“Ja”, sagt die Freundin, in deren Garten ich diese Woche zu einem sommerlichen Picknick-Lunch geladen bin, “das wird er jetzt wohl gewesen sein, der letzte Sommertag.” Wir genießen ihn auch vorbildlich, aber ich möchte anmerken, dass nach einer solch miesen Performance (26 Regentage im Juli, ich bin immer noch nicht ganz drüber, wenn ich es denn je sein können werde) der Herbst sehr viel gutzumachen haben wird.
Zur Philosophie des Nichts*
Kann etwas, das es nie gab, nicht gibt, nie geben wird, eigentlich unvollständig sein? Ich frage für den Sommer 2025 und möchte lösen: Ja, geht. Wie? Nun…
Nun. Printmedien haben traditionell in der heißen Jahreszeit, unabhängig davon, ob es im Juli überhaupt einen Sommer gibt oder nicht (26 Regentage, halloho), ein Loch zu füllen. Und weil noch mehr Berichte über das erratische Verhalten alter Männer eher dazu führen, dass die wenigen noch unterhaltenen Abonnements auch noch gekündigt werden, gilt es, eine neue Sensation zu finden. Was liegt da näher als die gemeine Nacktschnecke als Reportagenheldin? Nein, ich habe das nicht erfunden. Hier:
Die zur Rettung vor den Terrorschleimern gerufenen Freunde und Helfer halten sich ebenfalls an die ungeschriebenen Sommerlochregeln und dokumentieren den erfolgreichen Einsatz mit einem besonders originellen Bericht: “Nachdem die Nacktschnecke durch die Polizeibeamten zur Schnecke gemacht, über die Reviergrenzen belehrt und auf eine angrenzende Wiese verbracht wurde, konnten die Anwohner ihre Nachtruhe endlich fortsetzen.“
Mission accomplished. Loch zu. Abonnentenzahl stabil.
* Nachfolgend der schönste aller Loch-Texte mit großem Dank an Peter Panter (Kurt Tucholsky, 1928), ganz arg schön vorgelesen von Jürgen von der Lippe: