https://player.hader.at/

… sei allen anempfohlen, die Josef Hader mögen. Er hat sämtliche seine Programme online gestellt. Sie mögen schon ein paar Jahre alt sein, haben aber nichts von ihrem Biß eingebüßt. Hab’s mit “Privat” bereits geprüft.

Corona-Schnipsel

# Der Meister taucht aus der Versenkung auf und rechnet ab:
https://www.youtube.com/watch?v=3NbQkyvbw18

# Kaum wird es wärmer, wird die Welt lauter. Die Balkontüren sind offen, jeder lebt das Leben der Anderen mit. Weil, auf Distanz wird mit Gebrüll kommuniziert.

# Aus Amerika ist zu hören: Haarfärbemittel wird knapp.
Guess what’s flying off the shelves now? Hair dye. Our roots are showing and we can lay the blame on mandatory lockdowns that have shuttered beauty salons around the country. The bad news: our hair now matches our sweatpants. The good news: that’s actually fine since no one has a social life.

# In der Wohnanlage hingegen gibt es neue Geräusche. Monoton, trap trap trap, trap, trap… Der Trittschall verrät’s: Mindestens zwei Nachbarn haben sich Laufbänder angeschafft und rennen den lieben langen Tag vor Corona davon.

# Als eine Freundin erzählt, dass eine andere Freundin jetzt Masken nähe, denke ich erst mal an Venedig und Larven für die Augen. Anscheindend dreht sich bei mir noch nicht alles um Corona. Kurz sehr dankbar dafür gewesen.

# Ich denk’ ja jetzt oft an Heine, nicht nur in der Nacht. (Ich weiß, ist eine politische Quarantäne. Aber Quarantäne ist Quarantäne.)

Erinnerung aus Krähwinkels Schreckenstagen

Wir, Bürgermeister und Senat,
Wir haben folgendes Mandat
Stadtväterlichst an alle Klassen
Der treuen Bürgerschaft erlassen:
„Ausländer, Fremde, sind es meist,
Die unter uns gesät den Geist
Der Rebellion. Dergleichen Sünder,
Gottlob! sind selten Landeskinder.

Auch Gottesleugner sind es meist;
Wer sich von seinem Gotte reißt,
Wird endlich auch abtrünnig werden
Von seinen irdischen Behörden.
Der Obrigkeit gehorchen, ist
Die erste Pflicht für Jud und Christ.
Es schließe jeder seine Bude,
Sobald es dunkelt, Christ und Jude.

Wo ihrer drei beisammenstehn,
Da soll man auseinandergehn.
Des Nachts soll niemand auf den Gassen
Sich ohne Leuchte sehen lassen.
Es liefre seine Waffen aus
Ein jeder in dem Gildenhaus;
Auch Munition von jeder Sorte
Wird deponiert am selben Orte.

Wer auf der Straße räsoniert,
Wird unverzüglich füsiliert;
Das Räsonnieren durch Gebärden
Soll gleichfalls hart bestrafet werden.
Vertrauet eurem Magistrat,
Der fromm und liebend schützt den Staat
Durch huldreich hochwohlweises Walten.
Euch ziemt es, stets das Maul zu halten!

Allmächtig

Jesus ging offensichtlich nicht nur über Wasser, sondern war auch ein Taucher. Hier das neueste Machwerk aus der Werkstatt der Kinderindoktrinatoren.

Plot: After meeting Jesus during one of his adventures in the Sea of Galilee, Lukas and his friend Noah the turtle, share the wonderful stories of Jesus and other Heroes of the Bible with Lukas’ friends from the reef: Ana, Paul, Agnes and Peter. Discover how these stories full of music and fun changed the lives of Lukas and his friends, and how they can change yours.

Samstagfrüh, 09:00 Uhr

Es ist zwar noch eine Stunde zu früh für Knoppers, dafür bin ich aber schon vom Lebensmitteleinkaufen zurück und habe alles bekommen, was auf meinem Einkaufszettel stand. Großes Lob und vielen herzlichen Dank an die Mitarbeiter*innen des Supermarkts bei mir ums Eck. Fürs Auffüllen und Kassieren und Freundlichsein, auch wenn manche Kund*innen es wirklich nicht verdient hätten. Außer Mehl und Klopapier ist wieder alles mehr als reichlich vorhanden. Sogar Hefe.

Auch die furchtbar fröhlichen Moderatoren vom Einkaufsradio trällern reichlich Triviales wie eh und je, gemischt mit ein paar neuen Botschaften. Man möge Abstand voneinander halten (nehmt das, ihr Darf-ich-da-mal-schnell-durch-Drängler), vielleicht auch mal für andere, die nicht mehr so leicht rauskönnen, einkaufen. Und für den Fall, dass man eventuell möglicherweise in der letzten Woche ein wenig zu viel in den Wagen geladen habe, wäre es vielleicht eine Superidee, davon abzugeben. Bevor am End was verdirbt oder man sich an Nudeln überfrißt. Es gibt überdurchschnittlich viel Süßkram im Angebot und fast jede/r nimmt noch ein Schokolädchen extra mit. Für die Seele. Die Kassenfrau, nun hinter Plastikvorhängen, fragt, Mundschutz hin, Handschuhe her, wie immer, ob man denn eine Payback-Karte habe und/oder Rabattmarken wolle. Faszinierend, wie schnell sich Normalität ins Surreale umkehrt.

Die Menschen, die hier so unterwegs sind, sind in Summe erfreulich diszipliniert und gehen freundlich und höflich miteinander um. Man wartet draußen vor der Bäckerei (“nur zwei Kunden im Laden, bitte”), keiner drängelt. Im Gegenteil, vorhin fragte mich tatsächlich einer, ob ich nicht vor ihm dagewesen sei. Weil ich das auch nicht so genau wußte, haben wir das Problem mit Schnick-Schnack-Schnuck gelöst.

Selbst der Lottomann hat wieder auf, “nur vormittags, woaßt. Es geht do ned um’s Einkaufserlebnis, sondern, weil d’Leit mi braucha”. Da hat er recht und ich habe ihm gleich eine schöne dicke Wochenend-Süddeutsche abgekauft, für heute Nachmittag, auf dem Balkon. Weil, unter der Woche reicht mir die Online-Ausgabe lässig, aber am Wochenende brauch ich eine Zeitung mit Haptik und Rascheln.

Fürs erste bin ich mit Essen gut versorgt. Schauen wir mal, wie das mit Ausgangseinschränkungen und Social Distancing und den Effekten aufs Gemüt weitergeht. Noch hilft Schokolade. Und viel Telefonieren.

Nur mal angenommen

  • es gäbe bald flächendeckende Antikörpertests
  • das Testergebnis wäre positiv

Wie wiese man den bestandenen Test fälschungssicher nach? Wäre womöglich ein Tattoo eine Option? Wenn ja

  • Wäre der Äskulapstab akzeptabel?
  • Wo am Menschen stäche man es?
  • Gibt es eigentlich Tattoos mit Wasserzeichen?

(Frage für einen Freund.)

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Gutes Omen

Im Klamottenladen in meiner Straße brennt Licht und eine Dame steht am Verkaufstresen. Der Tenor derer, die sich diesen Umstand hin- und her (mit einem Abstand von mindestens zwei Metern) zurufen, scheint klar. “Wenn die wieder aufhaben, ist das Schlimmste überstanden.”

Wer sich irgendwie vorfreudig bis zur Ladentür wagt, kann den dort angeschlagenen kleinen handgeschriebenen Zettel lesen, auf dem steht, dass die Verkäuferin heute bloß gekommen ist, damit die geneigte Kundschaft ihre Internetbestellungen abholen kann.

Corona-Schnipsel

# Je älter der Mensch, desto Corinna das Virus.

# Gerade beim Heimkommen um kurz vor 18:00 Uhr den Postboten mit einem immer noch bis über alle Packtaschen und -kisten übervollen schweren Lastenradl getroffen. Mir instantan vorgenommen, von Online-Bestellungen bis auf weiteres abzusehen.

# Schatzkästlein: https://www.sueddeutsche.de/kultur/kultur-online-digital-virtuell-corona-1.4846955
Werde meine nächsten Abende mehrheitlich in der Schaubühne verbringen. Natürlich erst, nachdem Patrick Stewart mir ein Shakespeare-Sonnett vorgelesen haben wird.

# Das erste Opfer des Virus in meinem engen Umkreis wird mein Mobiltelefon sein. Unter 2 x täglich Akku aufladen geht grad nix.

# Wenn wir jetzt alle wegen mangelnder Bewegung und viel Trostessen schön prall und kugelrund werden – ist es dann nicht endlich an der Zeit für ein anderes Schönheitsideal als klapperdürr?

# President Trump has hit his highest approval rating since becoming president – 47%, according to an average of the polls. Die spinnen, die Amis.

# Ist Misanthropie derzeit nicht eigentlich die menschenfreundlichste Eigenschaft, die eine/r nur haben kann?

Anachronistische Gegenstände

Weil es zu umständlich war, sie jedes Mal nach einem Hunsrück-Aufenthalt in den Keller zu verräumen, stehen in meinem Schlafzimmer ein größerer und ein kleiner Koffer.

Hahaha. “Koffer”. So wie in “Sachen einpacken und verreisen”. Hahaha.

Da staunt der Virologe

Wenn ich das recht sehe, kann man sich seine Infektion jetzt auch direkt bei Amazon bestellen. Und bei Nichtgefallen sogar zurückgeben.