Vorhin gelesen, die ultimative Beleidigung: “You’re a waste of human skin.” (Du bist eine Vergeudung menschlicher Haut.)
Falls mal wer was für den Ernstfall braucht, scheint mir dieser Satz recht gut geeignet.
Vorhin gelesen, die ultimative Beleidigung: “You’re a waste of human skin.” (Du bist eine Vergeudung menschlicher Haut.)
Falls mal wer was für den Ernstfall braucht, scheint mir dieser Satz recht gut geeignet.
Der Herr heißt J-L Cauvin und er ist schon verdammt nah am Original.
Thanksgiving steht an. Die Gesundheitsbehörde empfiehlt, pandemiebedingt die alljährliche verrückte Reiserei hin und her durch den ganzen Kontinent zur Familie sein zu lassen und vielleicht stattdessen ein “Zoomgiving” zu feiern. In den Tiefkühltruhen der Supermärkte sind nur noch Monstervögel von 20 Pfund aufwärts zu finden, die “kleinen” Zehnpfünder liegen längst in den Auftauschalen der Haushalte. (Ich erinnere mich, der erste, einzige und letzte Truthahn, den ich in meiner Gastheimat zu einem Thanksgiving-Dinner verbraten habe, brauchte seinerzeit über vier Tage, bis aus seiner Frierstarre ein mit “Stuffing” füllbarer Zustand geworden war.) Was aber, wenn trotz bester Vorbereitung der Vogel mißrät?
Sorge dich nicht, Amerika. Die Lebensmittelkette Wholefoods und das Versicherungsunternehmen Progressive bieten seit diesem Jahr eine gemeinsame Thanksgiving Turkey Protection -Versicherung an. Photo vom verunglückten Vogel (“failed Turkey”) einschicken, $35-Einkaufsgutschein bekommen. Wer’s probieren will, lese hier: https://bit.ly/36VccdL.
Die Feuerwehren hört man, sind ebenfalls in höchster Alarmbereitschaft, weil befürchtet wird, dass viele im Umgang mit den in den USA üblichen Gasherden nicht geübte Novizenköch*innen Schlimmes anrichten werden. Schön wirds werden.
Happy Thanksgiving everyone.
Jeden Abend, wenn ich für meine Die-Letzte-vor-dem-Endspurt-Zigarette raus auf den Hof vor dem Büro gehe, singt dort ein Vogel aus vollem Halse gegen die hereinbrechende Dunkelheit an und will den letzten Streifen Licht mit aller Gewalt halten. Nur noch ein paar Minuten.
Ich habe ihn bisher nur gehört und noch nie gesehen, aber ich würde ihm gerne jeden Abend sagen, dass Winter und Dunkelheit nicht ewig dauern und wir nur noch gut einen Monat durchhalten müssen. Dann werden die Tage schon wieder länger. Aber wahrscheinlich weiß er das längst.
Gestern Abend lange mit einem Freund aus Kalifornien telefoniert. Wir waren es beide müde, über Wahlkampf, Wahl, den “Squatter*”-Nochpräsidenten und dessen und Rudys Angriffe auf die Restdemokratie der USA zu sprechen und haben uns lieber anderen Themen zugewendet. Einen bemerkenswerten Satz zu 45 möchte ich aber doch zitieren. Man habe sich, sagt er, in Kalifornien noch nie so sehr gefreut, ein Possesivpronomen durch einen bestimmten Artikel zu ersetzen. “You know, Sabine, that night, when the world turned from not my president to not the president“.
* Ein “Squatter” ist ein Hausbesetzer.
Es wird Zeit, dass diese Pandemie zum Ende kommt: von meinen von Freundinnen liebevoll genähten Masken der ersten Generation haben fast alle schon neue Gummis, bei einer ist der Nasensteg (muß im früheren Leben mal zuständig für das Verschließen von Vollkornbrotpacken gewesen sein) so verschlissen und rostig, dass man Gefahr läuft, sich beim Hinbiegen Wundstarrkrampf zu holen und bei einer anderen ist die linke Ohrenschlaufe irreparabel von der Restmaske gelöst.
Wer hätte gedacht, dass es soweit kommt, dass Masken in der Altkleidersammlung landen und wir tatsächlich immer noch welche tragen?
Mein alter Vater hat, wie wir das im Familienkreis nennen, nicht mehr alle Bücher im Regal. Manche Worte, die in diesen Büchern früher standen, sind aus seiner Sprache verschwunden, manche ersetzt er durch andere. “Schröder” zum Beispiel ist für ihn synonym mit Kanzler. Wenn man das weiß und sich auch sonst im selben kontextuellen Umfeld bewegt, sind sogar richtige Gespräche möglich. Schwierig wird es, wenn er ein neues Thema einführt und es nicht benennen kann.
Er ist der totale Nachrichtenjunkie geworden, und wenn ich abends anrufe, berichtet er mir immer als erstes, wie das mit “dera lumpiga Krankheit” gerade steht. “Deine Leut'”, sagt er dann und meint die Bayern, “deine Leut’ passad einfach ned uff! Die hend immer mehr Tote. Dabei sagt der Strauß (s.o.) dene doch, wie’s richtig geht.”
Ich pariere meistens damit, dass ich ja den ganzen Tag gearbeitet und noch keine Nachrichten gesehen habe. Er schon. Heute aber mußte ich die Tagesbotschaft so richtig aus ihm herauswinden, denn das Buch mit Namen und Titeln deutscher Regierungschefs muß akut vom Regalboden gerutscht sein. “Der…, der.., der…, die…” und dann kam nichts mehr. Ich habe es mit dem Naheliegendsten probiert (seit Trump verloren hat, ist das Corona) und er hat den Namen dankbar aufgegriffen. Ja, genau, Corona sitze noch mit ihren Kerlen zusammen und sie hätten nichts gesagt. Immer noch nicht. Obwohl es doch schon für 16:00 Uhr versprochen gewesen sei. Auf Pünktlichkeit legt er großen Wert, auch wenn er die Uhr nicht mehr so ganz genau lesen kann. (Wehe, das Essen kommt mal ein paar Minuten zu spät auf den Tisch. Dann kann er.)
Wir einigen uns schließlich darauf, dass man sich auf “Die da oben” sowieso nicht verlassen kann und ich mich heute halt mal selber informieren muss. Und auf keinen Fall ins Theater gehen.
Er hat nicht alle Tassen im Schrank oder, wie es unsere angelsächsischen Freunde ausdrücken würden: The guy is six cans short of a six pack.