Was für ein wunder-, wunder-, wunderschönes Konzert! Hach ad inf. (damit hätte ich dann die Höchstzahl an Hachs untergebracht und aus dem Weg).
Klein spielt alles, was Tasten hat und hat auf dem Flügel auch noch einen Aufbau an Schlagwerken, Strauss macht Klang mit Händen, Füßen, Drumsticks, Schlägeln, Besen, Glöckchen, Dings und Bums. Alleine der Moment, wenn er über seiner Zubehörauswahl sinniert, was denn nun passen könnte. Hach!
Wenn man die beiden AusnahmekĂĽnstler zusammen erlebt, versteht man, warum es heiĂźt, dass Musik gespielt wird (ja, ja, homo ludens und gscheid daher reden, lass ich gleich wieder). Denn sie haben ein mir bis dato noch nie unterkommenes Konzept. Einer fängt an, mit einer freien Improvisation oder Schubert oder einem Jazzstandard oder… und der andere hört sich rein und spielt dann mit. Da sind Klänge zusammengekommen, Töne und Rhythmen entstanden – ich habe noch nie ein Publikum mit derart glĂĽckverklärten* Gesichtern erlebt.
So schön. Vielen Dank!
* Den Begriff “glĂĽckverklärt” habe ich aus meinem Lieblingsgedicht von Morgenstern entliehen, das gibt es heute als Bonus oben drauf.
Die Mausefalle
Palmström hat nicht Speck im Haus
dahingegen eine Maus.
Korf, bewegt von seinem Jammer,
baut ihm eine Gitterkammer.
Und mit einer Geige fein
setzt er seinen Freund hinein.
Nacht ist’s und die Sterne funkeln.
Palmström musiziert im Dunkeln.
Und derweil er konzertiert,
kommt die Maus hereinspaziert.
Hinter ihr, geheimer Weise,
fällt die Pforte leicht und leise.
Vor ihr sinkt in Schlaf alsbald
Palmströms schweigende Gestalt.
II
Morgens kommt v. Korf und lädt
das so nützliche Gerät
in den nächsten, sozusagen,
mittelgroßen Möbelwagen,
den ein starkes RoĂź beschwingt
nach der fernen Waldung bringt,
wo in tiefer Einsamkeit
er das seltne Paar befreit.
Erst spaziert die Maus heraus,
und dann Palmström, nach der Maus.
Froh genieĂźt das Tier der neuen
Heimat, ohne sich zu scheuen.
Während Palmström, glückverklärt,
mit v. Korf nach Hause fährt.