Grad noch rechtzeitig vor Ausstellungsende am 24. Januar haben wirs gestern Abend in die Kulturstiftung der Versicherungskammer geschafft und uns mit erstaunlich vielen anderen Besuchern große kontrastreiche Landschafts- und Tierphotographien und einige wenige Porträts von Menschen angesehen. Toll wars! Einige der Bilder sind mir ein bißchen zu pudrig, Fachleute wissen, daß der Künstler da mit besonders langen Belichtungszeiten (oder der Photoshop-Einstellung “pudrig”) gearbeitet hat, aber ich bin keine Fachfrau, ich gucke laienhaft. Mir haben seine Menschen und Menschenaffenporträts am besten gefallen, ich habe mir aber erklären lassen, dass er nach dem vielen menschlichen Elend, das er dokumentiert hat, sich daran ausgesehen und darum der Natur zugewendet hat. Ja. Verständlich. Aber trotzdem schade.
Leider haben die Ausstellungsgestalter das Glas vor den Bildern nicht entspiegelt und winzig kleine weiß-auf-schwarz gedruckte Erklärschilder viel zu tief unten angebracht; mindestens die Hälfte der Besucher war tief gebeugt und mit verkniffenen Augen damit beschäftig, neben dem Bild auch Information aufzunehmen. Das geht besser.
Wer Zeit hat, gehe dieses Wochenende noch rein. Es lohnt.
Anschließend kann man, wie wir, im Lehel gut italienisch essen (La Stanza) und sich anschließend in der Bar Roosevelt (Frank Delano, nicht Teddy) durch die sagenhaft sortierte Cocktailkarte trinken. Ich merke an solchen Abenden immer, daß ausgehen in München eigentlich Spaß macht. Das einzige, was mich davon abhält, das häufiger zu tun ist Winter und kalt und Mützeschalhandschuh und am liebsten daheim unter der Kuscheldecke liegen. Bei Frost ist Innerer, mein Schweinehund, wesentlich stärker als ich. Im Sommer kenne ich den gar nicht.