Jeder ist ein Künstler

… sprach weiland weise Joseph Beuys.

Seit ich in München in einem Büro zur Untermiete arbeite und die Herrschaften aus dem Hauptmieterunternehmen ab und an auf den Gängen und in der Teeküche erlebe, bin ich, je nach Tagesform (meiner und der des Sangesbruders) geneigt, diese These zu unterstützen. Oder als kompletten Schwachsinn zu verwerfen.

Der Herr nämlich besingt eine jede seiner Tätigkeiten. Das geht schon frühmorgens los mit einem fröhlichen und vielfachen “ich koch mir jetzt Kaffee, einen schöhöhönen Kahaffee”, mündet mittags in was ich den “Mahlzeit-Jodler” zu nennen beliebe (“Mahalzeit, Mahalzeit, Mal-zt, Mal-zt, Mal-zt”, beschlossen mit einem tiefen getragen Brummbaß-“Mahahahalzeit”) und endet in einer nachmittäglichen Zuckerbetteltour (“Hod wer an Schoklad, Schokolad, Schohokolad oder wenigstens a Guadl, Guddi, Guddi für mi?”).

Schade, dass der nicht in jungen Jahren auf Herrn Lloyd Webber getroffen ist. Dann hätte er bestimmt eine Karriere auf den Musical-Bühnen dieser Welt gemacht und würde mich nicht mehr nerven.

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