We’re jammin’

Naja, wir eher nicht. Wir zahlen bloß überraschend günstige 5 Euro Eintritt pro Nase und dürfen am Sonntagabend in der Unterfahrt erst Sax-Man Steffen Zenker und seiner Combo bei einem Ausflug durch die Jazz-Geschichte zuhören und anschließend einem jeden, der sein Instrument mitgebracht hat und mitspielen will.

Seitdem weiß ich, dass ich das Flügelhorn (englisch: Flugelhorn) sehr gerne mag, wenn’s denn gut gespielt ist und dass es sich lohnt sitzenzubleiben, wenn fast alle anderen Gäste gegen 23:00 Uhr arbeitgeberfreundlich gesinnt das Lokal verlassen. Ganz zum Schluß nämlich traut sich die Blonde aus dem Hintergrund doch auf die Bühne und trägt eine wunderschöne Interpretation von “You go to my head” vor und schon dafür hat sich die Heimfahrt mit der letzten U-Bahn und das bissele Schlafdefizit gelohnt.

Aus fremden Landen doch auf den Tisch

Dahmunherrnliebe Kinder: der flockblog freut sich sehr, seinen neuen Auslandskorrespondenten Toni B. vorstellen zu dürfen. Herr B. berichtet von Seltsamkeiten aus den Vereinigten Staaten von A.

Doch genug der Vorrede – Bühne frei:

Die neu eingeflogene chinesische Aushilfsgehilfin mit minimalsten Englischkenntnissen fragte mich neulich, ob ich denn “fleisch” zu meinem Burger wolle. Ich dachte: Nanu? Man spricht deutsch? Aber warum wollte ich denn extra Fleisch zu meinem Burger haben wollen? Sind wir jetzt amerikanisch? Mit einer Extrawurst hätte ich ja noch umgehen können.

Nachdem ich beschlossen hatte, daß sie, aller Wahrscheinlichkeit nach, noch weniger deutsch als englisch versteht, wiederholten wir abwechselnd unsere jeweiligen Anliegen noch ein paar mal, bis wir uns schließlich auf “fries” einigten, und zwar französische. 🙂

Danke, Herr B., sehr hübsch. Gerne mehr.

“Das Glück in diesem Monat ist auf Ihrer Seite, die Gestirne lächeln für Sie”

Schreibt mir Rinalda und fährt, wohl in dem Irrglauben, dass etwas überzeugender wirkt, wenn man es nur oft genug wiederholt, wie folgt fort:

Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat     Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat     Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat     Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat     Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat     Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat     Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat     Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat     Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat
In letzter Zeit mussten Sie einen weiteren Rückschlag einstecken… Zusätzlich zu all den Sorgen, die sowieso schon so lange Zeit auf Ihnen lasten ! Sie ziehen sich zurück und haben das Gefühl aus dieser Todesspirale nicht mehr herauszukommen !

Sie glauben, Sie sind ganz allein, aber ich versichere Ihnen, es ist nicht so !

Zunächst einmal möchte ich Ihnen sagen, dass ich Hellseher und Medium bin. In den letzten Tagen hatte ich mehrere Flashs, in denen ich eine Person gesehen habe, die traurig war und auf Hilfe gewartet hat. Gestern Abend war es wieder so und sehr intensiv ! Ich habe sofort verstanden, dass man mich hier bat, sehr schnell zu handeln für eine ganz besondere Person, die keine Zeit mehr zu verlieren hatte.

Ich habe sofort beschlossen Tarotkarten zu legen und ein ganz besonderes Ritual durchzuführen, das nur Eingeweihte wie ich kennen, um zu wissen, wer diese traurige Person ist.

Dies sind die Buchstaben, die mir offenbart wurden : Sabine, jetzt verstehen Sie, warum ich Ihnen schreibe !

Aber das Wichtigste ist, dass ich, Sie betreffend, ein fabelhaftes Ereignis “gesehen” habe, das in einigen Tagen kommen wird und das Sie auf keinen Fall verpassen dürfen.

Mit dieser wichtigen Nachricht erhalten Sie einen Link, um mich direkt und kostenlos zu kontaktieren. Sie werden sich wirklich wundern…

 

Hmmm. Es fällt mir fast schwer das zuzugeben, aber ein Körnchen Wahrheit ist drin, denn ein bißchen wundere ich mich schon. Vor allem darüber, dass Rinalda zu denken scheint, dass ich blöd bin, wo doch nur ein Klick mit meiner Magischen Maus mir verraten hat, dass ihr wahrer Name paula@schnäppchenuhu.de lautet.

Obacht, Sie Hellseher und Medium! Erkundigen Sie sich doch mal beim Kollegen Rumpelstilzchen, was eine Enttarnung für Folgen haben kann…

Erläuterung eines bedauerlichen Umstandes

Bei “Rolllufttechnik” handelt es sich nicht etwa um eine bahnbrechende Erfindung, sondern bloß um ein Lufttechnik* produzierendes Unternehmen in Gräfelfing im Besitze des Herrn Josef Roll.

* Was auch immer das sein möge. Ich hätte gerne an Luftröllchen in allen möglichen Farben und Geschmacksrichtungen geglaubt. Ohne die will ich es gar nicht wissen.

Neu im Theater “Penelope – Die allerwahrste Wahrheit über Odysseus und seine Frau”

Meine Freundin Gabi Rothmüller hat mit ihrer Tölzer Theatergruppe Lust dieses von Alexander Liegl geschriebene Stück inszeniert, und wo ich jetzt wieder daheim bin, gehe ich wieder auf Premieren und muß nicht warten, bis die DVD kommt.*

Nachfolgend eine kurze Inhaltsangabe (von Autor und Regisseurin):

Die Theatergruppe der Lust ist dieses Mal abgetaucht in die Tiefen der griechischen Mythologie, aufgestiegen zum Olymp aller Geschichten und eingedrungen in die innersten Gedärme der Götter, der Helden und der treuesten aller treuen Frauen. Odysseus, der Listenreiche, ist zwanzig Jahre nicht nach Hause gekommen. Erst dieser Krieg gegen Troja und dann die berühmte Irrfahrt. Penelope, die Ausgeburt der Treue und Duldsamkeit wartet wie wild auf ihn. Und viele Freier warten auch. Auf die nächste Mahlzeit und auf ihre Chance von der Königin von Ithaka endlich erhört zu werden. Doch entgegen der Überlieferung sind nicht alle Freier uninteressant und nicht alle Dienerinnen folgen brav dem Königshaus und der Staatsräson. Aus so einer Situation entstehen Probleme. Tödliche Probleme. Und wenn der Hausherr dann doch wiederkommt, kann Homer auch nicht mehr helfen. Die griechischen Gottheiten sowieso nicht. Und das Publikum muss höllisch aufpassen, denn die Rachegötter strecken schon ihre grausigen Finger nach jeder armen Seele in der alten Madlschule. Ein komisch-dramatisches Spiel mit einem großen, ungespannten Bogen über eine frühe Krise in Griechenland.

Genau so. Ganz genau so. Ich hab sehr viel lachen müssen und vor, mir die Produktion noch einmal anzusehen. Falls wer mitgehen mag: gern. Einfach Bescheid sagen. (Termine: 8. /9. / 15. / 16. / 22. / 23. / 29. / 30. April 2016; 6. / 7.** / 13. / 14. Mai 2016.)

 

* Was sie im übrigen tat, weil Gabi mir zu meiner ganz großen Freude immer die Aufzeichnungen auf DVDs nach San Bruno geschickt hat, wofür ich ihr auf ewig zu Dank verpflichtet bin.

** Am 29. und 30. April und am 6. und  7. Mai kann ich nicht mit; da bin ich verreist.

In eigener Sache

Wie ich höre, liest man manchmal tagelang nichts von mir, um dann auf einmal von einem ganzen Pulk neuer blogposts quasi überrollt zu werden – obwohl ich treulich über einen längeren Zeitraum gedichtet und veröffentlicht habe.

Das habe ich denen bei wordpress erzählt, und die haben mir heute geschrieben, der bug sei gefixed und ab sofort sollten die Einträge wieder zu dem Zeitpunkt erscheinen, an dem ich sie publiziere und nicht erst dann, wenn ein verschlafenes tool mitbekommt, dass da einiges in der queue steht.

Ja dann. Dann ist jetzt wohl hoffentlich alles wieder gut.

Blogpost mit Katzenbild

Ich bin eher nicht der Typ, der über anderer Menschen Unzulänglichkeiten lästert (nein, nein, und nochmal neihein), aber die Konversation, die ich jüngst in der U-Bahn mitgehört habe, hat viel zuviel Anekdotenpotential, als dass sie nicht weitererzählt werden müßte. Und wir anderen Mitreisenden habe alle, den Blick fest gen Boden gerichtet, nicht über die Dame gelacht, sondern mit ihr (ja doch, ja, ganz bestimmt, voll ehrlich).

Also es war so: aus einem mit drei Damen und ihren Einkaufstüten voll besetzten Vierer schmettert der Walkürenritt und nach einem Blick auf ihr Mobiltelefon teilt die eine den anderen mit, ihre Tocher werde sich verspäten, sie habe ihr diesbezüglich eben ein Whiskas geschickt.

Ich find das sehr schön. In your face, WhatsApp!

katzen würden

Fernsehen

Ich habe ja immer noch keinen Fernseher, aber das macht nix, solange die Sendeanstalten nur ihre Mediatheken pflegen. Wenn ich dann auch noch von irgendwoher mitbekomme, was auf dem Programm steht, dann gucke ich auch mal was und bin heilfroh, dass ich streame, weil ich um 20:15 Uhr zur Tatortzeit üblicherweise noch nicht soweit bin.

Letzten Sonntag zum Beispiel. Tatort München “Mia san jetz da wo´s weh tut”, hochgejazzt bis zum Gehtnichtmehr – der Leitmayr und der Batic ermitteln im Milieu. Ich setze mich also gegen kurz nach neun entspannt aufs Soffa und dann zeigt man mir dickstes Balkanpathos und resignierten Bayerngrant, Aggro Grünwald in Pastell im pastellfarbenen Loft, einen Ludenwiener Kottanscher Prägung und seine Posse, einen Amoknerd auf Speed, eine kleine zwei-, dreihundert-Personenfeier im Die-Da-Oben-Anwesen (Villen sind ja sooo Derrick), eine edle Hur’ mit Goethestrassenbettelelendsblick (“help me”-Flüstern statt Schänderschlachten) und ich muß mich recht ärgern über all diese Karikaturen und bin nimmer so entspannt. Man möcht gar kein gutes Haar an diesem Schund lassen. Außer einem. Die Musik, die war gut.

Hätte ich nicht einen Toni, der mich daran erinnert, dass manchmal auch gute Sachen kommen, ich hätte es mit dem Fernsehen erst mal wieder gelassen. Ich habe aber einen Toni, und darum bin ich auf die letzte Folge der “Anstalt” hingewiesen worden und habe gesehen. War das ein Spaß! Allen, die diese Folge noch nicht angeschaut haben, sei sie sehr ans Herz gelegt. Gibts hier: http://bit.ly/1oAYvbu.

Musikantenknochen

Laptop, Notizbuch, Stift, Headset, bis zum Anschlag volle Kaffeetasse, der ganze Kladderadatsch – ich hab immer beide Hände voll, wenn ich mich auf den Weg in ein Nachbarbüro mache, um an einer Telefonkonferenz teilzunehmen. Und dann ist die Tür zu. Und dann drücke ich einfach mit dem Ellenbogen die Klinke runter, die Tür geht auf, ich durch und schließe sie mit einem eleganten Hüftkick wieder. This is nämlich not America.

In den USA haben nämlich alle Türen Drehknäufe. Tür zu bedeutet: entweder so lange dagegen treten, bis irgendwer aufmacht oder Laptop, Notizbuch, Stift, Headset, bis zum Anschlag volle Kaffeetasse, den ganzen Kladderadatsch irgendwohin zurücktragen, wo sie gefahrlos abgestellt werden können, Türe selbst öffnen, Laptop, Notizbuch, Stift, Headset, bis zum Anschlag volle Kaffeetasse, den ganzen Kladderadatsch drin vorsichtig abstellen und nochmal los, die Türe schließen.

Es wußten vielleicht viele nicht, aber das belegt glasklar: Deutsche sind viel größere Ellbogentypen als Amerikaner.

Neulich abends in der Vorstadt

Jüngst habe ich mich mit einem Spezl in Hanni’s und* Joschi’s Hadener Bistrot auf ein Feierabendbier getroffen, aber nur, weil der Googlemops diese Lokalität als die beste Treffschnittstelle für den für beide jeweils am wenigsten umwegigen Heimweg identifiziert hatte. Wir sind nebenberuflich Strenggrammatiker und wenigstens einer Fremdsprache mächtig und damit, wie sich bald herausstellte, nicht direkt Mitglieder der Zielgruppe dieses Etablissements.

Der Abend wurde aber trotzdem ganz nett, nicht zuletzt, weil wir sehr viel Freude an der handgemalten Tagesgerichtespeisekartentafel hatten. Höhepunkt war der vom Küchenchef empfohlene Hauptgang Rip Eye steak mit cole slow, gefolgt vom Desert: Muss au Chocola**.

Glückwunsch. Broken Auswärts, spoken perfect!

* Nein, leider nicht Nanni. Und ja, ich fands auch schade.

** Klingt fast schwäbisch und würde in diesem Falle übersetzt mit: “[Ich] muß auch schon Cola [trinken, weil ich so müde bin].”