
Die erste Meldung hat mich zu einem Gedicht inspiriert. Zu makaber?
Wenn der Sturm vom Deich her weht,
den Radler es vom Rade hebt.
Zur zweiten Meldung die Frage: Passt Rot wirklich zu BJs Haaren?

Die erste Meldung hat mich zu einem Gedicht inspiriert. Zu makaber?
Wenn der Sturm vom Deich her weht,
den Radler es vom Rade hebt.
Zur zweiten Meldung die Frage: Passt Rot wirklich zu BJs Haaren?
Meine Referenzregisseurin berichtet von der vordersten Kleintheater- und Kabarettfront. Und die Neuigkeiten sind nicht schön. Anfangs, ja, da seien die potentiellen Zuschauer freundlich und verständnisvoll gewesen, wenn wegen Covid schon wieder eine Veranstaltung abgesagt oder auf den St. Wannauchimmer-Tag verschoben werden mußte. Die meisten hätten auf Rückerstattung verzichtet und lieber das Geld für die nun einkommenslosen Künstler gespendet. Im letzten Herbst aber habe sich das Blatt gewendet. Wer nicht bekommt, was er will, bzw. von dem er ausgeht, dass es ihm nach anderthalb Jahren Pandemieertragens quasi zusteht, dessen Ton wird rauher. Das Verständnis ist verschwunden und die Spendenbereitschaft erst recht, vielmehr wolle man sein Geld zurück und zwar sofort und pronto.
Jetzt, wo die Programme langsam wieder anlaufen, sei das Publikum irgendwie verloren gegangen. Kaum Vorbestellungen und selbst die 50%-Auslastung (derzeitige Regel) werde oft nicht erreicht. Keiner da. Was die Künstler logischerweise in einen noch größeren Konflikt bringt. Spielen, obwohl es kaum kostendeckend möglich ist oder noch das letzte Häuflein Aufrechter wegschicken?
Darum an alle: Auch wenn’s nicht mehr ganz so mundgerecht serviert wird wie vorher (IN München ist zaundürr): schaut, was auf den Bühnen und in den Kabaretts auf dem Programm steht. Bestellt Karten. Seid nett zu den Menschen im Vorverkauf. Sagt es euren Freunden weiter. Nehmt sie am besten gleich mit und geht als applaudierende Meute. Geht oft. Und macht Eintrittskarten wieder zu Geschenken!
Eine Welt ohne Kleinkunst und Kabarett wäre nicht zu ertragen. Tut was!
Bedankt!
Der/die/das Woke-Jungmensch (m/w/d) macht sich ja schon Gedanken. Beleidigen zum Beispiel. An sich okay, aber bitte diskriminierungsfrei! Dabei herausgekommen ist diese Liste mit “angemessenen” Schimpfwörtern:
Wobei sich wohl gerade bei der letzten Beleidigung empfiehlt, sie nicht in einer erregten Auseinandersetzung zu verwenden, denn da sind Verholperer und Versprecher garantiert.
WTF?
Quelle: https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/diskriminierungsfrei-beleidigen
Ich muss zur Zeit immer schon früh los, weil die Kollegen im Hunsrück das frühe Telefonat für sich entdeckt haben (hat wahrscheinlich irgendwas mit Würmern und Vögeln zu tun, naturverbunden wie sie sind). Heute war die Fahrt aber so überaus herrlich, dass ich nicht einen Moment mit dem Schlafabbruch gehadert habe.
Ich fahre nämlich direkt auf einen riesigen Silbermond zu, der im morgenroten Himmel schwimmt und dem der Sturmwind goldbestäubte Wolkenfetzen über das kraterige Antlitz treibt. Dann regnets rasch und als ich vor dem Büro aussteige, sind zwei leuchtende Monsterregenbögen über den Himmel gespannt. Hach im Quadrat. Doch.
Man muss nach so viel Ah- und Oh-Erlebnis nicht unbedingt arbeiten gehen. Es ist dann aber auch nicht mehr schlimm.
Die von ihm vorgeschlagene Vorgehensweise sei, befindet ein Kollege im Konferenzcall heute, “geboten und gesund”. Ich hätte ja, selbst wenn ich nicht seiner Meinung gewesen, zugestimmt, einfach, weil ich die Formulierung so schön finde.
Die wird man in nächster Zeit wahrscheinlich auch von mir hören.
Es nimmt dem Umstand schon sehr viel von seiner Dramatik und Brisanz, wenn man bei der Verlesung eines Zeitungsartikels anderen von den Gefahren des weltweiten Waffelschmuggels vorträgt.
Der Kollege berichtet von einer sehr aus dem Zeitrahmen gelaufenen Besprechung, wo man vom Hundertstel auf Tausendstel gekommen sei.
Hat wahrscheinlich grad mal fünf Minuten länger gedauert…
Die BILD-Zeitung, verliest heute der Pressestimmenverleser im Autoradio, sei gar nicht zufrieden mit den unzureichenden Öffnungsmaßnahmen hierzulande.
Ich darf zusammenfassen: Wir leben im lockerungslosen Lauterbachland. Und jetzt alle: “Lolo, Lala, Lolo, Lala, Holldriho.”
Wie ich schon in meiner Rezension des Sayginschen Erstlings “Feinde” angekündigt (https://flockblog.de/?p=45666), wollte ich mir bei Gelegenheit auch diesen zweiten Band vornehmen, und welche bessere Gelegenheit fürs Dicke-Wälzer-Weglesen gibt es, als 2 x über vier Stunden Zugfahrt?
Hmmm. Ja. In den ersten hundertfuffzig Seiten läßt sich die Story an sich gut an. Frau Saygin trennt ihre Helden voneinander und läßt Isa allein, ja, weiß nicht, “ermitteln” irgendwie; nicht länger mehr in Köln, sondern undercover in Berlin. Wegen Atmo und so. Sie kennt sich im psychotherapeutischen und im Drogenslang (dit is Bahlin!) aus und hat offensichtlich auch schon einmal in einer namhaften Kanzlei das dortige Gockelmachomachtgehabe mitbekommen. Soweit, so Atmo, so cool geschrieben. Fein.
Doch dann geschehen Sätze wie diese anatomische Unmöglichkeit “…während sie auf unfassbar obszöne Art übergroße, fleischrote Erdbeeren zwischen die leicht geöffneten Lippen gleiten ließ” und gleich auf der Seite nach der Hommage an den ollen Kinski wird das Wesen der Maßschusterei erklärt “…diese beiden alten weißen Männer in ihren Maßanzügen aus London und den auf individuellen Leisten gefertigten Schuhen” und mir steigt langsam die Galle hoch. Haben die bei Heyne den Lektor noch in der Probezeit rausgeschmissen?
Die Inhalte bewegen sich zwischen Wirtschaftsverbrechen, (faschistischer) Weltverschwörung und Werbung und interessieren mich zunehmend weniger. Der vor kurzem noch hoffnungsfrohe Lektor meldet sich zwischenzeitlich arbeitslos und dieser Satz geht in den Druck: “Etwas in Isa verschob sich. Moralische Glaubenssätze rammten gegeneinander und verkanteten sich wie tektonische Platten.”
Und dann habe ich diesen mit dem Deutschen Krimipreis 2021 ausgezeichneten Schund nur noch ausgelesen, weil der Zug erst in Aschaffenburg und es draußen schon dunkel war.
Nicht lesen. Lieber die Wand anstarren.
Nein, das ist eigentlich falsch. Es handelt sich vielmehr um Gehörtes, quasi “Auditionen”.