnötig wie nur was, aber es sind halt ein paar Panels, die das Heft vollmachen. Am Ă€rgerlichsten ist, dass die Titelheldin Adrenaline, statt ihren staatsbĂŒrgerlichen Pflichten nachzukommen, am Ende mit einem gut aussehenden Surfer-Dude in den Sonnenuntergang segelt. Aber immerhin kann der ganz arg schön John Lennon zitieren und das MĂ€del hat zwei VĂ€ter. Huiuiui.

Wie gesagt, als Asterix-Fan kann man das lesen. Hat aber auch nichts verpaßt, wenn man es nicht tut.

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