Fly him to the Moon


Friend,

Did you hear about our new product?

We’re about to launch our BRAND NEW Official Make Space Great Again Hats, and the President specifically asked us to reach out to YOU to make sure you get one.

President Trump only authorized the production of 500 of these LIMITED-EDITION hats, and because you’re one of his best supporters, we’re saving one just for you.

We can only hold your hat for ONE HOUR before we release it to the next Patriot, so don’t wait.

Please contribute $35 within the NEXT HOUR to receive your LIMITED-EDITION Make Space Great Again Hat. >>
 
CONTRIBUTE $250CONTRIBUTE $100CONTRIBUTE $50
CONTRIBUTE $35CONTRIBUTE ANY AMOUNT


President Trump just sent American Astronauts into space on an AMERICAN rocket for the FIRST TIME in nearly a DECADE. There’s no better way for you to show your support than by wearing one of these iconic Make Space Great Again Hats.

You have ONE HOUR to claim your hat before we give it to the next Patriot. Get YOURS now.

Please contribute $35 IMMEDIATELY and we’ll send you one of our Official Make Space Great Again Hats.

Thank you,

Team Trump 2020

P.S. As always, everything is proudly Made in America.
 CONTRIBUTE $35

Gestern Abend in der Unterfahrt: Axel Wolf & Hugo Siegmeth mit “FLOW”

Wer hätte gedacht, dass Jazz und Barockmusik sich so wunderbar ergänzen? Das Girl from Ipanema perlt von Wolfs Laute, kongenial begleitet, wohlgemerkt: begleitet von Siegmeths Saxophon. Danach spielen sie Standards der alten Jazzer Händel, Parker, Mingus, Monk und Monteverdi und ich kriege den Mund vor lauter Staunen gar nicht mehr zu. Wie unglaublich schön und meditativ und unaufgeregt und herrlich stimmig zusammengeführt.

Man kann dem Team der Unterfahrt gar nicht genug danken fĂĽr all die Konzerte, die sie in der Wegsperrzeit organisiert und gestreamt haben!

C-Schnipsel – Die Reiseedition

# Schlimm genug, klagt die Kollegin, dass ihr Urlaub in Marbella abgesagt werden musste. Aber die Eifel als Ersatz, das sei die eigentliche Katastrophe. Wo sie doch noch deutlich unter 50 sei…

# Booking.com scheint eine ganz eigene Virusvermeidungsstrategie zu haben. Warum, schreiben sie mir, nicht erst mal klein anfangen? Sabine, traveling again? Start with a weekend trip. Und wenn ich mir da nix hole, sei das ein Zeichen, dass ich wieder mit Fernreisen loslegen könne. Und bitte alles schön über ihre Plattform buchen. WTF?

# Wenn ich noch einen Prospekt ins Haus kriege, der mir die Schönheit Ă–sterreichs oder die VorzĂĽge von Urlaub dahaom* nahelegt, dann beiĂź’ ich wen.

# Fernflugreisen seien jetzt wieder ein Abenteuer, höre ich in einem längeren Radiofeature. Weil man ja nie weiß, was in der Fremde passieren könne und wie das dann ausgeht, seit Heiko Maas keine Heimholaktionen mehr anbiete. Uiuiui! Kann es sein, dass wir da für ein rechtes Ersteweltproblem ordentlich Sendezeit geschunden haben?

# Vor der desaströsen Wahlkampfveranstaltung 45s in Tulsa kursierten im Web so schöne Wortschöpfungen wie Oklacovid und Coronapalooza. Armes Oklahoma.

# Neulich eingeladen gewesen: Düngerevents lädt ein zur Teilnahme Ihres Events „digitale Feldtage“. (Originalzitat mit Originaltippfehlern.)
Verlockend. Trotzdem nicht hingegangen.

* Das wäre in meinem Fall das katholischen Jodmangelgebiet vor München. Ich kann an mich halten. Da bleib ich lieber in der Stadt.

O schmölze doch dies allzu feste Fleisch

Der Skandal um den Ausbruch von TK-Corona in den Fleischfabriken des Schweinekönigs vulgo Kotlett-Kaisers Clemens Tönnies habe zum GĂĽterslockdown gefĂĽhrt –

– und darĂĽber hinaus zu einem Kreativitätsschub bei den wortschöpfenden Damen und Herren von der Presse.

Wolle MĂĽtze kaufe?

Ein Bekannter von mir hat sich “nur aus Versehen” in die Trump-Wahlkampf-UnterstĂĽtzer-Liste eintragen lassen. Er bekommt seitdem täglich zwei, drei, sieben solcher Bettelbriefe. Mir leitet er die schönsten weiter, die teile ich dann mit euch. GroĂźes Plus: wir mĂĽssen uns nur leicht angeekelt drĂĽber amĂĽsieren und haben sonst weiter nix mit 45 zu tun.

TRUMP PENCE MAKE AMERICA GREAT AGAIN  
Friend,
For the first time in a long time, we just launched our BRAND NEW, limited-edition 2020 MAKE AMERICA GREAT AGAIN Hats and we want YOU to have yours FIRST.

These hats are absolutely ICONIC and, because you’re one of the President’s TOP supporters, we’re giving YOU PRIORITY-ACCESS so that you can get yours before anyone else.

We expect these hats to sell quickly, so be sure to get yours NOW before they’re gone.

Please contribute $45 in the NEXT HOUR and we’ll send you one of our iconic red 2020 MAKE AMERICA GREAT AGAIN Hats. >>
  Contribute Now to Get Your Brand New 2020 Make America Great Again Hat.
CONTRIBUTE $250 CONTRIBUTE $100 CONTRIBUTE $50
CONTRIBUTE $45 CONTRIBUTE ANY AMOUNT


President Trump promised you he would Make America Great Again, and that’s exactly what he’s doing. With your support, he’ll do it for FOUR MORE YEARS!

We are only offering these limited edition hats to a very small group of supporters, so DO NOT share this email with anyone else.

Just contribute at least $45 IMMEDIATELY to get your ALL-NEW 2020 Red Make America Great Again Hat.

Thank you,

Team Trump 2020

Vorhin auf dem Markt

Die Eierfrau gibt der Kundschaft zu jedem gekauften Karton noch ein Extraei. Warum? Ihre Hühner, sagt sie, hätten die Open-Air-Saison ausgerufen und sich in die Hühnerköpfe gesetzt, lieber draußen als drin zu legen. Manchmal komme es dann eben vor, dass sich ein Ei schon einen Sonnenstich geholt habe, bis man es finde.

Wie man das denn erkenne, will daraufhin eine Dame in der weitläufigen Schlange wissen. Sie bekommt umgehend Antwort vom Chor der Erfahrenen Hausfrauen um sie herum (fast einstimmig, übrigens): Eier immer einzeln über einer Tasse aufschlagen.

Ich räsoniere im Abgehen, wie lange ich das eigentlich schon weiß und genauso mache. Wird wohl heute nicht mehr gelehrt. Wahrscheinlich waren Eier früher fauler als heute.

Muttermund

Meine weit ĂĽber 80-jährige Mutter teilt mir vorhin am Telefon mit, dass sie seit der Hitze gestern schielt. Ich reagiere auf die Nachricht mit Besorgnis, sie auf meine Besorgnis mit Unverständnis. Bis es ihr dämmert: “DafĂĽr bist du zu alt. Das sagen die jungen Leute heutzutage so, wenn sie faulenzen.”

Passt wie Schielbrille auf Nase.

Sommer in der Stadt

Auf dem Weg zum Büro, noch lang hin bis zum ersten Kaffee, strahlt viel zu fröhlich für die frühe Stunde ein übermannsgroßer Gartenzwerg von einem Anhänger. Tschuldigung, Herr Gartenzwerg natürlich (https://www.herrgartenzwerg.de/). Ein Zeichen? Und wenn ja, wofür?

Frisch koffeiniert höre ich bei weit geöffnetem Fenster, wie auf dem Nebenhof im Industriegebiet einer mit dem Sandstrahler Sand strahlt. Dazu singt er. Ununterbrochen und immer nur die eine Zeile aus dem Refrain eines alten Schlagers. “Alles, alles geht vorbei”. Alles in allem fĂĽr ungefähr zweieinhalb Stunden. Dann hat er Pause und ich hasse Drafi Deutscher.

Endlich zu Hause. Nach so langer Abwesenheit steht mal wieder ein Lebensmitteleinkauf an. Liste, Tasche, Maske, los. Es ist heiß und die dichte Mundnasenbedeckung erweist sich als sehr transpirationsfördernd. Meine Brille ist mit dem Ding sowieso dauerbeschlagen. Quasi Gesichtssauna. Voll ist es auch, irgendwer hat die Drängler rausgelassen und die Hälfte dessen, was ich brauche, ist nicht vorrätig. Das heißt Zwischenstop zu Hause und noch einmal mit trockener Zweitmaske zum Zweitsupermarkt. Inzwischen hasse ich alle und alles, ausnahmslos und mit Fug und Recht.

Endlich zu Hause (II) und aller weiteren Pflichten ledig. Ich sitze leicht behemdet mit nacktem Gesicht und einem freundlichen kĂĽhlen Getränk in lauer Luft auf dem Balkon. Vogelgezwitscher, vom Spielplatz her fröhliches Kindergeschrei und … was ist das? Ach wie hĂĽbsch. Keine Haus-, sondern Hofmusik. Drei Musiker spielen unten Weisen, ein kleines Publikum applaudiert von Wiese und Balkonen und ich ärgere mich einmal wieder, dass ich nicht genug von klassischer Musik verstehe, um die StĂĽcke benennen zu können. Aber als sie dann nach Tochter Zion noch Vom Himmel hoch anstimmen, denk’ ich mir meinen Kästner* und bin mir der Welt und diesem Abend auf einmal sehr versöhnt. …

* In einem Gedicht, das ich jetzt gerade nicht finden kann, beschreibt Erich Kästner böse langweilige Menschen mit den Worten: “Und sie singen keine Weihnachtslieder, noch nicht mal mitten im August.”