San Franciscos Fünfte Jahreszeit

Von wegen “mir san mir”. Die San Franziskaner feiern am Samstag ihre “Bay Oktoberfest Games”, mit den traditionellen* Disziplinen sausage tossing (Bratwurstweitwurf), stein holding (Maßkrugstemmen) and beer barrel sip and spin (Bierfaßdrehen – das ist wie Flaschendrehen, nur amerikanischer). Dazu trinkt man an communal picnic tables die traditionellen Oktoberfestbiere Mäerzen Amber Lager (das “E” nach dem Umlaut ist von denen), Northern Pilsner und Hefeweizen Bavarian Wheat.

Just like in Munich. (Sagen die.) Na dann: die Krüge hoch!

 

* Wessen Tradition haben die Veranstalter tunlichst verschwiegen.

Münchens Fünfte Jahreszeit

Oazapft wird erst am Samstag, aber das heißt ja nicht, daß es nicht schon allerlei Wiesn-Schwachsinn gibt. Zum Beispiel diesen Blinkerschal (ohne den Bartmann, im übrigen.)

LED-Schal-Lederhose1

Selbst die Weißwurst wird auf dem Altar des Kommerzgottes geopfert. Die gibt es nämlich seit neuestem auch nach dem Mittagsläuten, in einer Semmel und auf Wunsch gegrillt. Ich persönlich glaube ja, daß letzteres diesem läpprigen Weißbrät zu Geschmack verhelfen könnte, sage das aber selbstverständlich nicht laut, möchte schließlich nicht riskieren, wegen Weißwurstlästerung aus God’s other own country vertrieben zu werden.

Nein, euer Phishing mag ich nicht

Vor allem, wenn’s so strunzdoof daher kommt wie bei dieser mail und der Absender support@lebanonemall.com heißt.

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Mag keine Reserven einführen. Dann hätte ich doch lieber eine Erbschaft aus Nigeria.

True Colors

Seit ich in einem Haushalt mit Kind wohne, weiß ich, daß es tatsächlich Lehrer gibt, die zu Schuljahresanfang Plastikheftumschläge im Farbton “Buttermilchweiss” einfordern.

Wenn’s der Büldung dient…

He’s got the look

Wer auf dem Land wohnt, verbringt unglaublich viel Zeit wartend auf Bahnhöfen (mich dünkt, die S-Bahn hat nachts Angst, allein rauszugehen). Allein in den letzten zwei Wochen fuhren mehrfach Züge halt mal nicht, begleitet, wenn überhaupt, von Anzeigen wie “Zug fällt aus”. Das ist a) wenig hilfreich und fühlt sich b) an wie “ällabätsch”.

Und dann sitzt man da mit seinem ausgelesenen Buch und guckt in seiner Verzweiflung so herum. Und Braco guckt zurrieck:

Gebender Blick

Anschließend überlegt man krampfhaft, was “facepalm” gleich noch mal auf Deutsch heißt. “Gebender Blick”? Ich glaube, es hackt. Und der Apostroph ist selbstverständlich auch verkehrt.

Unlocked

Who would have thought that Taylor Swift and I have something in common? And what may that be, you ask? Well, we both fought Apple and we both won. Unlike Taylor, I won’t get a lot of money for my victory but at least I can use my not-so-smart-phone with a German SIM card. That’s the phone which I had come to believe I had bought for real money a while ago anyway. Alas, why would Apple respectively AT&T care?

This one goes (in alphabetical order) to Paul and Vivek, my knights in shining armor, who couldn’t accept that AT&T would seriously insist on me flying 10k miles one way to walk into one of their stores to have this tiny piece of software unlocked without breaking the phone (jailbreak or otherwise) and encouraged me to talk to AT&T’s customer service one, two, three more times. Luckily, my middle name is “Persistence” and double-luckily, the last person in AT&T’s customer service was eventually tired of fighting with the person with the ugly German accent. And that finally resulted in having him direct me to the “Unlock Request Form” and whoowhoo! unlock the phone (maybe – after a 72 hour processing period).

How can one tell that her phone is unlocked and why would a back-up to iTunes only take 2 minutes? Who better to answer these burning questions than one of the fruit geniusses in the blue T-shirts. So I spent another 2 hours in the Apple Store this morning, amongst crowds and crowds of tourist who’s Apple devices were broken and kept them from taking selfies until my personal blue-T-shirt guy was ready for me and got it fixed in less than half an hour.

Without you guys in Menlo Park and a little help from a bunch of rather reluctant customer (what’s that?) service (never heard of?) persons I’d never have come that far. That is, to have a usable working phone without any data loss. IOU!

Besserwisser

Wenn ich früher mal zu früh dran war, bin ich gerne zum Zeitvertreib (und möglicherweise Bucherwerb) durch Buchhandlungen gestreunt. Irgendwann in den letzten sieben Jahren muß es, vor allem im Univiertel, zum großen Buchhandlungssterben gekommen sein.

Ich hab das verpaßt, aber die Autokorrektur meines Smartassphones weiß Bescheid. Sobal ich *Buc* getippt habe, schlägt sie “Buchhaltung” vor – und tut das konsequent weiter, bis zum letzten “G”.

Tageslosung

Dem an sich nicht unvernünftigen Ansinnen des bayerischen Königs Horst I, Flüchtlingsströme um das während der Oktoberfestzeit ohnehin aus seinen Nähten platzende München herumzuleiten (statt mitten zwischendurch), hat sein Innenminister mit dem Händchen für die jeweils unglücklichste Formulierung von allen mit der Aussage “”Insbesondere Asylsuchende aus muslimischen Ländern sind Begegnungen mit massiv alkoholisierten Menschen in der Öffentlichkeit nicht gewohnt” wieder einen ordentlichen Bärendienst erwiesen.

Bei Twitter heißt das in der Kurzfassung nun “#Oktoberfestung”.

Setzen, sechs.

massatelier

Ich stehe vor dem Schild und frage mich: Ist ein Massátelier eine Art Sommelier für feine Brände? Oder beschäftigt er sich mit Backwaren? Oder Fischen?

Dann sehe ich im Fenster Tuchwaren und Schnittmuster und komme zu dem Schluß: Das Schneiderlein mag tapfer sein, Rechtschreibung kann es nicht.