Gibt es eigentlich…

die Musikrichtung “Light Metal” und wenn ja, wie heißen die Bands? Aluminum Heads? Titan’s Titans?

Meine Sorgen möchte ich haben.

Abfent, Abfent (heute: Slalom)

Auf einer weniger als 200 Metern langen Teilstrecke meiner Straße steht mehr oder minder geparkt (in Tiefgarageneingängen, auf der Straße, schief und schebbs auf Grünstreifen, Geh- und Radwegen) und mit hektisch blinkenden Warnblinkern ein halbes Dutzend Kastenwagen. Schmale Männer schleppen schwankend und ohne auf ihre Umgebung zu achten Pakete, Pakete, Pakete zu den vielklingeligen Haustüren der Wohnanstalten.

Beim Einfahren in die Tiefgarage ertappe ich mich dabei, wie ich “Freue dich, s’Christkind kommt bald” summe.

Der Übersäzzer

…hat einen ganzen Sack voller “goodies” mitgebracht. Ich kann mich nicht entscheiden, welche die schönsten sind. Ihr?

EN; Queenstown has evolved into a haven for outdoor adventurers of all stripes, from diehard powder hounds to casual trail runners.
DE: Queenstown hat sich zu einem Paradies für Outdoor-Abenteurer aller Couleur entwickelt, vom diebischen Pulverhund bis zum lässigen Trailrunner.

EN: Top 10 Places to Visit in New Zealand – #1 MILFORD SOUND
DE: Die 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Neuseeland – #1 MILFORD KLANG

EN: 8 AUCKLAND
DE: 8 AUCCOUNTRY

EN: It’s the country’s largest sports stadium and, for a rugby-obsessed nation, produces an atmosphere that little else can compare with.
DE: Es ist das größte Sportstadion des Landes und schafft für eine von der Schurke besessene Nation eine Atmosphäre, mit der kaum ein anderer vergleichbar ist.

EN: …this Polish brand have created bags that tick all our boxes.
DE: diese polnische Marke hat Taschen kreiert, die alle unsere Schachteln markieren.

EN: the fabric used to protect and support servicemen and women in war zones across the globe.
DE: …das Gewebe, das zum Schutz und zur Unterstützung von Soldaten und Frauen in Kriegsgebieten auf der ganzen Welt verwendet wird.

EN: …and then made sure that each bag could handle getting roughed up day-in, day-out. In fact, each and every bag can carry up to 60kg of damned-near-whatever-the-hell-you-want.
DE: …und sorgte dann dafür, dass jede Tasche Tag für Tag mit dem Aufrauen fertig wurde. Tatsächlich kann jede einzelne Tasche bis zu 60 kg verdammte Naht tragen, was auch immer du willst.

EN_ …these indie guys have one hell of a journey.
DE: … diese Indie-Typen haben eine höllische Reise vor sich.

EN: … they’ve even managed to branch into lawn boules, though we’re still figuring that one out.
DE: … er hat es sogar geschafft, sich in Rasenblöcke zu verzweigen, obwohl wir das immer noch herausfinden.

Jeder ist ein Künstler

… sprach weiland weise Joseph Beuys.

Seit ich in München in einem Büro zur Untermiete arbeite und die Herrschaften aus dem Hauptmieterunternehmen ab und an auf den Gängen und in der Teeküche erlebe, bin ich, je nach Tagesform (meiner und der des Sangesbruders) geneigt, diese These zu unterstützen. Oder als kompletten Schwachsinn zu verwerfen.

Der Herr nämlich besingt eine jede seiner Tätigkeiten. Das geht schon frühmorgens los mit einem fröhlichen und vielfachen “ich koch mir jetzt Kaffee, einen schöhöhönen Kahaffee”, mündet mittags in was ich den “Mahlzeit-Jodler” zu nennen beliebe (“Mahalzeit, Mahalzeit, Mal-zt, Mal-zt, Mal-zt”, beschlossen mit einem tiefen getragen Brummbaß-“Mahahahalzeit”) und endet in einer nachmittäglichen Zuckerbetteltour (“Hod wer an Schoklad, Schokolad, Schohokolad oder wenigstens a Guadl, Guddi, Guddi für mi?”).

Schade, dass der nicht in jungen Jahren auf Herrn Lloyd Webber getroffen ist. Dann hätte er bestimmt eine Karriere auf den Musical-Bühnen dieser Welt gemacht und würde mich nicht mehr nerven.

Gestern im Volkstheater – “Legends of Entertainment” – Sargnagel, Rösinger & Bourbon

Ich war nur wegen Sargnagel gekommen. Wegen Hirn und geschliffener geschriebener und gesprochener Sprache. Deswegen traten auch die beiden anderen Diven zuerst auf – nicht ohne dem Publikum und sich selbst selbstironisch zu versichern, dass sie die eigentlichen Stars seien.

Denice Bourbon, Finnisch-Schwedische Wienerin machte den Anfang. Krachert, laut, auf dem T-Shirt das Programm: Fat Female Homo. Man darf getrost davon ausgehen, dass sie manchen im Publikum (hoher Frauenanteil, genauer: hoher Anteil an jungen Frauen, reichlich viele davon queer and proud) den ersten Zugang zu lesbischen Sex-Praktiken verschafft hat. Mit der Zeit ermüdend, denn viel anderes hat sie nicht zu bieten. Außerdem habe ich ein bißchen Angst vor einer Person, die stolz darauf ist, PCCC gegründet zu haben, den ersten Comedy Club, der sich politische Korrektheit auf die Fahnen geschrieben hat. Comedy pc? Muß das sein?

Nach ihr tritt Christiane Rösinger auf. Mein Alter. Meine Sorgen. Meine Freiheiten. Ich fühle mich sehr artverwandt und habe große Freude an einer Frau, die nichts (mehr) ernst nimmt und mit einer Stimme wie ein sehr junges Mädchen (noch leicht kratzig mit einem kleinen Bruch) von der Liebe und ihren Untiefen chansonniert, sinniert, ob ihre Wohnsituation noch Bohème sei oder schon Unterschicht. Nebenher handelt sie in ihren Conferencen das Leben im Allgemeinen und im ganz Besonderen ab. Ich frage mich die ganze Zeit, warum mir die in meinen frauenbewegten Jugendjahren nicht über den Weg gelaufen ist und komme zu dem Schluß: sie ist es wahrscheinlich, aber ich habe mir nur einfach den Namen nicht gemerkt. Ich bin nicht mehr nur wegen Steffi Sargnagel gekommen.

In der Pause hat man die Bühne umgebaut: ein Lesetischchen, ein Stuhl. Frau Sargnagel stellt ihr Gesamtwerk vor – inzwischen doch vier gedruckte Bücher, obwohl alles, was sie schreibt, online für umme zu haben ist. Es macht Spaß, dieser jungen Digital Native zuzuhören, ihre Sicht auf die Dinge zu erfahren und vor allem ihre Sprachfertigkeit zu genießen. Sie hats einfach drauf und von mir aus könnte sie sämtliche vier Bücher an diesem Abend vortragen. Langweilig würde es nicht.

Die Damen beschließen den Abend mit gemeinsam Gesungenen und ich würde ja gerne empfehlen, sich das selbst anzuschauen, allein, es war ein vorerst einmaliges Gastspiel.

Am Rande bemerkt: im Theater waren viele Burschen. Das heißt so, denn sie sind Mitglieder eine farbentragenden Burschenschaft (gelbe, sonderbar geformte Mützen). Es sind aber alles Frauen und die Burschenschaft heißt Molestia und darüber muß ich erst noch nachlesen, bevor ich erzählen kann.

Manchmal kommt es anders

Gerade ein Geschenk gesucht. T-Shirt mit diesem Aufdruck gefunden.

Das hilft offensichtlich auf allen Hierarchieebenen. Das behalte ich für mich. Watch out, Hunsrück.

Pech für den zu Beschenkenden.

Hey, Scotty…

Ob ers warm genug habe, befragt irgendwo im Abteil hinter mir eine Dame ihren Begleiter, nachdem sie vorher die dort unrechtmäßig sitzenden Passagiere lautstark verscheucht hatte. (Wir erinnern uns, wenn die Bahn Reservierungen nicht anzeigen kann, müssen sich die Fahrgäste selbst um diese undankbare Aufgabe selbst kümmern.) Ob er wirklich nicht friere und dass es bestimmt besser sei, wenn sie ihm sein Decki umlege, wenigstens untenrum, wo’s doch oft mal zieht. Und ob er ein Hüngerchen habe? Oder ein Dursti? (Ja, hat mich auch überrascht. Aber selbst schuld. Von dieser Person sollte man wohl keine sprachliche Konsistenz erwarten.) Die Bedürfnisse des Begleiters scheinen befriedet, im Abteil kehrt Ruhe ein.

Neiiiiin, nicht wieder schlecken! Nicht im Zug! kreischt es auf einmal. Alle schrecken hoch. Jedem fällt, was er gerade liest, aus der Hand und die Dame neben mir mit dem gemütlich klappernden Nadelwerk verstrickt sich vor Schreck. Was ist denn nun wieder los bei den beiden? Ich kann meine Neugier nicht mehr im Zaum halten und gehe nachsehen. Neben der (inzwischen nicht mehr kreischenden) Dame hockt in einem Körbchen, halb bedeckt vom grellorangenen Decki ein steinalter bibbernder Bassett aus dem Alte-Damen-lebenslänglich-treu-Begleiter-Bildbuch. Mit ellenlangen Hängeohren, traurig tränenden Augen und dem Corpus delicti, einer langen langen rosafarbenen Schlabberzunge, die ihm seitlich aus dem Maul hängt.

Bis Augsburg unterhalten sie die Mitreisenden mit mannigfachen Szenen aus ihrer Beziehung. Dann steigen sie aus und ich schwöre, der Auszug des gesammten Stammes Israel aus Ägypten war weniger dramatisch und laut. Für diese selige letzte halbe Streckenstunde bekommt der verbleibende Rest an Passagieren, was er die ganze Reise über wollte: In Ruhe vom Zug nach Hause gefahren werden.

… please: beam me home!

Obacht, Mister Rea!

Wham schließt auf. Gestern gleich drei Mal in einem 20-Minuten-Zeitfenster, beim Metzger, im Supermarkt und in der Apotheke*.

* Habe den Herrn hinterm Tresen sofort zu Risiken und Nebenwirkungen befragt.

Abfent, Abfent

Chris Reas “Driving home for Christmas” hat “Last Christmas” offiziell vom Sockel des schlimmsten Vorweihnachtsdudelschlagers gestoßen. Wham habe ich nämlich bis dato nicht einmal gehört (gut, ich vermeide auch Plätze, wo jemand versucht sein könnte, solche Musik zu spielen), Reas Heimfahrerschnulze hingegen schon mindestens 20 Mal, davon wenigstens 10 Mal in einer Endlosschleife im einzig noch offenen Emmelshausener Lokal, abends, nach 21:00 Uhr. Erschwerend hinzu kam ein weißer Plastikchristbaum mit Blinkerzeugs.

Noch 10 Tage.

Abfent, Abfent (Heute im pharmazeutischen Versandhandel)

Der Advent ist eine Phase der Ruhe zum Zwecke der Vorbereitung auf die Geburt des Erlösers. Aber nicht jeder hat einen Erzengel und einen Heiligen Geist zur Hand, wenn’s nicht klappt mit dem Erlöserzeugen.

Und nu? Zum Glück hat dieser Absolvent der Reim-dich-oder-ich-fress-dich-Schlimmdichter-Akademie einen Rat:
Advent, Advent – das zweite Lichtlein brennt.
Und wenn deine fünfte Kerze hängt, dann hast du Weihnachten verpennt!
Glückliches Liebesleben ist der Hit.
Und bei Totalausfall macht sicherlich* die Partnerin nicht mit.

Man möge, sagt er, auf den Link unter dem Gedicht drücken und schon bekomme man Zugang zu Erektionssteigerung mit Garantie. Im Zehner-, Fünfziger- oder Hunderterpack und garantiert noch rechtzeitig für unterm Baum.

Meine Phantasie treibt wilde Blüten… piekt das nicht? Und wie das wohl mit der Gewährleistung geht? Schickt man das betroffene Teil ein? Will ichs wirklich wissen? Oder höre ich besser jetzt sofort auf?

* Für die Verwendung des Wortes sicherlich in einem Gedicht gebe ich dem unbekannten Künstler einen Bonuspunkt. Kommt viel zu selten vor.