Aus der Reihe “Rätselhafte Schlagzeilen”*

Ich möchte einen Lösungsversuch wagen: weil die alten Rammler, die Chef werden wollen, den Zibben (habe ich nachgeschlagen) und dem Jungvolk so recht an den Kaninchenhintern vorbeigehen?

* … die im übrigen niemals aufgelöst werden, weil der Spiegel sie wieder hinter der Bezahlschranke versteckt.

Unpassend

Wäre in diesem Fall als Tatwaffe nicht ein Knochenmesser oder Hackebeil angemessener gewesen? Bei Armbrust muß ich immer an den Rütlischwur denken und nie, wirklich nie, an einen Würstchenkönig.

Noch in der Mediathek: Tatort – Die Ferien des Monsieur Murot

Es steht außer Frage, dass Ulrich Tukur ein brillanter Schauspieler ist und dies in einer Doppelrolle als eher zurückgenommer Kommissar Felix Murot (die Angelsachsen nennen so einen “socially awkward”) und überlaut-jovialem hesselnden Gebrauchtwagenhändler Walter Boenfeld wieder einmal unter Beweis stellt. Herrlich, mit welch amüsiertem Ekel der elegante Murot im weißen Sommeranzug mit Hut (!) über die Sentenzen des ordinären Autoverkäufers lächelt und wie ihm dazwischen aber auch immer wieder die Augen übergehen, wenn dem anderen Mann im burgenderfarbenen Strizzi-Sacko bei all der Quasselei doch wieder eine fundamentale Wahrheit entweicht.

Ganz besonders schön wird es, wenn Tukur Murot spielt, der Boenfeld spielt und dessen Leben kapert. Ganz ganz wunderschön, wie er sich (meist schweigend, denn die anderen plappern genug, um die grobe Richtung anzugeben) die Codes erarbeitet. Duzt oder siezt man sich? Wer schläft auf welcher Bettseite? Zum Frühstück den Kaffee schwarz oder mit Milch und mag ich eigentlich Rührei? Wer ist ein Freund, wer tut nur so und mit wem bin ich wie und warum verfeindet? Wenn ich mit der Frau meines Doppelgängers schlafe, betrüge ich dann die Frau meines/seines Freund-Feindes, die außerdem meine/seine Geliebte ist und seine/meine Gattin mit den falschen Medikamenten in Psychosen behandelt?

Macht richtig richtig Spaß und wäre 10 Minuten kürzer genial geworden. Solchermaßen breitgetreten (ein Tatort hat einen festen Sendeplatz und dauert eineinhalb Stunden, so will es das Gesetz) ist der Eh-schon-kein-Krimi-Tatort zum ganz großen Tukur-Spektakel geraten. Schade eigentlich, das hat ihm und seinen guten Mitschauspielern eher was genommen.

Gelesen: Elizabeth Strout – “Olive, Again”

Es gibt Bücher, die legt man mit einem Gefühl der Dankbarkeit aus der Hand. Dankbar, dass jemand sie genau so geschrieben hat, dankbar, dass man sie lesen durfte.

Im Frühjahr hatte ich schon den ersten Band verschlungen (https://flockblog.de/?p=41240), dieser zweite jetzt scheint mir noch gelungener. Strout gelingt es, Olive Kitteridges Leben und Innenleben so präzise und konzise in Worte zu fassen, dass ich nur mit einer tiefen Verbeugung sehe, wie meine eher diffusen Gedanken Ausdruck gefunden haben und auf Papier gedruckt vor mir stehen. (Es mag mit daran liegen, dass ich mich in diesem Jahr mit viel Zeit zur Selbstreflektion und einem bedeutungsschweren Geburtstag so knapp vor mir ohnehin schon viel mit Alter und Altern und meiner eigenen Sterblichkeit auseinandergesetzt habe, als ich das sonst getan hätte und Strout mit ihrem Buch nun genau den Nerv trifft. Ist aber nur ein winziger Teilaspekt.)

Strouts größte Kunst besteht darin, ihre eigentlich unsympathische (und schon lange nicht mehr jugendliche) Hauptfigur wachsen und lernen und zu einem Menschen werden zu lassen, den man mögen kann. Und jedes Individium, das sie auf diesem Pfad trifft, ist so genau gezeichnet, dass man im großartigen Licht des Staates Maine die Konturen zu erkennen glaubt.

Genug geschwärmt. Es ist kalt und dunkel draußen. Kein besseres Gegengift, als zu lesen! Lesen! Lesen! Lesen!

Aus dem Vokabelheft

Wenigstens Wikipedia* versteht mich und erklärt mir, dass die heftige deutsche Winterdepression, die mich zu dieser Jahreszeit immer befällt, im Angelsächsischen einen wesentlich besseren Namen trägt, nämlich seasonal affective disorder, kurz SAD. Genau: So very SAD!

* siehe hier: https://bit.ly/331nSKY

C-Schnipsel – Die Nichts-passiert,-aber-davon-jede-Menge-Edition

# Wer braucht schon Wachsmuseen, wenn er Erzgebirgsschnitzer hat?

# 2. Welle, Wellenbrecher, 3. Welle, Wellenbrecher, 4. Welle …? Nur eines ist sicher:

# Fashionistas aufgepaßt: Fetischmasken könnten knapp werden. Vielleicht doch lieber beim freundlichen BDSM-Händler in der Nachbarschaft vorbeischauen?

# Die stolze Nation, die die Übergangsjacke und den Sitzstockschirm erfunden hat, kriegt das mit der Frischluftzufuhrt nicht hin? Echt jetzt?

2. Frage: Und das ist so wichtig, dass der Spiegel seinen investigativen Artikel dazu hinter die Bezahlwand stellt?

# War ja klar, wer 1,9 Milliarden Euro unterschlägt, mischt auch bei anderen schmutzigen Geschäften mit.

# Angenommen, ein bayerischer Ministerpräsident tauscht weiß-blaue Rauten gegen schwarz-rot-goldene Streifen. Was will er uns damit sagen?

# Endlich. Der neueste Maskentrend geht zum parfürmierten Modell. Aus Austin (Minnesota, nicht Texas) kommt vom Fleischgiganten Hormel die Duftrichtung „Breathable Bacon” im passendem Textildruck. Ich glaube, mir würde mehrstündige olfaktorische Folter mit Brutzelspeck sehr auf die Nerven gehen, könnte mit aber stattdessen “Calming Carrot” sehr gut vorstellen.

# Idiot sein geht auch mit Maske

# Auch wenn dieser Herr es noch nicht wahrhaben will. Nichts ist sicher, weder Rente, noch Weihnachten und schon gar nicht Karneval.

# Hausaufgaben sind ja soo 2019!

# Corona-Babyboom? Allensbach warnt: “Die Corona-Krise wird Narben im demografischen Antlitz der westlichen Nationen hinterlassen”. Was immer sie da aus ihren Teeblättern gelesen haben mögen…

# Der Corona-Online-Unterricht des Landes Schleswig-Holstein ist unter https://sh.itslearning.com/ abzurufen. Bestimmt gut gemeint. Aber…
Verdammte Anglizismen!

Der Winter ist da

Fast poetisch vermeldet der Spiegel:

Also von mir aus könnt ihr eure Flocken wieder einsammeln und so langsam wieder Wärme zuführen.

Immer noch?

Wir gehen straff auf Ende November zu und der Mango Mussolini ist immer noch omnipräsent. Verdammt. Ja, dass er nicht kampflos gehen wird, war klar, dafür steht für ihn zuviel auf dem Spiel. Aber diese lächerliche Posse gleitet so langsam Richtung Staatsstreich. Und seine Partei (also doch seine Partei) sieht einfach zu bzw. weg. Hrrrrgggnn.

Messerscharfe Logik

“Ich bin ein 22-jähriges Waisenmädchen, das darauf zurückzuführen ist, dass ich keine Eltern habe.”

Manchmal bin ich Maschinen dankbar für ihre Übersetzungen. Das macht den Moment, den es dauert, bis der Inhalt des Spam-Folders gelöscht ist, wenigstens unterhaltsam.