Neu auf Netflix: “The Thursday Murder Club”

Der Film entspricht voll umfänglich den in ihn gesetzten Erwartungen. Das meine ich im Wortsinne und nicht mit abwertender Konnotation – er ist ganz genau so, wie ich in mir vorgestellt habe.

In England’s greenest hills, im englischen Traumsommer spielt eine englische Traumbesetzung englische Traumrollen. Helen Mirren, die Königin (sehr netter Drehbuchgag, das!) und brillante Ex-Agentin, Ben Kingsley ein weiser alter Gentleman, Pierce Brosnan ein rumpeliger Ex-Gewerkschaftler, Celia Imrie, die Great-British-Bake-Off-dauerunterschätzte Witwe, der wunderbare Jonathan Pryce, ein alter Autor mit beginnender Demenz, zwischen leuchtend luziden Momenten und dunkler Orientierungslosigkeit oszillierend, der herrliche David Tennant den dauerüber- und durchgedrehten Bösewicht, Daniel Mays, Vorgesetzter und Depp und Naomi Ackie, gescheit, schwarz, weiblich das Odd Police Couple und last but not least Henry Lloyd-Hughes, ein schuldlos-schuldiger Ausländer mit dunkler Vergangenheit.

Sehr nett geraten. Sehr “cozy”, wie der neue Modebegriff für diese Literatur-/Filmgattung heißt. Regisseur Chris Columbus hat Richard Osmans Romanvorlage (s. https://flockblog.de/?p=50225) treulich und liebenswert umgesetzt, man darf sich auch auf die (bestimmt) noch kommenden Verfilmungen freuen. Leider sind Alan Rickman und Maggie Smith wegen Ablebens nicht mehr verfügbar, aber ich bin sicher, dass dem Publikum andere Größen präsentiert werden werden.

Nicht dringend, aber ideal, um an einem kühleren Herbstabend mit prasselndem Kaminfeuer anzuschauen.