Wir fegen. Wir fe-he-gen.

FrĂŒhmorgens, in Hadern. Die Kirche gegenĂŒber hat ihrem Hausmeister einen laut röhrenden LaubblĂ€ser spendiert, dazu Mundschutz und Helm (!) und der Mann blĂ€st BlĂ€tter, als ginge es um sein Leben. Ein wenig weiter die Straße runter ist in jeweils drei Metern Abstand ein Feger in orangeroter Stadtwerkeweste zugange. Erst fegen sie die BlĂ€tter aus ihrem ZustĂ€ndigkeitsbereich vom Gehweg unter die parkenden Autos, dann unter den Autos hervor und dann zu kleinen HĂ€ufchen zusammen. Die werden auf der viel zu engen und zugeparkten Straße umgehend von ausweichenden Kraftwagen zu Flachblattfladen gefahren. Das schert die Herrn in Oranje nicht. Sie sind inzwischen – die Augen geradeaus! – einen ZustĂ€ndigkeitsabschnitt weiter marschiert und werfen keinen Blick zurĂŒck. (Besser ist das.) Von ganz ganz weit hinten kommt ein Wagerl mit einem ganz ganz großen MĂŒllkĂŒbel angetuckert. Der Fahrer stoppt, der Schaufler schaufelt. FĂŒr diesen einen kurzen Moment ist dieser kleine Perimeter so gut wie laubfrei.

Der BlĂ€ser hat inzwischen seine BlĂ€tter auf einen einzigen ganz großen Haufen zusammengetrieben, in dem gerade der Laster der MĂŒllabfuhr wendet. Ist ihm aber wurscht – er zieht einen riesigen Sack auf das Hinterteil seines GerĂ€tes und kippt den Schalter einfach auf “Saugen” (noch lauter röhrend).

FĂŒr die Nacht ist Wind angesagt. Ich schĂ€tze, der Glaubenskrieg geht morgen in die nĂ€chste Runde.

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