und hoffentlich nicht nur Wunschdenken.
Für alle, die ihre Kinder hassen

Für die, die’s vor gar nichts graut
C-Schnipsel – Impressionen vom Samstagsvormittagseinkauf
# In der Tasche meines warmen Anoraks eine Maske und ein Paar Baumwollhandschuhe gefunden. Letztere kurz belächelt, die brauchts nicht mehr, da wissen wir heute doch schon mehr. Angesichts ersterer nachgesehen, seit wann Maskenpflicht herrscht. Da schau her, seit dem 27. April. Kommt mir das nun lang oder kurz vor?
# Der Geduldsfaden reißt. Bei warmen Temperaturen war draußen-vor-dem-Laden-Schlange-stehen auch nicht schön, jetzt aber frieren d’Leut dabei. Die, die es vorher schon nicht gut konnten, keifen jetzt gleich los. Wie soll das erst werden, wenn es noch kälter wird?
# Beim Bäcker holt ein (vorbildlich maskierter) Mann eine vorbestellte Riesenkiste voller Riesenbrezn ab und teilt ungefragt mit, dass er und seine Spezl sich doch von “denen da oben die Wiesn nicht verbieten lassen” und nachher im Schupfn vom Michi feiern. Alle anderen denken bei sich: so also beginnt ein Super-Spreader-Event.
Mir ist instantan die Lust vergangen: Meine Brille ist dauerbeschlagen, was mir immer das Gefühl gibt, ein bißchen deppert zu sein, es ist kalt-windig-nass-grau-bäh, die Menschen um mich rum sind alle gereizt und eklig. Meine Zeitung habe ich, meine Semmeln auch, für den Rest des Wochenendes verlasse ich mich auf meine Schwäbische-Hausfrauen-Vorräte und nächste Woche bin ich eh wieder weg. Ich gehe jetzt heim. Uneingekauft.
Aus dem Vokabelheft
Ich freue mich ja immer, wenn ich neue Wörter lerne. Heute bin ich im Zusammenhang mit einer Politikerrede über das Wort “sesquipedalian” gestolpert. Und frage mich und euch: was bedeutet es?
Die Übersetzung entspricht dem Klang. Sesquipedalian entspricht im Deutschen “in Wortschwällen reden, aber nicht unbedingt was sagen, eine schwülstige, vielsilbige Sprache verwenden”.
Wunschgedicht
Ich bin zu alt für Kita, zu jung fürs Altersheim,
ob Puffbesuch, ob Kirche, keins könnte mir egaler sein.
Auch Stadion und Volkfest gehn mir am Arsch vorbei,
Und nebenbei:
sogar das Offlineshopping ist mir von Herzen einerlei.
Wenn ich mir was wünschen dürfte, Corona, dann wärs nett,
wenn ich endlich wieder Kultur in großen Dosen hätt.
Kino, Theater und Konzert, Ausstellungen und Kabarett. Ja, Kabarett.
Und außerdem Freunde, mehr als eine/n auf einmal. Mit Anfassen.
Neu im US-Kino
Und ja, ich fürchte, es gibt mehr Menschen, die das glauben wollen, als wir glauben wollen.

C-Schnipsel – heute: Neuzeitliches
# Das war auch noch nie. Dass die Frau Mama zu spät und schwer derangiert zur Arbeit kommt, weil der kleine Sohn wegen der Unauffindbarkeit seiner Lieblingsmaske “mit den Schiffen drauf” eine derartige Szene hingelegt hat, dass er im nur dreiviertelbekleideten Zustand zum Auto getragen, im Kindersitz fixiert und schließlich mit dem falschen Tuch zwangsmaskiert in seine erste Klasse geschleppt werden mußte. Letztes Jahr um diese Zeit wäre so eine rabiate Mutterfrau noch unter den Verdacht der Kindesmißhandlung geraten.
# Es gibt genug gute Gründe gegen kalte Temperaturen. Ich kenne sie alle und zähle sie gerne, auch ungefragt, auf. Hinzugekommen ist der Umstand, dass Brillenträger*innen jetzt wieder bis zur nächsten warmen Jahreszeit in einer Dian-Fossey-Welt leben müssen.
Wow!
RBG ist noch nicht mal unter der Erde, aber die Trump Campaign hat schon ein neues T-Shirt im Angebot…

2016 wars Trump noch ein Anliegen, dass die Demokraten bis nach der Wahl warten. Aber das war ja auch 2016 und galt für die anderen…
Was genau…
…geht in einem Menschen vor, der dieses Disney-Machwerk in einem Atemzug mit einer Exil-Geschichte empfiehlt?

