Ich weiß ganz genau Nullkommanix über das Vogtland, aber die Leute dort sind mir dennoch sehr sympathisch. Und wenn ihr erst seht, was für schöne Wörter dieser Dialekt hat, dann sind sie es euch bestimmt auch.

Hmmm. Ich hatte das Buch nach meiner Erstlektüre vor 10 Jahren in recht guter Erinnerung, bin aber jetzt nicht mehr ganz so sehr angetan. Dabei ist die Story recht nett und (fast) originell. Ein sehr introvertierter nerdiger filmnärrischer Bub bekommt an seinem 16. Geburtstag Superkräfte. Außerdem läuft ihm ein sprechender Beagle zu, der wider Erwarten nicht Snoopy, sondern Daryl heißt. Wir begleiten ihn beim Training (auch Juniorsuperhelden fliegen nicht einfach so aus dem Stand) und beim Sprüche und Zitate klopfen (was ein Glück, dass der Hund seine Interessen teilt und auch Cineast und Comicleser ist), dann kommt die Lektion aus dem Creative Writing-Kurs, nach deren Regeln dem Helden etwas Katastrophales geschehen muss, damit er sich auf den Weg aus seiner walisischen Heimat Wales in das große Babel London macht, wo’s dann so richtig rundgeht.
Das ist dann aber auch der Moment, wo sich zwar meine Innere Geekette immer noch an all den popkulturellen Referenzen erfreut und miträt, sich aber auch fragt, wie schnell sich dieser Spaß überlebt haben wird und die erwachsene Leserin in mir langsam anfängt, sich ein wenig zu langweilen. Der junge Mann trifft weitere schon etwas erwachsenere, aber immer noch sehr jugendliche Menschen, die, Überraschung, auch Superkräfte haben, sich aber ansonsten kein Stück weiterentwickeln und stößt außerdem, ganz große Überraschung, auf eine Kabale. Böse Schurken. Engel? Echt jetzt? Oder doch nicht? Ach, es wird mir beim Lesen zunehmend egaler. Ja, doch, super leichtfüßig geschrieben. Auch originell, mal abgesehen von der Teenie-Liebesgeschichte mit den glühenden Küssen. Aber trotzdem irgendwie unfertig.
Nicht sicher, ob ich die Bände 2 und 3 wirklich noch lesen will. Auf jeden Fall nicht gleich.