Man habe, lese ich vorhin im U-Bahnfernsehen, die schwierige Aufgabe bewältigt, Oliver Twist für Netflix zu adoptieren. Der wesentlich einfacheren Herausforderung, nämlich herauszufinden, worin sich adaptieren und adoptieren außer optisch noch unterscheiden, hat man sich offensichtlich nicht gestellt.
Zeichen und Wunder
Vorgestern piepte mein Handy wie wild, denn es trafen drei (3) inhaltsgleiche SMS sowie zeitgleich weitere drei (3) inhaltsgleiche e-mails mit dem Absender BayIMCO@impfzentren.bayern, die mich darüber informierten, dass ich nun ab sofort und wirklich endlich meine “Termine zur COVID-19-Impfung vereinbaren” könne.
Mir scheint, ich habe ein Impfangebot bekommen. Bzw. drei (3).
Danke, aber nein danke. Darum haben mein Arzt und ich uns schon vor einer ganzen Weile selbst gekümmert. Ich bin durchgeimpft und das ist gut so.
Nessun dorma
Ich schlafe schon lange nicht mehr gut und das ist in der pandemischen Abgeschiedenheit nicht besser geworden. Was aber super funktioniert, ist Einschlafen-auf-dem-Soffa unter der Berieselung bewegter Bilder. Also tu ich das, Fernsehschlaf ist besser als im Bett rumwälzen.
Inzwischen habe ich gelernt. Aufwachen gegen 03:00 Uhr und dann ins Bett umziehen ist gut. Die Nacht ist dunkel und die Welt ist still, abgesehen vom marodierenden Rauchmelder auf dem Balkon eines offenbar ertaubten Anstaltsinsassen kein Tönchen. Ganz anders ist das gegen 04:00 Uhr. Im Innenhof geht es zu wie am Stachus um Zwölfe. Die gesamte Vogelschar ist hellwach, brüllt sich gegenseitig ihre Tagespläne zu, und kriegt sich gar nicht mehr ein vor Begeisterung darüber, dass auch heute die Sonne wieder aufgeht. Ich hingegen sende ein Stoßgebet an die Evolution (“Ohrenklappen. Jetzt! Bitte!”) und stehe meistens nach einer Stunde Herumwälzens viel zu früh auf.
Anschließend sehe ich Bäume.
…vor lauter Bäumen
Vielzufrühmorgens, und vor mir fährt ein Wald. Nun gut, sowas kommt vor, denk ich mir und wundere mich ein bißchen. Wahrscheinlich einfach lebhaft geträumt und noch was davon in den Tag mitgenommen.
Nächster Tag, schon wieder viel zu früh, und vor mir fährt ein Wald. Mich beschleichen leichte Zweifel an meiner geistigen Gesundheit.
Dritter Tag, wie immer unausgeschlafen, und vor mir fährt ein Wald. Schon wieder. Ich zweifle nicht mehr – die Welt ist offensichtlich aus den Fugen.
Am Abend des nämlichen Tages fahre ich die Strecke anders und ein Riesenplakat klärt mich auf, dass man hier Bäume schule und “fertige Schattenbäume” zum Verkauf feilbiete. Ah. Wenn ich spinne, dann wegen was anderem. Mein Freund der Baum kann nichts dafür.
Sommer! Vielfach-Hach!
Es gibt nichts Schöneres, als diesen Moment der Selbstüberwindung, wenn das Wasser des Sees den Bauch umspült und man mutig den nächsten Schritt geht. Das Gefühl von Ganzmensch im Wasser ist einfach unvergleichlich. Mir erzähle noch einmal einer was von Winterfreuden.
Ja, ich war dieses Wochenende beim Baden. Wieso?
Betriebstemperatur
Was soll ich sagen? Es ist heiß und das ist gut so. Weitermachen!
Born free
Eigentlich hätte ich ja nur einen neuen BH gesucht – aber was der alles kann, das ist dann doch verblüffend…

Sommer in der Stadt
Hach! Am Wochenende auf dem Lande von Freunden begrillen lassen und über (deren) Urlaubspläne gesprochen. Hach! Gestern Abend Wochenkärtle gekauft, um gleich an der ersten U-Bahn-Station mit den schon ewig nicht mehr gehörten Worten “Fahrscheinkontrolle” in die MVV-Normalität zurückkatalpultiert zu werden. Aber irgendwie auch Hach. Geld am Automaten gezogen (das letzte Mal muss mindestens ein Dreivierteljahr her sein, für was brauchte der Mensch im Winter schon Bargeld?), Auszüge ausgedruckt. Normal. Hach! Dann beim Koreaner draußen gesessen, schon wieder über anderer Leute Urlaubspläne gesprochen und dabei überprüft, ob sie dort noch ordentlich koreanisch kochen können. Können sie.
Außerdem Leut g’schaut. Mit Radeln und Surfbrettern und Rollern und Kinderwägen und zu eins, zwei, viele, im Auto und zu Fuß. Laut sind sie. Und sie riechen alle recht stark. Wie so eine lange Zeit maskengedämpftes Alleinsein doch die Sinne schärft… A bisserl stumpfer wäre auch okay.
Und heute gehe ich in den Biergarten. Hach!
Was es nicht alles gibt
Kann alles für alle, formschön und ohne rutschenden Schwanz. Na? Naha?



Bravo. Richtig. Eine Nachttischtasche…
