Corona-Schnipsel

# Der Meister taucht aus der Versenkung auf und rechnet ab:
https://www.youtube.com/watch?v=3NbQkyvbw18

# Kaum wird es wĂ€rmer, wird die Welt lauter. Die BalkontĂŒren sind offen, jeder lebt das Leben der Anderen mit. Weil, auf Distanz wird mit GebrĂŒll kommuniziert.

# Aus Amerika ist zu hören: HaarfÀrbemittel wird knapp.
Guess what’s flying off the shelves now? Hair dye. Our roots are showing and we can lay the blame on mandatory lockdowns that have shuttered beauty salons around the country. The bad news: our hair now matches our sweatpants. The good news: that’s actually fine since no one has a social life.

# In der Wohnanlage hingegen gibt es neue GerĂ€usche. Monoton, trap trap trap, trap, trap… Der Trittschall verrĂ€t’s: Mindestens zwei Nachbarn haben sich LaufbĂ€nder angeschafft und rennen den lieben langen Tag vor Corona davon.

# Als eine Freundin erzĂ€hlt, dass eine andere Freundin jetzt Masken nĂ€he, denke ich erst mal an Venedig und Larven fĂŒr die Augen. Anscheindend dreht sich bei mir noch nicht alles um Corona. Kurz sehr dankbar dafĂŒr gewesen.

# Ich denk’ ja jetzt oft an Heine, nicht nur in der Nacht. (Ich weiß, ist eine politische QuarantĂ€ne. Aber QuarantĂ€ne ist QuarantĂ€ne.)

Erinnerung aus KrÀhwinkels Schreckenstagen

Wir, BĂŒrgermeister und Senat,
Wir haben folgendes Mandat
StadtvÀterlichst an alle Klassen
Der treuen BĂŒrgerschaft erlassen:
„AuslĂ€nder, Fremde, sind es meist,
Die unter uns gesÀt den Geist
Der Rebellion. Dergleichen SĂŒnder,
Gottlob! sind selten Landeskinder.

Auch Gottesleugner sind es meist;
Wer sich von seinem Gotte reißt,
Wird endlich auch abtrĂŒnnig werden
Von seinen irdischen Behörden.
Der Obrigkeit gehorchen, ist
Die erste Pflicht fĂŒr Jud und Christ.
Es schließe jeder seine Bude,
Sobald es dunkelt, Christ und Jude.

Wo ihrer drei beisammenstehn,
Da soll man auseinandergehn.
Des Nachts soll niemand auf den Gassen
Sich ohne Leuchte sehen lassen.
Es liefre seine Waffen aus
Ein jeder in dem Gildenhaus;
Auch Munition von jeder Sorte
Wird deponiert am selben Orte.

Wer auf der Straße rĂ€soniert,
Wird unverzĂŒglich fĂŒsiliert;
Das RÀsonnieren durch GebÀrden
Soll gleichfalls hart bestrafet werden.
Vertrauet eurem Magistrat,
Der fromm und liebend schĂŒtzt den Staat
Durch huldreich hochwohlweises Walten.
Euch ziemt es, stets das Maul zu halten!

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