Am Montag nach einem langen Feiertagswochenende, habe ich mir gedacht, gibt es bestimmt viele “leftovers” (Reste). Wo doch Amerikaner ihre Unabhängigkeit gerne im Freundes- und Familienkreis vor allem mit sehr viel Fleisch essen zelebrieren. Also habe ich ein Firmenmittagessenpotluck ausgerufen auf daß ein/e jede/r bringe, was er/sie übrig hat. Habe ich mir gedacht. Aber “bloß Resterl”, das wollte doch keine/r auf sich sitzen lassen und so haben alle eigens etwas zubereitet. Mann, haben wir geschlemmt.
Als Vorspeisen wurden gereicht: Mini-Gurkensandwiches mit Dill, Soba-Nudelsalat, Parma-Schinken & Melone, Salamispießchen mit Mozzarella, Pumpernickel mit Ziegenkäse und hausgemachten Chutney (ja, ich), Guavenwürfel und noch mehr. Paul aus Australien hat Tri-Tip (http://bit.ly/1thOpNK) gegrillt. Und weil man von einem Fleisch allein nicht leben kann, hat er gleich drei Riesenklumpen Rind in unterschiedlichen Marinaden sowie jede Menge Hühnchen für die eher läßlichen Fleischfresser angeschleppt. Dazu wurden indische Gemüse (schwarze Kichererbsen in Feuersoße), gegrillte Paprika und Bananen sowie eine Monsterschüssel bunter Salat gereicht, außerdem chinesische Frühlingszwiebel-Pfannekuchen und Nußknackerbrot. Die Dessertfraktion war mit allem vertreten: französische Crepes-Pralinen, Chocolate Chip Cookies, Blueberrymuffins, Strawberry and Blueberry Buttermilk Bread, ein bunter Allerleiobstkuchen aus dem Flockschen und benachbarten Gärten.
Ich war fast glücklich, daß es ein paar Helden (erwartungsgemäß, always the usual suspects) doch verbaselt und außer sich selbst und viel Hunger nichts dabei hatten. Wir sind nämlich nicht nur alle sehr satt geworden, sondern haben lässig für morgen und wahrscheinlich auch noch übermorgen was über.
Ganz besonders gefreut hat mich, daß Kollegin Wei aus China wieder ihre Schweinsröllchen mitgebracht hat. Die liebe ich seit unserem ersten Potluck. Wie, Wei, muß ich denn bestellen, wenn ich das mal ohne dich essen will? Google hat Weis Recherche sabotiert: Google Translate kam mit “elbow flower”* daher und Google Image mit den verkehrten Bildern. Aber sie ist schließlich doch noch fündig geworden: “Next time you eat in Chinese restaurant you order Braised Pig Elbows.”
Ganz einfach, als Merkhilfe stelle ich mir vor, wie rosige Schweine wie klatschende Nachbarn mit einem karierten Kisserl unter den Schweine-Ellenbogen überm Koberzaun hängen.
*Ellenbogenblume, was für ein poetisches Gericht.