“Mein behandelnder Arzt hat mir gerade mitgeteilt, dass meine Tage aufgrund meines schlechten Gesundheitszustands gezählt werden.”
Die viel wichtigere Frage, die die Autorin dieser Spam-Bettel-e-mail aber nicht stellt ist doch: Wer zählt?
“Mein behandelnder Arzt hat mir gerade mitgeteilt, dass meine Tage aufgrund meines schlechten Gesundheitszustands gezählt werden.”
Die viel wichtigere Frage, die die Autorin dieser Spam-Bettel-e-mail aber nicht stellt ist doch: Wer zählt?
… ist Gouverneur geblieben.
Alles andere, Kalifornien, hätte mich aber auch schwer enttäuscht.
Morgens gleich nach dem Aufstehen die Lampen anmachen müssen und abends beim Heimkommen gleich wieder – braucht kein Mensch.
Aber mich fragt ja keiner. Und Reifenwechseln muss ich auch noch. Hrrrgnnn!
… schreibt mir einer heute. Und weil das Internet, im Gegensatz zu mir, offensichtlich ganz gut Türkisch kann, weiß ich jetzt, dass ich ein Kompliment bekommen habe. Hach!
Was bisher geschah: Neulich, vor knapp zwei Wochen, im Olymp. “Z’weng deiner…” schimpft Fräulein Thalia den großen brummigen Donnerwetterregengottkollegen, “z’weng deiner (doch, doch, so reden die Oberen miteinander, wenn das Volk nicht zuhört) hat grad a amal die Hälfte der Gäste die Premiere sehen können. In einer Lustspielstube, statt im Garten. No amoi gähd des fei neda! Jetzt reißt du dich aber z’samm, du Gott, du greisliger!”
Ja, und wie das so ist, wenn das Fräulein Thalia die Stimme erhebt… dann hört ein jeder und tut wie ihm geheißen. Und deswegen haben Rothmüllers Räuber auch jede ihrer geplanten acht Vorstellungen Mitte September bei einer stabilen Warmwetterlage im Garten gespielt und nicht ein Tropfen Regen ist auf das glückliche Publikum gefallen.
Oder aber es war ganz anders und es ist einer auf Wallfahrt gegangen. Oder eine. Und hat in einer kleinen Votivkapelle irgendwo am Wegrand ein Ratatatamarterl aufgestellt. Ein Maschinengewehr war drauf und ein Tut, ein Referent, eine pinke Turnerin, eine Oma, viele Haare und ein fossiles Früchtebrot. Und dann hat der/die/das Wallfahrende dafür gebetet, dass die Menschen nicht mehr zum Lachen in den Keller gehen müssen, sondern draußen dürfen. Das haben die Kapellengötter ganz schnell durchgewunken, und wenn sie das Marterl nicht gelöst haben, dann raten sie heute noch…
Sicher ist nur eins: irgendwie müssen Götter involviert gewesen sein.
Ich habe mir ein Kissen gekauft und darüber hat sich der Kissenhersteller so sehr gefreut, dass er mir unbedingt einen Kissenbezug schenken wollte. Es gäbe, schreibt er mir, Kissenbezüge jeder Couleur, einfach aussuchen soll ich und und dann schickt er mir, was immer mein Begehr sein mag. Ein Klick, zwei Klick, drei Klick und ich bin bei der Farbauswahl angekommen. Vorausgewählt ist Anthrazit. Och nö, denk ich, vielleicht doch was Fröhlicheres für im Bett. Klar, sagt das Dropdownmenü vom Kissenhersteller und zeigt mir die restliche Auswahl: Schwarz.
* Herrn Ford, Autohersteller und Herstellungsautomatisierer wird folgendes Zitat zugeschrieben: “Any customer can have a car painted any colour that he wants, so long as it is black.”
Leider sind meine Arabischkenntnisse nicht gut genug, um meine Vermutung zu belegen, ich glaube jedoch felsenfest, dass die Syrer die Sachsen des arabischen Sprachraums sind. Sprechen sie nämlich Deutsch, vermeiden sie hadde Gonsonanden wie der Teufel ein Weihwasserbecken.
Und deshalb habe ich auch jedes Mal einen Heidenspaß, wenn meine Friseurin Ipti (für Freunde Ibdi) mir wieder eine Backung in die Haare schmieren will.

* Rampensau-Rampage * Kinder aus der Krachmacherstraße * Second Amendment * Big Spender * Knallchargen * Gaudigauner * Ba-Ba-Banküberfall * The Gospel of Nonsense * Sangesbrüder, -schwestern, -terrier aller Länder * Viva Las Vegas * Tempeltänzer * Hagelkugel * Bad Cop * Jane-Fonda-Foundation * Spaßmacher * Comedian Harmonists * Bang Bang * Vielen Dank für die Blumen * Lärmtüten * Bänker & Schränker * Kaschperl * Notenverbieger * Pow-Pow-Pazifisten * Bleivergiftung * Blumen des Morgenlands *
Ich könnte noch stundenlang so weitermachen (könnt ich nicht, sonst würd ich ja) und hätte doch noch nicht beschrieben, was mir gestern Abend ein Hach! nach dem anderen von den Lippen riß. So schee scho! Die Rothmüller-Truppe, will heißen Alex Liegl, Constanze Lindner und Michi Altinger (alphabetisch, weil gerechter geht nicht) unter der bekannt grausamen Regie von Gabi Rothmüller haben einen Abend lang Menschen unterhalten. Menschen, die genau das bitter nötig hatten. Nämlich, an einem vollkommen unerwartet noch nicht zu kalten Abend draußen zu sitzen und einfach voller Spielfreude bespaßt zu werden. Mit Musik (Quadruple-Hach!) und Tanz (Sextuple-Hach! für Choreographie und Umsetzung), Witzen (mein Liebling hat einen Bart, der einmal bis zum Eingang der übernächsten U-Bahn-Station reicht, du böse böse Uhr), Jingles, Werbung (popkulturelle Anspielungen für meine Altersgruppe), ich nenn’s mal “Zitate” aus anderen Stücken, weil ich ein netter Mensch bin, einem Gospel-Chor und seinem Reverend Baxter, Kalauern, flitzfrechen Dia- und Trialogen, schrägen Wortschöpfungen, herrlich blödsinnigen Kostümen und Haarprachten, deren Schöpfer ein ganz ganz großes Extralob verdient haben. Außerdem, falls ich das noch nicht erwähnt haben sollte, ein Triplet an Rampensäuen, von der Regisseurin dazu ermutigt und ermächtigt. Weiter so!
Worum es geht? Ms. Bonnie Parker und Mr. Clyde Barlow sind seinerzeit gar nicht im Kugelhagel in ihrem Ford V8 von uns gegangen worden, sondern haben sich irgendwie da rausgemogelt und leben jetzt in einer eher schlechten Neighborhood (Hach! Hach! Hach!) und passend dazu eher schlecht als recht von ungelenker Kleinkriminalität (Hundeentführung, Enkeltrick etc.). Und weil die Haustür kaputt ist, steht alle Nase lang irgendwer im Wohnzimmer, den sie da gar nicht haben wollen. Und weil es eine Türenklappkomödie ist (wer “Nackter Wahnsinn” denkt, ist nicht ganz falsch und hat wohl ein “Zitat” erkannt), verschwindet ständig irgendwer hinter einer der drei Türen auf der Bühne und irgendwer anderer kommt rein. Drei Schauspieler (nun gendere wer will, 1 Dame (nun ja) und 2 Herren (nein, nein, nein)), grob geschätzt 95 Kostüm-, Haar- sowie Geschlechtswechsel pro Person, knapp 30 Rollen, alle Konstellationen. Bis hin zu einmal Bühne leer, weil alle hinten zu tun hatten. Sehr schöner Moment, das.
Das Publikum willens und wohlwollend und dankbar. Genau, dankbar. Szenenapplaus nach jeder Szene, lautes, befreites und befreiendes Lachen. Man wollte es schön finden und das war es auch. So ein Riesenspaß!
Vielen Dank! Euch, die ihr euch mit Freude für uns alle so schön zum Deppen gemacht habt! So ein Riesengeschenk!

@Alle Lesenden: Hingehen. Anschauen. Freuen. Noch bis einschließlich 12. September (Nebenbei: wer weiß, wann’s dann mal wieder geht).
Zur Begrüßung ein Wetter, das noch nicht mal das Überwerfen des dünnen Baumwollhoodies bedarf – das lob ich mir. Weiter so.