C-Schnipsel – Die Barbier-Ausgabe

Es soll Menschen geben, die gehen mit einem ausgerissenen Zeitungsausschnitt zum Friseur ihres Vertrauens und bestellen “das da”. Für barttragende Männer hat die amerikanische Gesundheitsbehörde schon 2017 gleich 36 “Facial Hairstyles” identifiziert sowie deren Maskenkonformität untersucht. Auch eine Möglichkeit, sein Geld zu verdienen…

Neu auf Netflix: The Legend of Vox Machina

Wenn ein paar Kumpel mit Leidenschaft über Jahre “Dungeons & Dragons” spielen und so überzeugt sind von der Welt, die sie geschaffen haben, dass Crowdfunder ihnen eine (Zeichentrick-)Verfilmung finanzieren, dann kommt “The Legend of Vox Machina” dabei raus.

Ein temporeicher, wortwitziger, fröhlich zusammengeklauter Mix, in dem eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus allerlei Fabelwesen, Elfen, Gnome, Giganten etc. sich den Bösen, namentlich Dämonen und Drachen, tapfer entgegenstellen und gedroschen und geschossen wird, was Bögen bis sehr steampunkige Waffen hergeben.

Gute Unterhaltung, die auch nicht mehr als das sein will, guter Soundtrack, lose Sprüche. Doch, das ist schon sehr fein und sollte angesehen werden. Vielleicht kann mir dann jemand auch diese seltsame Licht-Jungfrau erklären, die sich mir so gar nicht erschlossen hat.

Anschauen!

C-Schnipsel – Die Der-Duden-ist-noch-nicht-dick-genug-Edition

  • Die Labore sind überlastet? Und wenn schon, dann schicken wir die Proben halt ins Lobor.
  • Keine Angst, hat der Papa mir gesagt…*
  • Was ein Krampf…
  • Und dann noch die Kollegen von der hiesigen Staatspartei:
    1. Frau Tandler junior und Konsorten

    2. Der Häuptling aller Teams:

  • Zum Schluß zwei Beispiele für schlimmes Denglish. Ja, ist gut gemeint. Aber.

* Und wer die popkulturelle Referenz verstanden hat, hat gleich mir den Remmler-Ohrwurm im Kopp. Wer nicht, kann ja hier gucken: https://www.youtube.com/watch?v=QVXRCpjqC34

Kontext (hier Popkultur)

In Hadern hängen große grüne Plakate, auf denen eine junge Grünen-Politikerin ihrem Wunsch nach Kontakt Ausdruck verleiht: “Rufen Sie mich an.”

Ich vermute, der Hintersinn ist Bürgernähe, es würde mich aber angesichts der Altersstruktur des Viertels doch interessieren, in den geistigen Ohren wievieler Passanten Peitschen knallen…

Relativ neu auf Netflix: Arcane

Selten so einen guten Animationsstil gesehen. Glaubhafte Figuren, sehr lebensnahe Körpersprache, Gestik, Mimik. Wow! Außerdem ein superduper Soundtrack! Hach!

Die Story ist nicht neu (andererseits, welche Geschichte ist das schon?), und basiert im wesentlichen auf zwischenmenschlichen Beziehungen. Schwestern, die als Kinder unzertrennlich sind, deren paar Jahre Altersunterschied im Teenageralter für große Konflikte sorgen und sie nun als junge Erwachsene zu unerbittlichen Feindinnen machen. Ein Krieger, der zum Pazifismus konvertiert und Anführer der “Unterweltler” wird mit dem Ziel, Lebensumstände zu verbessern, aber im wesentlichen den Status quo der Machtverteilung zu wahren, dessen Bruder, der das Heil im Aufstand gegen die da oben sucht. Wissenschaftler aus beiden Welten, die die Menschheit oder mindestens sich selbst retten wollen, im Zweifelsfall um jeden Preis. Intrigen, Familienränke, Kabalen, Liebe. Alles da. Das ganze in einem sehr steampunkigen Setting (Hach!), teils viktorianisch, teils Star Wars. Wer Zitate zu erkennen glaubt, hat mit Sicherheit recht.

Die Serie basiert auf einem Computerspiel, das ich nie spielen werde. Mich freut aber, dass ich diese Welt entdecken durfte und ich bedanke mich bei Herrn M. aus M. für die Empfehlung.

Anschauen!

Gelesen : Catherynne M. Valente – “The Past is Red”

Ein Büchlein wie ein episches Gedicht. Weltuntergang? Ja. Aber: Menschheit. Zäh. Nicht nur überleben, sondern leben wollen. Egal wie. Eine Ode auf Darwins These vom “survival of the most adaptable”. Die Hauptfigur Tetley ist ein Gedicht für sich. Und die Beschreibungen der Überbleibsel unserer Überflußgesellschaft: Triple-Hach!

Der Verlag Tom Doherty Associates hat für amerikanische Verhältnisse ein wirklich schönes Buch besorgt – zur Perfektion fehlt nur noch ein (natürlich mit dem Titel korrespondierendes) rotes Lesebändchen.

Unbedingt lesen! Lesen! Lesen!

Komische Frage

Die Gegenfrage kann hier nur lauten: Häh? (So eine Frage hätte ich von Bento selig erwartet, aber doch nicht von der ZEIT.)
Die korrekte Antwort ist selbstverständlich: Immer. Und überall. (Als ob Lesen eine Saison hätte. Oder Frühbucherrabatt.)

Ja, hier ist auch gut.