Schlecht beraten

Diese Anzeige wäre selbst in der besten aller Zeiten… hmmm… ich sach mal… etwas daneben. Aber gestern in der Süddeutschen? Well…

Corona-Schnipsel

# Es mag sein, dass im Vaterunser die Bitte “Führe uns nicht in Versuchung” inzwischen durch das den Herrgott weniger belastende “Lass uns nicht in Versuchung geraten“ ersetzt wurde. Für die Supermärkte, Bäckereien, Türkenläden etc. in meiner Straße gilt das nicht. Die halten sich an den alten Text. Weil nämlich eine fast milde Abendsonne möglicherweise Passanten zum nett und eng beeinander sitzen verlocken könnte, haben sie alle die Draußensitzstühleundtische so fest ineinander verkantet, dass dergleichen böse Gedanken gar nicht erst entstehen können.

# Stell dir vor, es ist SEV und keiner merkts. (Anscheinend fährt die U-Bahn nachts schon seit fast drei Wochen nicht mehr nach Großhadern, sondern stattdessen ein Bus.)

# Wie ich aus berufenem Munde höre, ist Maskennähen das neue Trachtenrocknähen. Danke, euch Nadelkünstlerinnen. Die Schutzmaskenpflicht wird kommen und gäbe es nicht die gute Frau S. aus D. dann stünde ich fei blöd da. Danke!

# Wen loben wir denn heute ganz besonders? Das ist einfach: die Post und alle anderen, die den Hausarrestlern nicht nur ihre online bestellten Waren, sondern auch die guten Gaben und lieben Grüße von Freunden bringen!

# Der Tadel des Tages, verbunden mit dem Wunsch auf viele juckende stark nässende Enzeme und beide Hände im Dauergips geht an den texanischen Gouverneurs Greg Abbott, der letzte Woche per Dekret ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen in seinem Bundesstaat erlassen hat. Mit der Begründung, alle „nicht wesentlichen“ Eingriffe seien zu verschieben, um medizinisches Material für Notfälle wg. Corona bereitzuhalten. Frauen- und kinderfeindlicher geht es nicht. (Wahrscheinlich hält er Anteile an einer Drahtkleiderbügelmanufaktur.)

Nimmer neu auf dem Theater: Hamlet

Die Schaubühne will Kulturdürstende nicht darben lassen und hat einen Online-Ersatzspielplan (https://www.schaubuehne.de/de/seiten/online-spielplan.html) aufgelegt, der sich sehen lassen kann. (Wortspiel, huiui.) Jeden Abend eine neue Inszenierung, online verfügbar zwischen 18:00 und 24:00 Uhr. Gestern den Hamlet unter der Regie von Thomas Ostermeier in einer Aufzeichnung der Premiere vom 16.07.2008 beim Festival d’Avignon.

Mannomann, da hat mich die Schaubühne vielleicht in einen Konflikt gestürzt. DEN Monolog gleich am Anfang in einer Videoeinspielung, quasi damit wirs dann auch hinter uns haben. Die Sprache modernisiert, das Spiel aber auch, und nicht alles hat mir gefallen. Im Theater wäre ich, leicht genervt, selbstverständlich sitzengeblieben. Hätte vielleicht nicht applaudiert. Gar gebuht. Aber wie ist das, wenn eine eine Aufzeichnung am Computer ansieht? Ist es dann erlaubt, vorzuspulen oder tut man damit dem Barden, den Schauspielern, dem Regisseur unrecht?

Manchmal möchte ich meine Sorgen haben…

Wow, Corona!

Du lebst aber auch nach dem Motto “immer noch einer mehr wie du”*, oder? Aber gleich ein ganzes Land mehr zu verseuchen als die Gesamtmenge aller Länder insgesamt hergibt? Hut ab, das hätte nicht mal 45 geschafft.

* Ich unterstelle, dass Viren keine Ahnung von Grammatik haben.

Nur mal angenommen

… ein schon etwas älterer Staatenlenker [Wunschkandidat hier eintragen] erläge dem Corona-Virus. Ein großes Staatsbegräbnis könnte ja nicht stattfinden, weil die Staatenlenkerkolleginnen und -kollegen oft zu einer Hochrisikogruppe zählen und nicht zusätzlich einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt werden sollen. Ganz zu schweigen vom Risiko für all die Menschen, die es bräuchte, um Staatenlenker*innen von hier nach dort zu transportieren und sie zu versorgen.

Würde sich besagter älterer Staatenlenker nicht noch im Tode grün und blau ärgern müssen, dass er statt Mittelpunkt der awesomesten Beisetzung mit der höchsten Teilnehmerzahl in der Gesamtgeschichte dieses Universums zu sein, nunmehr nur im ganz kleinen Kreise von Menschen in Schutzkleidung abgefackelt und dann in einen Kübel geschaufelt wird?

Bonus: Wenn die Gattin die goldene Urne von Swarowski gestalten läßt. Nach einem eigenen Entwurf.

Kein Scherz, nirgends

In Thailand warnte die Regierung jetzt, es sei auch am 1. April verboten vorzutäuschen, dass man Covid-19 habe.

Das bei weitem Absurdeste an diesem Satz ist das “auch”.

Noch’n Gedicht

Im Rahmen des Gedichte-Austausch-Programms wurde auch dieses verschickt:

Wir haben es gestern via Telefonkonferenz gelöst. Wer sich probieren mag, hat Zeit bis Samstag. Dann poste ich die Lösung…

Corona-Schnipsel

# Die angelsächsischen Sprachschöpfer haben wieder einen Treffer gelandet: “covidiots” steht für Deppen, die zu blöd sind, sich an die Virenschutzregeln zu halten

# In den Deutschland scheinen sehr viele Menschen sehr viel Freude dran zu haben, anderer Leute Fehlverhalten “zu melden”. Wollen wir sie in guter Tradition gleich wieder “Blockwart” nennen oder fällt uns noch was besseres ein?

# Ja is denn heit schon Weihnachten? Wenn man die Anzahl der vor den Wohnanlagen kreuz und quer geparkten Lieferwagen als Bezugsgröße nimmt? Ja. Mindestens Weihnachten.

# Der Textilhandel meldet, dass derzeit überdurchschnittlich mehr Ober- als Unterteile verkauft werden. Wird wohl als Corona-Chic in die Modegeschichte eingehen. Oben hui, unten Jogginghose. Es ist davon auszugehen, dass Karl Lagerfeld in seiner Gruft inzwischen mit zweifacher Propellerstärke rotiert.

# Wenn jetzt demnächst das Tragen von Schutzmasken Pflicht wird, dann wünsche ich mir, dass der entsprechende Erlaß “Vermummungsgebot” heißen soll.

Koi* Corona

Ich höre beim Autofahren immer Bayern 2. Und seit einer gefühlten Ewigkeit immer das Neueste über das Virus und seine Verbreitung und nicht zufriedenstellend flache Kurven und Ministerpräsidenten, die um die vorderen Plätze in der neuen Disziplin Krisenmanagement raufen.

Außer heute. Heute sprach ein Herr mit sonorer Stimme mit einem anderen Herrn über die böse asiatische Hornisse, deren Speiseplan zu 65% aus unseren unschuldigen heimischen Honigbienen besteht. Sie ist mit ihren asiatischen Hornissenschwestern schon bis Mannheim vorgedrungen und der Gesprächspartner will sie mit allen möglichen Tricks vom Überqueren der bayerischen Bundesstaatgrenze abhalten. Im nächsten Beitrag gings um den Anbau von Soja.

War das vielleicht mal wohltuend.

* “Koi” ist das schwäbische Wort für “kein” und paßt von der Klangfarbe viel besser. Oy.