Corona-Schnipsel

# Es mag sein, dass im Vaterunser die Bitte “Führe uns nicht in Versuchung” inzwischen durch das den Herrgott weniger belastende “Lass uns nicht in Versuchung geraten“ ersetzt wurde. Für die Supermärkte, Bäckereien, Türkenläden etc. in meiner Straße gilt das nicht. Die halten sich an den alten Text. Weil nämlich eine fast milde Abendsonne möglicherweise Passanten zum nett und eng beeinander sitzen verlocken könnte, haben sie alle die Draußensitzstühleundtische so fest ineinander verkantet, dass dergleichen böse Gedanken gar nicht erst entstehen können.

# Stell dir vor, es ist SEV und keiner merkts. (Anscheinend fährt die U-Bahn nachts schon seit fast drei Wochen nicht mehr nach Großhadern, sondern stattdessen ein Bus.)

# Wie ich aus berufenem Munde höre, ist Maskennähen das neue Trachtenrocknähen. Danke, euch Nadelkünstlerinnen. Die Schutzmaskenpflicht wird kommen und gäbe es nicht die gute Frau S. aus D. dann stünde ich fei blöd da. Danke!

# Wen loben wir denn heute ganz besonders? Das ist einfach: die Post und alle anderen, die den Hausarrestlern nicht nur ihre online bestellten Waren, sondern auch die guten Gaben und lieben Grüße von Freunden bringen!

# Der Tadel des Tages, verbunden mit dem Wunsch auf viele juckende stark nässende Enzeme und beide Hände im Dauergips geht an den texanischen Gouverneurs Greg Abbott, der letzte Woche per Dekret ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen in seinem Bundesstaat erlassen hat. Mit der Begründung, alle „nicht wesentlichen“ Eingriffe seien zu verschieben, um medizinisches Material für Notfälle wg. Corona bereitzuhalten. Frauen- und kinderfeindlicher geht es nicht. (Wahrscheinlich hält er Anteile an einer Drahtkleiderbügelmanufaktur.)

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