Post vom Headhunter

Er schreibt: Projekte oder Mцglichkeiten, die dieses Profil treffen, nehmen Sie Kontakt mit mir auf. Wenn nicht, bitte entschuldigen Sie meinen Eingriff.

Mach ich, ich entschuldige den Eingriff … WTF?

Zeitgeist

Seit Terry Pratchetts “Good Omens” wissen wir, dass alle Musikkassetten in den Handschuhfächern von Autos nach circa zwei Wochen (ganz genau: one fortnight) zu “Best of Queen” werden. Eigenen Untersuchungen habe ich die Erkenntnis zu verdanken, dass bei allen Büchern, die auf staubbedeckten Bücherregalen vergessen werden, der Autorenname erlischt und fortan und für immerdar durch Heinz G. Konsalik ersetzt wird.

Die Vermutung, dass Fernsehgeräte, die unbeobachtet laufen, nach zwei bis drei Nächten nur noch “Bares für Rares” ausstrahlen, ist derzeit noch unbestätigt. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings hoch.

Irgendwas mit Vertrieb

Er komme von der Stadt München, erzählt der schnieke junge Mann an meiner Tür mit vor Stolz schier berstender Stimme und habe jetzt eineinhalb Jahre lang superschnelle Glasfaserkabel verlegt und ich denke so bei mir “Oh ja, ich kann mich gut erinnern. Das ganze Viertel eine Baustelle. Gehwege und Straßen aufgerissen, abenteuerlich enge Schrammdurchfahrten zwischen rot-weißen Absperrflatterbändern und geparkten Fahrzeugen, Lärm, Staub… Und das war der tapfere Kerl hier ganz alleine. Huiui! Aber andererseits, es ist vielleicht gar nicht recht, so rumzumotzen. Hadern hat es jetzt immerhin, das superschnelle Kabel und eigentlich ein rechtes Glück, verglichen mit dem, was man sonst so über Internetabdeckung und Geschwindigkeit… Ja?”

So erwartungsvoll, wie der Herr mich anschaut, hat er gerade eine Frage gestellt. Hmmmm. “Tschuldigung, ich war gerade abgelenkt. Was…?” Das sagt er, sei kein Problem. Gar kein Problem nicht. Er habe nämlich schon alles für mich vorbereitet und drückt mir sein Klemmbrett in die Hand, ich müsse nur noch hier, hier und hier unterschreiben und da meine Bankverbindung eintragen und dann hätte ich es auch, dieses superschnelle Glasfaserkabel, das er die letzten eineinhalb Jahre für mich…

“Moment”, sage ich. Und dass ich gar nicht die Bauaufsicht bin und seine Arbeit gar nicht abnehmen kann. “Und was unterschreibe ich da eigentlich? Und wofür die Kontonummer?” Ja, wo er doch jetzt das Kabel für mich verlegt habe und ich hätte doch wohl Internet? Immerhin wartet er, bis ich bestätigend nicke. Zum Jasagen läßt er mir keine Zeit, das macht er selber. Ja, und ich wollte ja wohl schnelleres Internet? Ja, und darum hätte die Stadt München hier für mich…

“Hmmmm,” sage ich. Und dass ich gar nicht gewußt habe, dass die Stadt München auch ein Internetprovider ist (sowas kenne ich nur von San Bruno Cable). Ja, das wäre auch kompliziert, meint er, dafür hielte sich die Stadt München ein eigenes Unternehmen, die Firma M-Net nämlich und wenn ich hier, hier und hier unterschreibe und da meine Bankverbindung eintrage, dann würde M-Net im Auftrag der Stadt München mir zukünftig über das superschnelle Glasfaserkabel Internet liefern.

“Jetzad,” sage ich. Und dass die ganze Aktion hier auf einen Providerwechsel hinauszulaufen scheint. Und dass er vielleicht damit hätte eröffnen sollen. Dann frage ich ihn noch, ob er mir was besseres bieten kann als mein aktueller Provider und dann sagt er, dass er das nicht kann und dann schicke ihn fort und gebe ihm noch auf den Weg, dass es keine Art ist, anderer Leute Lebenszeit solchermaßen zu vergeuden.

Weil: Ich habe nichts gegen Menschen, die mir was verkaufen wollen. Außer mich für dumm.

Es kann nur einen geben

Dem einen oder der anderen treuen Leser*in mag aufgefallen sein, dass der flockblog seit heute ganz anders aussieht. Das hat seine Richtigkeit und liegt daran, dass der flockblog nicht mehr im Design Kubrick daherkommt, sondern seit allerneuestem in Phlox (bei dem Namen kann frau doch gar nicht widerstehen). Mir wurde nämlich jüngt mitgeteilt, dass “die Unterstützung der PHP-Versionen 4 und 5 eingestellt wird!” und ich mich gefälligst sofort kümmern soll.

Habe ich auch umgehend getan und den Auslandskorrespondenten und “größten Flockadmin aller Zeiten”* eingeschaltet. Der hat nun tagelang gewerkelt und upgedatet und gewurschtelt und nebenher festgestellt, dass WordPress das alte “Theme” gar nicht mehr unterstützen mag. Mein lumpiger Beitrag zu den Reparaturarbeiten war bis dato die Auswahl des neuen Designs. Und das weitere Befüllen mit Inhalten, latürnich.

Ich sollte mich noch mit ein paar Lay-out-Kinderkrankheiten beschäftigen, aber ihr werdet bald sehen: so schön war der flockblog noch nie!

@Toni, The Inglorious Flockblog Admin: Stimmt, du bist der Beste! Danke!

* Sagt er.

Zeichen und Wunder

Hätte ich auch nie für möglich gehalten, dass ich einer Bento-Überschrift einmal uneingeschränkt zustimmen kann. Da schau.

Bloß eins noch, Bento. Ich glaub, ich kann das ganz alleine. Nimm deine Griffel weg.

πάντα ῥεῖ

Man möchte gar nicht glauben, wie oft man am Tag den Wasserhahn aufdreht. Nur um festzustellen, dass es aus der Leitung zwar immer noch stöhnt wie aus einem Feldlazarett, die tröpfelnde Wassermenge sich aber weiterhin unterhalb des Teelöffelmeßbereichs bewegt.

In den Gängen und Aufzügen der Wohnanstalt trifft man auf unbestätigten Tratsch (“Sie (wer auch immer “sie” sein mögen) wollen um XX:00 Uhr das Wasser für eine Stunde oder auch nur für eine halbe wieder aufdrehen”) sowie weltkriegs- oder immerhin nachkriegserfahrene ältere Damen mit Wannen, Kübeln und Eimern in ihren Einkaufswagerln auf Forschungsreisen zur Waschküche / dem Hausmeisterkeller oder andere obskure streng geheimgehaltene Quellen. (Ein unter der Hand weitergereichter Hinweis ist der Blumenladen gegenüber.)

Ich habe für mich beschlossen, dass vor der Reise eine Katzenwäsche mit Mineralwasser reichen muß und ich nach meiner Rückkehr weitersehe. Als dann aber freitags nach 21:00 Uhr doch, wenn auch seltsam gurgelnd, Wasser aus dem Hahn kommt (wie gesagt, man weiß gar nicht, wie oft am Tag…), und nach 10 Minuten immer noch, ändere ich meine Pläne. Erst mal Klo spülen, dann Sabine duschen und Haare waschen und als danach das Wasser immer noch läuft, die Spülmaschine anstellen. Mei, ist das schön.

Besten Dank den Rettern von den Stadtwerken!