Filme, die wir auch nicht sehen wollen

Zur Zeit scheint der Algorithmus dem Irrglauben zu unterliegen, dass ich ein Faible für schlechte Horrorfilme habe und schlägt mir immer wieder neue vor…

Wissenschaftler finden Meteor in der Arktis. Er tötet den einen und infiziert den anderen. Eine nahegelegene Basis nimmt einen Überlebenden auf, um den Vorfall zu untersuchen. Die Identität des Überlebenden wirft Fragen auf.

Yummie

Seit dem “Salat mit Pferdestall” leuchtet mir der Begriff “Stallgeruch” irgendwie ein.

Subskribierung 

Dass ichs mit Fußball nicht so habe, muss ich, glaube ich, niemandem mehr erzählen. Was mir hingegen wirklich Freude macht, ist Elfmeterschießen. Sauspannend und schnell vorbei.

Weil ich außerdem auch noch gute Freunde habe, ist diese EM für mich gerettet. Man beschenkt mich nach der Verlängerung mit der Information, dass es gleich soweit ist, wer beteiligt ist sowie dem Kanal, auf dem zu empfangen sei und bis ich das eingestellt habe, gehts auch gleich los.

So wie gestern. Wenn ich dann das “wohl kürzeste Elfmeterschießen ever” gucke, dann verschießt Ronaldo nicht. Alle glücklich (bis auf die Slovenen vielleicht). So muss man das sehen. Wobei, ich persönlich bin ja ein großer Fan von “sudden death”. Wenn man das gelegentlich noch einführen könnte. Dann aber wirklich alle glücklich. Also ich.

Herzlichen Dank an die liebe Frau R. aus M. Weiter so!

Tatort

Eigentlich will ich seit langem schon den Tatort “Wofür es sich zu leben lohnt” mit der Faßbinder-Frauenriege (Hanna Schygulla, Irm Hermann und Margit Carstensen sowie als nicht zu unterschätzende Draufgabe Eva Matthes) wiedersehen. Den halten aber die Menschen, die bei der ARD für die Auswahl der “Klassiker” zuständig sind, nicht für einen solchen.

Aber immerhin stellen sie fast alle Murots mit Ulrich Tukur zur Verfügung. Und so habe ich mir für meine Rundfunkgebühren ein Doppelfeature mit den Allzeitlieblingen “Im Schmerz geboren” und “Murot und das Murmeltier” gegönnt.

Demnächst werde ich mal schauen, wie gut sich die Schimanskis gehalten haben.

“Unauthorized Exhibition – House of Banksy”

In der Tote-Stadt-Dystopie aus ehemaligen Konsumtempeln zwischen Hauptbahnhoflücke und Stachusbaustelle gibt es keine Waren mehr, sondern “Zwischennutzung”.

So auch die wirklich ausgesprochen gut gemachte Banksy-Ausstellung. Ich kann den Besuch wirklich nur empfehlen sowie auch die Mitnahme von hinreichend Trinkwasser, außerdem Fächer und am besten Sauerstoff in Flaschen. Man hat dort nämlich an alles gedacht, bis auf gute Übersetzungen der englischen Texte (aus “tainted children” werden “verdorbene Kinder” und so geht das munter mies weiter) und eine Lüftung.

Gelesen: Tom Gould – “Revenge of the Librarians”

Falls jemand noch ein Geschenk für seinen Lieblingsbücherwurm oder -würmin (??) sucht: das ist es! Tom Goulds Comic Strips sind witzig, anspruchsvoll und genau das richtige für diese G’scheidhaferl, die immer zu allem ein literarisches Zitat parat haben.

Mann, hatte ich Spaß!

Lesen! Lesen! Lesen!

Oder, s. o., verschenken. Mit dem Risiko, dass der so Beschenkte (generisches Maskulinum) einen permanent zwingen wird, das Buch mit ihm anzugucken. (“Das musst du dir anschauen. Ich erkläre es dir auch…”)

Aus dem Vokabelheft (Untersektion: Mißratene Werbung)

Ich habe nichts geht Anglizismen, wenn sie denn sinnig sind. Aber diese pseudomoderne arg verklemmte Anzeige da unten, die ärgert mich. Was, frage ich mich, wäre verkehrt an der Formulierung “Nie mehr furzen”? Oder meinetwegen “Furz ade!” oder so? Hmmm?

Vorhin, beim Wochenendeinkauf

Dass Fahnen von Balkons hängen oder an PKWs im Fahrtwind knattern, kennt man. Neu war mir die Variante des greisen Wackelpaares, das seine Rollatoren in den Nationalfarben geschmückt hatte.

Da kommt die ganze “AG Stimmung” nicht gegen an.

Gestern Abend in der Unterfahrt: Omer Klein und Sylvain Strauss – “Hidden Agendas”

Was für ein wunder-, wunder-, wunderschönes Konzert! Hach ad inf. (damit hätte ich dann die Höchstzahl an Hachs untergebracht und aus dem Weg).

Klein spielt alles, was Tasten hat und hat auf dem Flügel auch noch einen Aufbau an Schlagwerken, Strauss macht Klang mit Händen, Füßen, Drumsticks, Schlägeln, Besen, Glöckchen, Dings und Bums. Alleine der Moment, wenn er über seiner Zubehörauswahl sinniert, was denn nun passen könnte. Hach!

Wenn man die beiden Ausnahmekünstler zusammen erlebt, versteht man, warum es heißt, dass Musik gespielt wird (ja, ja, homo ludens und gscheid daher reden, lass ich gleich wieder). Denn sie haben ein mir bis dato noch nie unterkommenes Konzept. Einer fängt an, mit einer freien Improvisation oder Schubert oder einem Jazzstandard oder… und der andere hört sich rein und spielt dann mit. Da sind Klänge zusammengekommen, Töne und Rhythmen entstanden – ich habe noch nie ein Publikum mit derart glückverklärten* Gesichtern erlebt.

So schön. Vielen Dank!

* Den Begriff “glückverklärt” habe ich aus meinem Lieblingsgedicht von Morgenstern entliehen, das gibt es heute als Bonus oben drauf.

Die Mausefalle
Palmström hat nicht Speck im Haus
dahingegen eine Maus.
Korf, bewegt von seinem Jammer,
baut ihm eine Gitterkammer.
Und mit einer Geige fein
setzt er seinen Freund hinein.
Nacht ist’s und die Sterne funkeln.
Palmström musiziert im Dunkeln.
Und derweil er konzertiert,
kommt die Maus hereinspaziert.
Hinter ihr, geheimer Weise,
fällt die Pforte leicht und leise.
Vor ihr sinkt in Schlaf alsbald
Palmströms schweigende Gestalt.
II
Morgens kommt v. Korf und lädt
das so nützliche Gerät
in den nächsten, sozusagen,
mittelgroßen Möbelwagen,
den ein starkes Roß beschwingt
nach der fernen Waldung bringt,
wo in tiefer Einsamkeit
er das seltne Paar befreit.
Erst spaziert die Maus heraus,
und dann Palmström, nach der Maus.
Froh genießt das Tier der neuen
Heimat, ohne sich zu scheuen.
Während Palmström, glückverklärt,
mit v. Korf nach Hause fährt.